Motion Identity
Was, Warum, Bedeutung
Wir leben in einer zunehmend visuell überladenen, lauten und digitalen Welt.
Sei es Social Media, Web oder täglich benutzte Apps und „In a world where watching big screen while holding little screen is a relatable feeling, motion is essential, not optional.“ (Vgl. KOTO 2025).
Deshalb wird auch von Brands und Marken erwartet, dass sie auf dynamische, einprägsame und emotional ansprechende Weise mit ihrem Publikum kommunizieren. Viele Marken tendieren immer noch dazu, erst an ihre Motion-Language zu denken, wenn sie plötzlich einzelne bewegte Elemente brauchen, weshalb es oft keine oder wenig Guidelines dafür gibt. Brands starten deshalb jedes mal aufs neue von Null, wenn es um die Konzeption bewegter Elemente geht, was den Prozess ineffizient macht und in einer „moving-image-first“-Welt durchaus für Schwierigkeiten sorgt. Hier kommt die Motion Identity (auch bekannt als Motion Branding oder Motion Design Systems) ins Spiel.
Was ist Motion Identity?
Die Motion Identity ist ein Teil der Visual Identity eines Unternehmens und bezieht sich auf die gezielte und strategische Anwendung von Motion Design auf verschiedene Markenelemente.
Bewegung wird so als wichtiger Kern-Bestandteil der Markenidentität (Corporate und Visual Identity) betrachtet. Während klassische Markenidentitäten primär visuelle Komponenten wie Logo, Typografie, Farben oder Bildsprache definieren, erweitert eine Motion Identity diese Elemente um eine bewegte und dynamische Dimension: Sie beschreibt, wie sich eine Marke bewegt – also, wie sich Logos, Typo, Icons, Layouts und visuelle Elemente im digitalen Raum verhalten (Vgl. KOTO 2025).
Diese Bewegungsmuster sind nicht nur Deko, sondern kommunizieren die Werte, den Charakter und die Haltung einer Marke auf eine subtile und emotionale Art. Die Bewegungen sind wiedererkennbar, präzise definiert und konsistent über alle Kanäle/Touchpoints hinweg. Man nennt es auch eine „Motion Language“ – ein Set aus Bewegungsprinzipien, das über alle Kanäle hinweg Anwendung findet.
Ein solches System entsteht nicht zufällig, sondern durch exploratives Design und präzise Definition in Form von Motion Guidelines, Toolkits und definierter Animationstechniken. (Vgl. Never Sit Still o.D.)
Warum ist eine Motion Identity wichtig?
Wir leben in einer „motion-first world“: Marken werden heutzutage überwiegend in digitalen und bewegten Kontexten wahrgenommen, sei es in Apps, auf Websites, durch Reels, TikToks, Instastories, Showcases, Onboarding Screens oder Werbevideos. Die Ära der rein statischen Corporate Identity naht dem Ende und was früher als eine Ergänzung der Markenidentität galt, ist heute einer der erste Kontaktpunkte: Motion. (Vgl. KOTO 2025)
Bewegung wird immer mehr zu einem der primären Informationsträger. Im Gegensatz zu statischen Branding-Elementen fangen Bewegungselemente die Aufmerksamkeit der Betrachter:innen viel schneller ein, vermitteln Emotionen mit zusätzlichen Nuancen und schaffen immersive Markenerlebnisse. (Vgl. Gleave Dawncreative 2024)
Motion Identity spielt eine entscheidende Rolle bei der Steigerung der Markenwahrnehmung. Wenn sie effektiv umgesetzt wird, fördert sie die Wiedererkennung, verstärkt zentrale Markenbotschaften und verbessert das Nutzererlebnis. (Vgl. KOTO 2025).
Motion Identity überbrückt auch die Lücke zwischen Storytelling und Branding, denn Motion Design und Bewegung ist wie dafür geschaffen, Geschichten zu erzählen. Storytelling kann den Wert eines Produktes um bis zu 2706% steigern (https://www.go-globe.com/storytelling-statistics-trends-infographic/#:~:text=Furthermore%2C%20research%20indicates%20that%20stories%20have%20the%20potential%20to%20boost%20product%20perception%20by%202%2C706%25), und schon minimale Transitions (zB im Logo) können eine eben solche Geschichte erzählen! (Vgl. KOTO 2025)
Ein starkes Motion-System bietet einen Rhythmus und Stil, der emotional mit den Nutzern resoniert und den Charakter der Marke symbolisiert. An einem heruntergebrochenen Beispiel erklärt, könnte eine Premium-Marke langsame, sanfte und bewusste Bewegungen und Übergänge verwenden, um Eleganz und Raffinesse zu vermitteln, während ein Tech-Startup schnellere, modularere Bewegungsverhalten einsetzen könnte, um Agilität und Innovation zu signalisieren (Vgl. Gleave Dawncreative 2024).
Vorteile von Motion Identity:
- Emotionale Wirkung: Motion ruft sofort eine emotionale Resonanz hervor und transportiert Tonalität und Markenwerte genauso schnell und sogar schneller als Text oder Farbe.
- Erhöhte Wiedererkennbarkeit: Logoanimationen, gut eingesetzte Bewegungsmuster oder Transitions erhöhen den Wiedererkennungswert, besonders auf Social Media oder im UX-Kontext.
- Informationsvermittlung: Animation unterstützt die kognitive Verarbeitung, denn sie können Hierarchien deutlich aufzeigen, Abläufe erklären und Nutzer:innen durch komplexe Inhalte führen.
- Differenzierung: In einem überladenen digitalen Umfeld ist Bewegung ein starker Differenzierungsfaktor und eine eigene Motion Identity hilft womöglich dabei, sich von der Konkurrenz abzuheben.
- Anpassen ist einfach: Motion-Systeme können in allen Formaten flexibel angewendet werden – von Microanimation bis Showreel
- Consistency in UX: Bewegungsmuster können Navigation, Feedbackmechaniken und Benutzerführung standardisieren und verbessern, was besonders in Apps und auf Websites wichtig ist.
Motion ist also mehr als nur ein Stilmittel – Es ist ein strategisches Werkzeug im Branding (der Markenbildung). „Motion reinforces a brand’s personality“ – das bedeutet, dass die Art der Bewegung genau auf die Markenwerte abgestimmt sein muss: verspielt, klar, ruhig oder dynamisch. Eine einfache Slide-in-Animation kann professionell oder verspielt wirken – je nach Kurvengeschwindigkeit, Timing, Form oder Typo. (Vgl. Gleave Dawncreative 2024)
How much motion does a brand need?
Nicht jede Marke braucht spektakuläre Animationen. Die Menge an Animation hängt von der Persönlichkeit der Marke und vom Anwendungskontext ab:
- Low-Motion – Animierte Brand-Assets: Schon ganz dezente Bewegungen können die Werte einer Brand vermitteln, z. B. durch typografische Transitions oder reduzierte Logoanimationen. Startet man mit den Basics und dem Motto „Keep it simple“ reicht es schon, sich mit dem Logo, Symbolen und ev. Überschriften zu beschäftigten
- Mid-Level Motion – Motion Systems: Man empfiehlt immer zumindest das basis-level an Motion in einem Branding zu beachten, ultimativ lassen sich aber schnelle und praktische Sets und Systeme für Motion erstellen. Diese sogenannten Motion Systems machen es einfacher, die Bewegungen „up-zu-scalen“, ohne dauerhaft Dinge neu erfinden zu müssen. Durch ein Set an Assets rund um das Thema Motion, kann so vieles abgeleitet werden.
- High-Motion Brands — Guidelines und Toolkits: Marken mit vielen digitalen Kontaktpunkten (wie Tech-, Media- und Lifestyle-Unternehmen) brauchen oft eine sehr ausgeprägte Motion Identity und ein gut anwendbares Motion System.
Es bietet sich an „accessible and straightforward“ Guidelines zu entwickeln, die dem Team und allen Beteiligten erklärt, wie sich die Brand bewegt. Das stärkt nicht nur das Brand-System, es ermglicht auch ein flexibles Anpassen und Erweitern.
Sogenannte Motion Toolkits werden für „motion-heavy industries“, wie Live-TV verwendet. Hier werden editierbare, automatisch anpassbare oder sich ständig updatende Dateien erstellt, die schnell (oder sogar in Echtzeit) mit Daten und Eingaben arbeiten.
Die Regel lautet wie so oft „As much motion as necessary – not as much as possible.“, denn zu viel Animation wirkt überladen und kann ie Nutzer:innen wie auch die Technik überfordern. Ziel ist es, genau so viel Bewegung einzusetzen, wie es der Markenbotschaft, der Plattform und dem Publikum entspricht.
Motion Design vs. Motion Identity vs. Motion System
Das hier ist auch der richtige Moment um die Begriffe ein wenig voneinander zu differenzieren:
Motion Design, ist die Gestaltung einzelner bewegter Inhalte – z. B. Videos, Transitions oder Animationen. Hier liegt der Fokus auf der Kreativität und visueller Umsetzung.
Motion Identity, ist die strategisch definierte Bewegungssprache einer Marke – Sie ist systematisch, konsistent und auf Markenwerte abgestimmt und damit ein Teil der Markenidentität.
Motion Systems sind technisch-kreative Frameworks die aus Prinzipien, Guidelines, Tools und Templates bestehen. Sie definieren, wie und wo Bewegung markenkonform eingesetzt werden können. (Vgl. Dickinson 2024)
Schlüsselelemente eines Motion-Identity-Systems
– Motion Principles:
Grundlegende Regeln, die die Verwendung von Bewegung über verschiedene Markenelemente hinweg steuern. Sie definieren Timing, Geschwindigkeit, Richtung und Easing-Kurven.
– Motion Mechanics:
Spezifische Techniken wie Slide-Ins, Fade-Outs, Bounce-Effekte, Skalierung und Rotation, die ein visuelles Vokabular für Bewegung bieten.
- Motion Behavior:
Die kinetische Signaturpersönlichkeit einer Marke – ihr Rhythmus, Tempo und ihre Elastizität.
- Anwendungsrichtlinien:
Diese gewährleisten die Konsistenz bei der Anwendung von Bewegung über digitale, gedruckte und umgebungsbezogene Touchpoints hinweg (Vgl. KOTO 2025; Vgl. Never Sit Still o.D.).
Abschließend ein Bild mit ein paar der wichtigsten Touchpoints der Motion Identity:

Conclusioooo
Motion Identity nicht mehr nur eine oberflächliche, ästhetische Verbesserung, sondern viel mehr ein zentraler Bestandteil moderner Markensysteme! Sie verleiht einer Marke eine Stimme und verbessert sowohl die visuelle Kommunikation als auch die Nutzerinteraktion. Da sich die digitalen Medien immer weiter entwickeln, wird auch die Motion Identity eine immer wichtigere Rolle in der Bereitstellung konsistenter, emotional ansprechender und user-centered Marken spielen.
Recommendation: Read “OFF Brand Reel talk – The power of branded motion design”, because it might just be all one needs to know, like WOW! https://offbrandkoto.substack.com/p/reel-talk-the-power-of-branded-motion
Quellen:
- KOTO 2025
KOTO (18.02.2025): Reel talk: the power of branded motion design. In: offbrandkoto, https://offbrandkoto.substack.com/p/reel-talk-the-power-of-branded-motion (zuletzt aufgerufen am 16.03.2025) - Never Sit Still o.D.
Never Sit Still (o.D.): Motion Branding. In: Never Sit Still, https://neversitstill.com/motion-branding(zuletzt aufgerufen am 16.03.2025) - Gleave Dawncreative 2024
Amy Gleave (05.07.2024): Building a motion identity. In: dawncreative, https://www.dawncreative.co.uk/insight/building-a-motion-identity/ (zuletzt aufgerufen am 16.03.2025) - Dickinson 2024
Dickinson, Peter (13.03.2024): How do we understand Motion Design, Motion Identities, and Motion Systems: Enhancing Brand Presence. In: Linked.in, https://www.linkedin.com/pulse/how-do-we-understand-motion-design-identities-systems-peter-dickinson-uzbje/ (zuletzt aufgerufen am 16.03.2025)
*Zuhilfenahme von ChatGPT: Die KI wurde zur Übersetzung, Korrektur und Formulierungshilfe von Texten verwendet. Alle Inhalte wurden anschließend eigenständig ausgewertet, überarbeitet und in den hier präsentierten Beitrag integriert.