02.05.: Zweiführung

Nach der Einführung in Post 02.02, in der zwei große Starttutorials ihren Weg in mein Hirn fanden, folgen nun in diesem und im nächsten Post die restlichen Kurztutorials in Modul 1, die sich genauer mit gewissen Themen beschäftigen. Zu jedem dieser Tutorials möchte ich kurz die wichtigsten Dinge festhalten und Tricks, die ich noch nicht kannte mit euch teilen. Die jeweiligen Tutorials findet ihr in Modul 1 des Kurses.

Shape Layer Tricks

  • Rotobezier: Rotobezier ist quasi autosmooth für Shape Layer. Man kann es mit Rechtsklick auf die Shape unter Mask and Shape Path finden und es lässt die Handles aller Knotenpunkte verschwinden und smoothed sie stattdessen automatisch aus. Der Path bleibt aber trotzdem animierbar.
  • Gruppieren: CMD+G kann einem das ganze Projekt wirklich extrem gut aufräumen, da man damit innerhalb einer Shape Layer verschiedene Paths gruppieren kann.
  • Convert Vertex Tool: Sollte man die Handles eines Knotenpunkts mal nicht sehen kann man sie damit zurückholen. Man findet es durch Altklicks auf das Pen-Tool.
  • Convert to Bezier: Auch “normale” Shapes wie Quader kann man durch Rechtsklick in der Composition in Bezier Paths umwandeln um mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu haben.

Vector Trick

  • Continuously Rasterize: Damit kann man das leidige Problem von Vektor Grafiken in After Effects lösen. So lange man Vektoren nämlich direkt scaled berechnet AE die Pixel immer neu und alles bleibt scharf, Pre-Comped man das Ganze aber und scaled dann die Pre-Comp passiert das nicht mehr. Damit das passiert muss man bei den Switches der Pre-Comp den kleinen Stern aktivieren und schon berechnet AE auch wieder alles vektorbarsiert… crazy.

Graph Editor Hacks

  • Multi-Tasking: Für manche vielleicht offensichtlich, aber ein brutaler Aha-Moment war für mich, dass ich gleichzeitig mit dem Pen-Tool im Ansichtsfenster Paths verschieben kann und einfach in der unteren Ansicht im Graph Editor parallel das Easing kontrollieren kann.
  • Value-Graph: Als jemand der mit Keyframes zum ersten mal in DaVinci zu tun hatte (und dort den Spline Editor kennt) habe ich in After Effects im Grunde eigentlich nur mit dem Speed Graph gearbeitet, der dasselbe in Grün ist. In zwei Szenarien kann der Value Graph aber bedeutend mehr: Bei Bounces ist er einfach viel logischer und bei so klassischen Overshoot-Reaktionen (die in Davinci einfach super easy mit der Out-Back-Cubic Easing Funktion von alleine passieren) macht er auch extrem Sinn.
  • Hold-Keyframes: Wenn man nicht möchte, dass die Zeit zwischen zwei Keyframes animiert wird kann man das stoppen. Geht mit Rechtsklick auf den Keyframe.
  • Motion-Paths? WTF?!: Also das ist das mit Abstand gestörteste was ich in meinem Leben jemals gesehen habe. Kurz von Anfang an: Ich habe immer gedacht wenn ich ein Objekt auf einer gewissen Bahn bewegen will, muss ich zuerst die Bahn zeichnen, zb mit dem Pen-Tool, dann diese Bahn tracken, ein Null-Objekt anheften und dann mein Objekt ans Null-Objekt parenten. Wenn ich dann etwas an der Bahn ändern will, alles gleich nochmal. Fuck it! Es is einfach unfassbar, aber ich glaubs nicht. Wenn man einfach grundsätzlich zwei Position-Keyframes erstellt, egal wo, erhält man in der Anzeige diese blaue Linie, die repräsentiert zwischen welchen Punkten sich das Objekt bewegt. Und jetzt kommts. DIE KANN MAN BEARBEITEN. Verzieht man das Objekt, erstellt es automatisch einen neuen Keyframe und ändert die blaue Linie… und nimmt man das Pen-Tool kann man diese auch noch abrunden. Mein Leben bisher war sinnlos. Tschau.
  • Rove-Across-Time: Und es wird immer gestörter. Ich kann After Effects einfach mit Rechtsklick sagen, dass es mir den Wert mancher Keyframes einfach automatisch berechnen soll, wenn ich andere bewege. So kann ich nur meine “Hauptpunkte” easen und alles dazwischen macht AE. Ich bin sprachlos.

02.04: Exkurs. Audioreaktivität in After Effects

Wie bereits im letzten BlogPost gezeigt habe ich in den letzten Wochen an Versuchen mit Gradients gearbeitet. Auch wenn es eigentlich nicht Teil des angestrebten Kurses ist, habe ich daraufhin viel Zeit damit verbracht diese Gradients in After Effects auf Sound und Musik hin reagieren zu lassen. Deshalb wollte ich es mir nicht nehmen lassen meine Erkenntnisse auch hier schriftlich festzuhalten. Skills sind Skills.

Im Grunde geht es in diesem Blogpost um dasselbe Projekt wie im letzten, nur nun eben audioreaktiv. Die angewandte Methode funktioniert aber natürlich gleichsam auf allen möglichen Shape Layern, nicht nur auf meinen Gradients.

Schritt 1: Audio Loopen

Um eine saubere Basis für die weiteren Schritte zu haben, empfiehlt es sich einen Loop des Audios zu machen. Das funktioniert meiner Meinung nach direkt beim Import bzw. bei den Importeinstellungen am besten. Diese findet man mit Rechtsklick auf das Audio, jedoch nicht unten in den Compositions sondern nur oben im Projektmenü. Unter “Interpret Footage” und “Main” kann man ganz unten dann die Häufigkeit einstellen mit der das Material geloopt werden soll. Damit muss man das Audio nicht mehrfach einfügen, verschieben oder irgendwie anders pfuschen.

Schritt 2: Keyframes aus dem Beat erzeugen

Zieht man sich diesen Audioloop dann in die Timeline, könnte man natürlich manuell auf Beats oder andere Änderungen Keyframes setzen und die Werte verändern, dies geht aber auch automatisch. Über Rechtsklick “Keyframe-Assistant” und “Convert Audio to Keyframes” macht After Effects nämlich genau das von selbst. Ehrlicherweise habe ich auch nach diversen Versuchen mit verschiedenen Tracks noch immer keine Ahnung auf welcher Basis After Effects das berechnet und wie diese Keyframes zustande kommen…. unterm Strich funktionierts aber und AE erstellt einem auf einer eigenen Layer drei Channels mit drei Slidern und Keyframes für jeden einzelnen Frame mit (meiner Meinung nach) zufälligen Werten, die aber bestimmt irgendwie mit Lautstärke oder ähnlichem der Musik zusammenhängen. Diese drei Slider werden nachfolgend dann verwendet um die Shapes reaktiv zu machen.

Schritt 3: Verbinden der Keyframes mit anderen Werten

In meinen Beispielen nehmen die Slider für jeden Frame einen Wert irgendwo zwischen 0 und ungefähr 60 an. In der Theorie kann man nun einfach seine Shape nehmen und den Wert seiner Wahl (z.B. scale) über das Pickwhip-Tool an den Slider linken und schon verändert sich die Größe des Objekts mit dem Beat. So einfach das klingt ist es aber leider nur selten, da die Werte-Range (wir erinnern uns 0-60) im Beispiel der Größe einfach viel zu starke Sprünge macht und das Shape so in einem Frame 0% groß ist und im nächsten vielleicht gleich 60. Daher muss man sich hier mit Expressions behelfen. Auch ist nicht immer die Größe der sinnvollste Wert, um ihn an das Audio zu linken. Daher hier meine Erfahrungen:

Welche Werte man am besten linken kann

Im Grunde bietet sich natürlich der scale am besten für die Verbindung zum Audio an, da auch wirklich jedes Objekt diesen besitzt. Neben dem scale der ganzen Layer kann hierbei zum Beispiel auch nur die Größe des Repeater Effekts (in meinem Fall) oder eines anderen Generators. Neben der Scale bieten sich aber auch einige andere Eigenschaften gut an. In meinen Tests hat zum Beispiel alles was eine “Evolution” Einstellung hat immer sehr gut mit dieser funktioniert. Sinnvoll kann aber auch ein eigener Effekt sein den man nur zu diesem Zwecke verwendet. In meinen Fällen hat da zum Beispiel “Color Balance HLS” sehr gut funktioniert um kleine Farbverschiebungen auf den Takt der Musik möglich zu machen. Hat man beispielsweise über der gesamten Compostion eine Adjustment Layer mit Effekten, kann es auch gut funktionieren diese Effekte an den Slider zu koppeln. Die Möglichkeiten sind aber natürlich grenzenlos.

Wie man sinnvolle Ergebnisse erhält

Um das oben geschilderte Problem (dass die automatisch generierten Werte der Keyframes für die verlinkte Eigenschaft einfach zu extrem sind, oder einfach keinen Sinn ergeben) muss man kreativ werden. Ich habe, um beim scale zu bleiben, meist mit einer Art Basis gearbeitet. Statt also den Scale direkt an die einzelnen Keyframes zu linken und damit extreme Schwankungen zwischen den einzelnen Frames zu haben, habe ich in den Expressions mit verschiedenen Varianten gespielt. Oft bestand die Expression dann aus der Basis (z.B. 60% scale) plus die Werte aus dem Slider. Diese habe ich dann häufig noch durch fünf oder zehn geteilt, einfach um die Auswirkungen des Sliders etwas abzuschwächen.

Fazit

Audioreaktive Animationen in After Effects sind tatsächlich leichter als gedacht. Jedoch gibt es oft keine schnelle Lösung und man muss einfach verschiedene Werte mit verschiedenen Expressions durchprobieren bis man etwas visuell ansprechendes erhält.

02.03: Gradients und erste Gehversuche

Nach der doch ausführlichen Einführung (was für ein Wortspiel) im letzten Post habe ich mich seither stark auf eine sehr spezielle Design-Entscheidung innerhalb der Motion Graphics spezialisiert: dem Design mit Gradients. Das und noch viel mehr heute, hier, im besten Blog der Welt. Nur ein Spot, dann gehts los.

Da ich, wie bereits angekündigt, nicht mehr ausnahmslos alle Lessons des Kurses machen werde, waren nun als erstes die Einheiten zu Gradients dran. Dabei ist mir bewusst geworden, dass Gradients im Grunde sehr leicht zu erstellen sind. Die einfachste Methode für Text oder Shapes ist dabei direkt in den Fill-Einstellungen, für Dinge wie Solids ist aber auch der Effekt 4-Colour-Gradient sehr hilfreich.

Will man diese basic Gradients besser gestalten kommen dann meist Effekte über eine Adjustment Layer ins Spiel, dabei besonders hilfreich: verschiedene Arten von Blur (directional, radial, gaussion) oder Effekte wie Twirl, Posterize oder Glow lassen Gradients direkt geschmeidiger aussehen.

Um Gradients zu animieren gibt es mehrere Möglichkeiten, ich habe mich jedoch dafür entschieden bereits gelerntes aus den Basics anzuwenden und meine Shapes über Paths zu animieren, damit sich diese bewegen. Das Verziehen der Anchor Points im 4-Color-Gradient geht aber auch sehr gut.

Mit diesem Wissen habe ich mich dann gleich an mein erstes eigenes After Effects Projekt gesetzt, ohne einfach nur stur ein Tutorial nachzubauen. Ziel war eine ansprechende Visualisierung mit verschiedenen Gradient-Effekten. Dafür habe ich im Grunde all das kombiniert was in bisherigen Posts von mir zu lesen war. Das Ergebnis ist dieser Loop:

Im nächsten Schritt möchte ich weiter auf smoothe Easings sowie speziellere Anwendungsfälle für die Datenvisualisierung eingehen, um dann am Ende für meinen Prototyp gut gerüstet zu sein.

02.02: Mehr als nur Einführung

Nach Absolvierung der ersten beiden “Lessons” des ausgewählten Kurses halte ich es jetzt mal für angebracht im ersten echten Blogpost ein kleines Zwischenfazit zu ziehen und meine Key-Learnings festzuhalten.

Insgesamt haben mich die beiden großen Eingangs-Tutorials nun eine gute Woche gekostet, wodurch ich auch zum Schluss gekommen, nicht den gesamten Kurs zu absolvieren, da mich damit wohl im vierten Semester noch nicht fertig wäre, sondern nur mehr ausgewählte Lessons zu machen und danach hier darüber zu berichten. Aber jetzt medias in res.

Lesson 1: Track Mattes, Masken und erste Paths

Im ersten, kürzeren Tutorial, ging es um die echten Basics von After Effects. Gottseidank bedeutete dies für mich, dass nicht allzu viel neues auf mich zu kam – anderenfalls müsste man auch meinen bisherigen Studienerfolg in Frage stellen. Zu den Key-Learnings zählt aber definitiv die Animation von Masken-Paths, von der ich nichts wusste, da diese meiner Meinung nach auch relativ versteckt ist. Damit ist es aber z.B. sehr einfach gelungen die im zweiten Shot sichtbaren Balken zu animieren, die, einen Schritt weitergedacht, im Grunde für Balkendiagramme genauso verwendet werden können. Außerdem gab es auch bereits eine Einführung in den Graph Editor und Dinge wie Easy Ease um schnell coolere Ergebnisse zu erzielen, die richtige Keyframe Action begann aber erst in Lesson 2.

Für mich außerdem interessant war die Verwendung von Blend-Modes mithilfe derer man im Grunde aus allen Bildern, die irgendeine Textur haben, diese z.B. auf den Hintergrund übertragen kann. Ich bin zwar noch nicht schlau daraus geworden was genau welches Modus jetzt macht, aber sich einfach durchzuklicken, bis einem etwas gefällt kostet auch nicht zu viel Zeit. Das Ergebnis des gesamten Tutorials ist nett, stellt aber wirklich nur eine grobe Einführung dar.

Lesson 2: Ich glaub´ ich kann jetzt alles

So einfach und anfängerfreundlich die erste Lektion auch wahr, richtige Motion Graphic Action gab es erste in Lesson 2, dafür dort aber richtig. Gefühlt kann ich schon nach dieser Einheit die Welt zerreissen und es ist irre wieviele verschiedene Techniken in gerade einmal 2,5h Einheit verpackt sind (auch wenn man beim Nachmachen sicher ein paar Tage dafür benötigt). Die wichtigen Learnings sind kaum an einer Hand abzählbar, deswegen hier ein Best-Of:

  • Der einfachste Weg um Text oder Zahlen zu erstellen, die man dann als Shapes auch manipulieren kann ist nicht durch Shapes selbst, sondern durch das Text Tool. Mit nur einem Klick (create shapes from text) kann man den dann nämlich umwandeln.
  • Über Null-Objekte auf welche man andere parented kann man super schnell eine ganze Gruppe kontrollieren ohne noch einmal zu precomposen.
  • Key-Frame Manipulation im Graph Editor funktioniert im Grunde immer gleich. Zieht man den die Geschwindigkeitskurve zu Beginn auf volle Kanne und dann immer lamgsamer, hat man in 90% der Fälle einen super smoothen look. Falls nicht, einfach umkehren, eins von den beiden ists immer.
  • Der einfachste Weg Objekte über einen definierten Pfad zu bewegen ist diesen mit dem Pen-Tool zu ziehen und dann mit “create nulls from path” direkt ein sich darauf bewegendes Null zu erzeugen, das auch gleich automatisch einen Progress Slider hat. Dieses dann einfach parenten und fertig.
  • Bounce Animations sind brutal scheisse und aufwendig wenn man sie mit einzelnen Keyframes macht, gibt´s da vielleicht etwas einfacheres???? Hilfe!!!!!

Das ganze Video, das sich meiner Meinung nach wirklich sehen lassen kann sieht nun so aus und beinhaltet meiner Meinung nach wirklich alle essenziellen Techniken für smoothe Motion Graphics:

Fazit

Da ich mit diesen beiden Einstiegskursen bereits das Gefühl habe gut dabei zu sein, werde ich mich in Zukunft mehr auf einzelne brauchbare Tutorials beschränken statt den gesamten Kurs zu machen, und bald davon berichten.

02.01: Wer ist das echte Beast?

Der Sinn dieser Blog-Post-Serie im zweiten Semester ist einfach wie eingänglich: Man soll etwas lernen… aber was? Rückblickend auf die ersten zehn Blogposts aus dem vergangenen Semester war das für mich recht klar: Ich möchte meine Datenvisualisierungen auf das nächste Level bringen. Dazu braucht es aber zweierlei, mit dem ich mich in den nächsten neun Blogposts befassen werde.

Einerseits muss die Basis einer jeden guten Datenvisualisierung wissenschaftlich evident gemacht werden. Dazu möchte ich mich durch verschiedenste Fachliteratur kämpfen, um herauszufinden warum manche Visualisierungen funktionieren und manche schlicht nicht. Basisliteratur soll das umfassende (und mir glücklicherweise vom besten Major-Leiter des Instituts zur Verfügung gestellte) Werk “Show Me The Numbers” werden, jedoch möchte ich einen Blogpost auch weiterer Fachliteratur zum Thema widmen.

Um mit diesem Wissen dann aber auch ordnungsgerecht umgehen zu können, muss natürlich eins her: After Effects. Wie bereits in meiner Themenvorstellung vor ein paar Wochen angekündigt möchte ich dazu einen online Kurs belegen. Welcher das jedoch sein wird, war in den letzten Tagen Kern angeregter Diskussionen zwischen mir und meinen drei anderen Persönlichkeiten (sowie meinen Studienkollegen natürlich). Dabei gibt es zwei große Überlegungen: Einerseits gibt es Kurse speziell für Datenvisualisierungen, diese sind aber eher nieschig, oft bereits älter und nicht von renommierten Lehrern oder Bildungshäusern, hätten aber natürlich den Vorteil genauer auf meine Bedürfnisse einzugehen. Andererseits gäbe es aber natürlich auch allgemeinere After Effects oder im speziellen Motion Design Kurse, deren Skills sicher gut auf Datenvisualisierungen umzumünzen wären.

Gerade in Hinblick auf andere Kurse in diesem Semester – ich denke da vor allem an Green Utopia sowie Moya – habe ich entschieden, dass es definitiv mehr Sinn machen würde einen allgemeineren Motion Design Kurs zu belegen, da ich die Fähigkeiten definitiv noch an der ein oder anderen Stelle brauchen werde. Stellt sich also nur die Frage welchen…

Die Auswahl dahingehend ist ja bekanntlich riesig, nicht nur auf Lernplattformen wie Udemy oder Skillshare, sondern auch bei privaten Anbietern. Die beiden Goldstandards in Sachen Motion Design scheinen dabei einerseits der Motion Beast Course und andererseits Design Breakthrough by Ben Marriott zu sein. Beide dieser Kurse warten aber mit horrenden Preisen auf (350 bzw 500 Euro), die ich ehrlicherweise im Moment nicht gewillt bin zu zahlen, auch wenn man mit Investitionen in die eigene Bildung ja eigentlich nie was falsch machen kann. (Ich muss ja auch was essen…) Daher habe ich mich in verschiedenen Foren auf die Suche nach einem preiswerten Ersatz gemacht und bin dabei auf die Seite https://www.learnto.day/aftereffects gestoßen, die im Endeffekt eine Zusammenstellung aller guten kostenfreien Ressourcen und Kurse zum Thema Motion Design darstellt und in einem großen Curriculum einen volleinheitlichen Kurs nachbilden soll. Da laut diverser Forenmitglieder darin mindestens gleich viel, wenn nicht sogar mehr gutes Wissen vorhanden sein soll, als in vielen pay-per-view Kursen habe ich mich schlussendlich dafür entschieden dieses Curriculum auch genau so durchzuarbeiten.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass das restliche Semester DesRes für mich klar strukturiert ist. Nachfolgend wird es hier mit Ausschnitten und meinen Key-Learnings aus dem After Effects Curriculum weitergehen, da ich dieses Wissen wohl schon eher früher als später auch in anderen Kurse brauchen werde. Danach folgt die Fachliteratur, um am Ende mit all dem gelernten auch ein ansprechendes Werkstück gestalten zu können.

10: Fazit.

In den letzten Monaten, vorallem aber der letzten Woche, habe ich experimentiert was das Zeug hält. Ich habe nach Tools gesucht, sie ausprobiert, bin oft gescheitert, verzweifelt, habe publiziert und wieder runtergenommen, aber am Ende immer noch das gefunden, was ich gesucht habe. Und dafür war dieser Blog da. Mit Flourish und Vev habe ich, soweit ich das heute beurteilen kann, zwei kostengünstige und unfassbar gut funktionierende Tools gefunden, mit denen ich alles und mehr machen kann als ich eigentlich je wollte. Damit endet dieses Kapitel, aber das nächste steht schon vor den Toren.

Wo bleibt After Effects?

Gute Frage, bessere Antwort: Ich habe bewusst auf andere Varianten zur Datenvisualiserung verzichtet – eigentlich sollten neben Plug and Play-Lösungen ja nicht nur AE sondern auch Coding zum Einsatz kommen – da sich im Verlauf des Semesters meine Ansichten etwas geändert haben. Einerseits war der Processing Kurs leider nicht darauf ausgelegt wirklich sinnhafte Visualisierungen herzustellen, sondern einfach nur randomisierte Zeichnungen zu coden. Das mag schön und nett sein, hilft mir in meinem weiteren Arbeitsleben nur leider nicht weiter. Da ich aber nicht einmal die randomisierten Zeichnungen verstanden habe, bin ich zum Entschluss gekommen gänzlich auf Coding als Visualisierungsmöglichkeit zu verzichten. Nicht nur Processing sondern auch R, die Programmiersprache mit der wir im Bachelor gearbeitet haben, liefert mit gleichem Aufwand einfach nie derart gute Ergebnisse wie die von mir ausprobierten Tools.

Die Entscheidung auch auf After Effects zu verzichten, kam mit der Entdeckung von Flourish. Bis dahin war mir nämlich nicht bewusst, dass es ein derart starkes Tool einfach kostenlos im Internet gibt. Es gibt nichts was Flourish nicht kann, nichts was sich nicht bearbeiten ließe und nichts was sich nicht visualieren ließe – und das innerhalb von Minuten. Deshalb macht es für mich einfach keinen Sinn Stunden in Datenvisualisierungen in After Effects zu stecken, die gerade bei meinem Können, nie so gut aussehen werden wie jene von Flourish. Für mich, der sich eigentlich mit dem schreiben von Geschichten beschäftigt und nicht mit dem Design, ist Flourish einfach genial.

Wie gehts jetzt weiter?

Jetzt wo die technische Komponente soweit geklärt ist, geht es an die Theorie. Wann machen Datenvisualisierungen Sinn? Wieviel kann man mit Text erklären, wofür braucht man Grafik? Was kann welches Diagramm? Welche Prinzipien gelten für Diagramme? Und so weiter. Alle diese Fragen brauchen handfeste Antworten auf Basis von Fachliteratur, wenn sie in meiner künftigen Masterarbeit beantwortet werden wollen. Sollte dieser Blog also im zweiten oder gar auch dritten Semester fortgeführt werden, so ist das der nächste Schritt: Die Theorie hinter der Praxis zu erkunden.

Bis dahin fließt aber noch viel Wasser die Mur hinunter und auch ich habe noch viel Zeit mich noch genauer mit Vev und Flourish auseinander zu setzen, denn Daten sind meine Leidenschaft. Nichts kann Geschichten so genau erzählen wie Daten und nichts kann so außergewöhnliche Geschichten erzählen wie Daten. Außer vielleicht Video. Das kann das auch.

09: Vev. Mehr geht nicht.

Ich kann es kaum glauben, aber es ist passiert. Nach schier endlosen Stunden in schlechtem Webdesign dürfte mir heute, am letzten Tag dieses Jahres, der Durchbruch gelungen sein. Vev kann nämlich alles, wirklich alles. Aber zurück zum Anfang.

Über Vev

Vev ist ein eher neueres Tool, das 2017 gegründet wurde und vorallem für interaktive Webseiten und “creatives” gedacht ist. Obwohl “Scrollytelling” nicht das Hauptaugenmerk von Vev ist, so beinhaltet der Baukasten dennoch viele extra darauf abgestimmte Features, auf die ich später genauer eingehen werde. Vev ist zwar bei weitem nicht das intuitivste Tool, das ich bisher getestet habe, bietet aber mit Abstand den größten Funktionsumfang. Da gratis keine Veröffentlichung zur Verfügung steht, habe ich unten ein kurzes Video von der Page hinzugefügt.

Vorteile von Vev

Grundsätzlich ist Vev genauso wie alle anderen Tools ein No-Code Website-Baukasten, jedoch in massiv aufgwerteter Form. Das Layout erinnert an Programme von Adobe und ist voll von Einstellungsmöglichkeiten, die einen am Anfang fast erschlagen. Von Scrollytelling Features wie Bildern, Videos und Text, über Animationen und Parallax-Effekte bis hin zur Möglichkeit wirklich alles einzubetten was das Herz begehrt bietet Vev wirklich einen unfassbaren Funktionsumfang, sodass dann doch das ein oder andere Tutorial benötigt wird. Genau das ist aber der größte Pluspunkt von Vev: es kann alles, sogar Grafiken. Einerseits bringt Vev ein ganz eigenes Tool mit, mit dem man im Website-Builder Daten importieren und native, interaktive Grafiken erstellen kann. Dies ist gerade für einfache Barcharts sehr praktisch und lässt diese wunderbar aussehen. Der größte Vorteil ist aber, dass ähnlich wie zwischen Pageflow und Datawrapper, eine Art Partnerschaft zu Flourish besteht, meinem liebgewonnen Visualisierungstool. Damit lassen sich Grafiken von Flourish noch besser integrieren und behalten volle Funktionalität. Sogar alle Effekte und Einstellungsmöglichkeiten können auf die Grafiken angewandt werden, mehr geht nicht.

Neben dem riesigen Funktionsumfang halten sich auch die Kosten von Vev im Rahmen. Mit einem Einzelabo werden nur 7 Dollar monatlich pro Webseite fällig, für den persönlichen Anwendungsfall kommt dies um einiges günstiger als die Konkurrenz. Will man unbegrenzt viel veröffentlichen ist der Preis gleich wie bei anderen Tools bei rund 40 Dollar im Monat.

Nachteile von Vev

Grundsätzlich ist Vev genial, es kann alles, ist kostengünstig und kommt dennoch ohne Code aus. Gerade als Anfänger kann Vev aber überwältigend sein. Ich habe mir unzählige Tutorials angeschaut und gesehen was mit Vev alles möglich ist, dennoch sieht die von mir erstellte Seite nicht zwingend besser aus, als jene die ich etwa mit Exposure gemacht habe. Für die von Exposure brauchte ich aber vielleicht 30 Minuten, in Vev mehrere Stunden. Das liegt aber nicht am Programm sondern einfach an mir. Vev kann einfach mehr, mehr als ich, um genau zu sein. Das führt natürlich dazu, dass nicht alles so intuitiv abläuft wie bei den anderen Baukasten-Tools.

Den einzigen echten Nachteil den ich bei Vev soweit gefunden habe ist aber die fehlende Möglichkeit, die erstellte Seite automatisch für verschiedene Endgeräte anzupassen. So muss man in Vev sowohl für Laptop, Tablet und Mobil Schrift- und Bildgrößen anpassen, damit sie auf jedem Design gut aussehen. Bei allen anderen Tools geschah dies automatisch und hat auch immer einwandfrei funktioniert.

Fazit

Trotz dessen, dass Vev sicherlich das zeitintesivste Tool aller vorgestellten ist, hat es mich mit seinen Funktionen und dem nativen einbetten von Flourish-Grafiken überzeugt. Ich werde mich weiterhin mit verschiedenen Designs spielen und Vev erkunden, weil es einerseits Spaß macht und andererseits auch funktioniert. Ich glaube ich habe mit Vev das gefunden wonach ich gesucht habe, auch wenn es mir lieber gewesen wäre eines der “klassischeren” Tools wie Shorthand oder Pageflow, die primär für Journalisten gedacht sind und nicht für Designer, hätte alle diese Funktionen gehabt, da diese für Anfänger natürlich deutlich schneller gute Ergebnisse liefern.

08: Exposure. Funktioniert.

Als dritten Webseitenbaukasten habe ich mir die etwas unbekanntere Seite “Exposure” angesehen, die gerade mit einem sehr einfachen Layout wirbt. Auch wenn diese die bisher einzige ist, auf der man bereits gratis live gehen kann, überzeugt sie mich nicht restlos.

Über Exposure

Exposure ist ein amerikanisches Tool, das gerade den privaten Einzelanwender addressiert und für einfache Anwendungen wie Reise- oder Fotoblogs gedacht ist. Im Gegensatz zu Pageflow und Shorthand, kann auch bereits im freien Abonnement veröffentlicht werden, wenn auch natürlich nicht auf der eigenen Domain. Auch preislich bietet Exposure Vorteile: Schon ab 14 Dollar im Monat ist man voll dabei. Die Ausrichtung auf den unerfahrenen Amateuranwender, der nur schnell seine Urlaubsschnappschüsse teilen möchte ist dabei aber Fluch und Segen zugleich. Eine Übersicht über die Webpage gibt es als Video unten, da eine Gratisveröffentlichung nicht möglich war.

Vorteile von Exposure

Von allen bisher verwendeten Tools bietet Exposure definitiv die intuitivste Bedienung. Das Tool kommt gänzlich ohne Sidebars aus und die Gestaltung der Homepage sieht im Backend fast genauso aus wie im Frontend, was die Gestaltung sehr vereinfacht. Der größte Vorteil von Exposure ist aber definitiv, dass es einfach funktioniert. Alle Grafiken, egal von welchem Hersteller können spielend eingebettet werden und behalten sowohl die Interaktivität als auch etwaige Animationen. Auch äesthethisch ist Exposure recht ansprechend, wenn auch einfach.

Nachteile von Exposure

Die einfache Bedienung hat aber natürlich auch eine Kehrseite: die Individualisierungsmöglichkeiten sind extrem eingeschränkt. Schon am einfachen einfärben von Text oder freien Platzieren eines Texts stößt Exposure an seine Grenzen. Im Endeffekt ist es einfach ein großes Template, das für einige Anwendungsfälle sicher genau passt, aber einfach nicht ausreicht wenn es mehr sein soll. Auch die Grafiken funktionieren, können in Exposure aber nicht mehr in Größe oder Farbe bearbeitet werden.

Fazit

Die Suche nach dem perfekten Tool geht leider weiter. Exposure ist zwar einfach zu bedienen, aber gerade dann, wenn es eigentlich spannend wird, schon wieder am Ende. Persönlich ist es definitiv das Tool, das ich in Zukunft am unwahrscheinlichsten weiter verwenden werde, auch wenn kein Besseres mehr kommt. Shorthand und Pageflow haben zwar alle ihre Fehlerchen, sind am Ende durch mehr Individualiserungsmöglichkeiten aber einfach brauchbarer.

07: Pageflow. Eigentlich genial, aber…

Nachdem Shorthand gerade auf Datenebene Schwächen offenbarte, habe ich mir für diesen Blog Pageflow als nächstes Tool angesehen, das gerade mit einer Partnerschaft zu Datawrapper zu überzeugen weiß. Genau diese sollte sich aber noch als Problem herausstellen.

Über Pageflow

Pageflow ist ähnlich wie Shorthand, jedoch wurde das Tool ursprünglich vom deutschen WDR speziell für journalistischen Content entworfen. Heute ist es öffentlich per Abo-Modell zugänglich und gerade im Journalismus-Space beliebt. Ein persönliches Abo kostet derzeit 8 Euro im Monat, damit können bis zu 3 Stories veröffentlicht werden, sollen es unendlich viele werden liegt Pageflow vergleichbar mit Shorthand bei 40 Euro im Monat. Da auch hier keine Gratis Erstveröffentlichung möglich war, wieder hier ein Link zur Preview. Ziel war es die gleiche Geschichte wie schon in Shorthand hier besser aufzubereiten, dies ist teils gelungen, teils aber leider auch nicht.

Vorteile von Pageflow

Grundsätzlich ist Pageflow ähnlich aufgebaut wie Shorthand und arbeitet mit Slides. Auch wenn die Anpassungsmöglichkeiten (etwa Schriftarten, Größen, Ausrichtungen etc.) definitiv geringer sind als in Shorthand, so finde ich das gesamte Erscheinungsbild von Pageflow um einiges seriöser. Außerdem sind die verschiedenen Bausteine der Seite um einiges übersichtlicher und geben sehr professionelle Ergebnisse. Andere Effekte, wie der Parallax- oder Zoomeffekt, den man ganz einfach auf den Hintergrund anwenden kann, geben dem gesamten Scroll-Erlebnis außerdem eine coolere Ästhetik.

In Hinblick auf das große Manko von Shorthand, die Integration der Grafiken, wartet Pageflow mit einer ganz besonderen Kooperation auf: Grafiken von Datawrapper fügen sich ganz ohne Einbettcode nahtlos in Pageflow ein und auf Datawrapper selbst gibt es sogar ein eigenes Layout für Grafiken die später in Pageflow verwendet werden sollen. Dies macht die Integration super easy und im Gegensatz zu Shorthand bleiben damit auch in Pageflow noch diverse Anpassungsmöglichkeiten um die Grafiken noch nahtloser in die Geschichte zu integrieren.

Waren es in Shorthand eigentlich nur Text, Bild und Video so kann man in Pageflow nicht nur zusätzlich die Grafiken von Datawrapper, sondern auch Audio-Files und Counter einfügen, um Zahlen besser zu veranschaulichen. Das macht Pageflow fast schon zum perfekten Tool für Scrollytelling.

Der Haken…

Leider gibt es aber natürlich etwas, das nicht funktioniert. Gerade da das gesamte Interface auf Deutsch ist und Pageflow auch noch leistbar wäre, wäre es ja zu schön, wenn alles funktionieren würde…

Durch die Kooperation mit Datawrapper bietet Pageflow leider keinen Support für Grafiken von anderen Tools, auch nicht über Umwege. Weder über Embeds direkt, das Textfeld, oder andere Wege konnte ich die animierten Grafiken von Flourish in Pageflow integrieren. Das ist natürlich gerade in Hinsicht darauf, dass Datawrapper keine Animationen unterstützt und mich Flourish im Test wirklich auf allen Ebenen überzeugt hat, ein großer Letdown.

Fazit

Bis kurz vor Schluss dachte ich Pageflow ist das beste Tool, das man finden kann. Leider war die fehlende Integration von externen Grafiken sowas wie ein Genickbruch. Alternativen gibt es, diese werden als nächstes erkundet. Sollte sich dabei nichts Besseres finden, wird der Weg aber definitiv wieder zurück zu Pageflow führen, denn bis auf die Flourish-Integration ist Pageflow perfekt.

06: Shorthand. Gut, aber nicht für Daten.

Als nächsten Schritt Richtung Masterarbeit möchte ich mir Tools ansehen, mit denen man die neu gewonnen Grafiken bestmöglich in immersives Scrollytelling verwandeln kann. Den Anfang macht hierfür Shorthand, der Marktführer im visual storytelling.

Über Shorthand

Shorthand ist das Tool wenn es um visuelles Storytelling oder Scrollytelling geht. Ähnlich einem Baukastensystem kann man in der Anwendung seine Webpage konfigurieren und bearbeiten. Vor allem im Marketing-Bereich bekannt, findet das Tool aber auch für journalistische Inhalte seine Anwendung. Das Preismodell ist dabei eher rigoros, gratis ist keine Veröffentlichung möglich, das günstigste Paket startet bei 40 Euro im Monat, daher ist es mir auch nur möglich eine Preview anzuhängen.

Das Projekt

Um Shorthand mit allen seinen Ecken und Kanten auszuprobieren, habe ich, basierend auf den bereits erstellten Grafiken, eine fiktive Geschichte erfunden und versucht diese in Shorthand zu digitalisieren. Bei der Story an sich handelt es sich natürlich um eine reine Erfindung, sie eignet sich aber sehr gut um den Funktionsumfang zu testen. Hier geht es zur Preview.

Vorteile von Shorthand

Grundsätzlich ist Shorthand recht einfach zu benutzen. Ähnlich dem Interface von Powerpoint, in der man Slides aneinanderreihen kann, funktioniert die Anwendung wie ein Baukasten. Dabei gibt es diverse Vorlagen für Text, Zitate, Bilder, Slideshows und vieles mehr. Zusätzlich können die Templates als Split-Screens verwendet werden, also zum Beispiel fortlaufender Text links und passende Fotos gleich daneben. Praktisch dabei ist, dass alle Slides direkt auf das Scrollen ausgelegt sind, also alle Fotos, alle Funktionen sind stets mit der “Scroll”-Bewegung animiert, dies ist sehr praktisch. Auch die Integration der Embed-Codes, sowohl von Datawrapper als auch von Flourish funktioniert und die Grafiken bleiben interaktiv und müssen nicht als PNGs eingefügt werden, was ihren Tod bedeuten würde.

Nachteile von Shorthand

Klingt das bisher gesagte schon recht gut, so war die allgemeine Erfahrung mit Shorthand für meinen Bereich, und das ist nunmal die Datenvisualisierung und nicht visuelles Storytelling, doch eher negativ. Einerseits sind die 25 Templates aus denen man auswählen kann recht langweilig und einseitig. Alle bestehen aus Text und Bild in verschiedensten Varianten, entweder pur, geteilt, mit Bild als Hintergrund etc. Dies hat mehrere Nachteile. Einerseits finde ich Darstellungen mit Text, der über ein Bild fliegt, ästhetisch nicht sehr ansprechend. Sieht man sich etwa prominente Beispiele von digitalem Datenjournalismus oder auch anderen Scrollytellings an, so wird dies immer stärker vermieden je professioneller die Plattform ist. Das zweite Problem das sich mit der Bild- und Textlastigkeit ergibt, ist die fehlende Integration von Embeds. Will man die Grafiken von Flourish oder Datawrapper mitsamt ihrer Interaktivität einbetten so muss man dies im Text über einen Einbettcode machen. Dies hat mehrere entscheidende Nachteile. Einerseits können die Grafiken so (nicht wie Bilder) vollflächig angezeigt werden, außerdem ist es nicht möglich sie mithilfe des Scrollens zu animieren, wie das etwa mit Bildern sehr gut funktioniert. Zusätzlich ergibt sich das Problem, dass die eingebetteten Grafiken im Text nur sehr schwer individualisierbar sind, weil Shorthand die fremden Grafiken natürlich nicht erkennt und damit auch nicht verändern kann, wenn man etwa das allgemeine “Theme” des Templates ändert. Die Grafiken passen sich dann schlicht und einfach nicht der Umgebung an und schauen schlecht aus.

Zusätzlich zu diesen technischen Schwächen ist Shorthand natürlich unfassbar teuer. 40 Euro pro Monat im Jahresabo um überhaupt publizieren zu können ist für den Einzelanwender natürlich ein Brett. In welcher Form die veröffentlichte Webpage dann daherkommt, kann ich daher auch nicht beurteilen, da meine Story ja nicht veröffentlicht wurde.

Fazit

Shorthand ist einfach und gut, aber eben nicht für Datenjournalismus. Arbeitet man hauptsächlich mit Text, Bild und Video, also klassischen Multimedia-Stories, ist Shorthand wirklich ein sehr spannendes Tool. Gerade mit eingebetteten Grafiken hat das Programm aber seine Schwächen. Da diese in meiner Masterarbeit aber das Hauptaugenmerk haben werden, wird Shorthand (außer ich finde wirklich nichts Besseres) für mich in Zukunft denke ich keine große Rolle mehr spielen.

Hier nochmal der Link zur Story-Preview.