Startpunkte zur kunsthistorischen Forschung

Kernfrage: Wie finde ich eine unterrepräsentierte Persönlichkeit als Protagonist:in für meine Webseite?

Die Auswahl einer Protagonistin oder eines Protagonisten, die unterrepräsentiert ist und dennoch eine interessante Geschichte erzählt, ist eine Herausforderung. In diesem Blogpost untersuche ich Ansätze und Ressourcen, die helfen können, eine geeignete Persönlichkeit zu finden.

1. Recherche in spezialisierten Kunstarchiven und Datenbanken

Viele Kunstarchive und Datenbanken widmen sich bewusst der Aufgabe, unterrepräsentierte Künstler:innen sichtbar zu machen. Hier einige Quellen, die bei der Recherche hilfreich sein können:

AWARE: Archives of Women Artists, Research and Exhibitions:

Diese Plattform hat sich auf Künstlerinnen spezialisiert, die im Laufe der Kunstgeschichte wenig Beachtung gefunden haben. AWARE bietet Artikel, Biografien und Forschungsergebnisse über Frauen in der Kunst.

Lost Women Art:

Diese deutsche Initiative beleuchtet Künstlerinnen, deren Werke und Geschichten zu Unrecht in den Hintergrund gerückt sind. Da diese (ca. 10) Persönlichkeiten aber schon eine Plattform haben, dient die Seite eher als Inspiration, bzw. kann ich denen möglicherweise Schreiben, um weitere Hinweise zu bekommen.

Getty Research Institute:

Das Institut bietet umfangreiche Sammlungen und Forschungsdokumente zur Kunstgeschichte, darunter auch Themen zu marginalisierten Gruppen.

Google Arts & Culture:

Digitale Sammlungen, die oft auch weniger bekannte Künstler:innen oder Projekte thematisieren.

2. Suche nach Experten und Netzwerken in der Kunstforschung

Kunsthistoriker:innen und Forscher:innen, die sich auf Diversität und Inklusion spezialisiert haben, könnten wertvolle Kontakte und Tipps geben. Hier einige Möglichkeiten:

Universitätsfakultäten für Kunstgeschichte

Webseiten von Kunstgeschichtsinstituten, um Professor:innen oder Forschende zu finden, die über Minderheiten in der Kunst forschen. Themen wie feministische Kunstgeschichte, queere Kunst oder Postkolonialismus wären spannend. Möglicherweise jemand an der Grazer Hauptuni anschreiben?

Bekannte Forscher:innen

Linda Nochlin: Eine Pionierin der feministischen Kunstgeschichte (z. B. mit ihrem Essay “Why Have There Been No Great Women Artists?”). Leider verstorben, aber vielleicht trotzdem inspirierend.

Griselda Pollock: Ihre Arbeiten über feministische und queere Kunstgeschichte könnten relevante Ansätze bieten.

Netzwerke:

ICOM (International Council of Museums): Vernetzung mit Museumsforscher:innen, die oft Zugang zu wenig bekannten Werken und Biografien haben.

College Art Association (CAA): Ein Netzwerk, das sich auch mit Themen der Diversität und Inklusion in der Kunst beschäftigt.

3. Durchforsten von wissenschaftlichen Publikationen

Datenbanken wie JSTOR, Google Scholar oder ResearchGate bieten wissenschaftliche Paper, die speziell unterrepräsentierte Künstler:innen beleuchten. Suche mit Stichwörtern wie:

“Feminist art history”

“Queer art representation”

“Postcolonial art studies”

“Forgotten women artists”

Herausfinden, welche Forschenden immer wieder zu diesem Thema publizieren. Diese Expert:innen könnte ich eventuell kontaktieren.

4. Museen und Ausstellungen besuchen

Museen und Ausstellungen, die sich auf Diversität und Inklusion konzentrieren, könnten Inspiration liefern:

Victoria & Albert Museum (London): Das V&A arbeitet oft an Projekten, die sich mit Minderheiten und neuen Perspektiven in der Kunst beschäftigen.

• Ich bin im September in Japan auf der Weltausstellung, vielleicht gibt es hier auch noch andere inspirierende Inputs.

5. Kontaktaufnahme mit Expert:innen und Institutionen

Aktiv auf Fachleute oder Organisationen zugehen:

Kunsthistoriker:innen anschreiben: Hoffentlich antworten Wissenschaftler:innen auf spezifische Anfragen, wenn sie mein Forschungsvorhaben spannend finden.

Netzwerke nutzen: Plattformen wie LinkedIn könnten helfen, Expert:innen zu identifizieren und zu kontaktieren.

Kunst- und Kulturinstitute: Vielleicht gibt es feministische Initiativen der Stadt Graz, die spannende Kontakte haben.

6. Inspiration durch Literatur und Filme

Manchmal finden sich interessante Persönlichkeiten in Büchern, Biografien oder Filmen. Jedoch würde ich ungern etwas über eine Person machen, zu der es bereits einen Blockbuster gibt.

Fazit

Die Suche nach einer unterrepräsentierten Persönlichkeit erfordert Geduld, kann aber hoffentlich durch Recherche, Netzwerke und den Austausch mit Expert:innen gelingen.

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