Was ist Morphing – Definition:
Morphing nennt man einen visuellen Effekt, bei dem Ein Objekt (beispielsweise im Film) nahtlos in ein anders übergeht. (vgl. Wikipedia 2024). Ein Morph kann ziemlich auffällig oder auch sehr subtil sein. Ein auffälliger Morph wäre beispielsweise die Transformation einer Person in eine andere oder etwa sogar in ein Tier. Eine weniger sichtbare und subtilere Transformation ist jene von einem Schauspieler zu seinem Stuntman oder Stundwoman. (vgl. Nuke o.D.) Diese Transformationen werden heute häufig angewendet und sind durch CGI relativ gängig geworden.
Auch im Sound-Design und in der Musikproduktion nutzt man Morphing, beispielsweise um Stimmen oder Tonspuren zu verändern (vgl. Wikipedia 2024).
In meinem Blog war es bisher selten der Fall dass wir über die Geschichte von etwas gesprochen haben. Hier bietet sich und sie chance über Animations-Geschichte in einer kleinen Nische zu sprechen, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollen.
Früheste Techniken der Transformation:
Schon vor der digitalen Technik gab es verschiedene Methoden, welche die Transformationen von Bildern ermöglichten:
- Tabula Scalata: Noch nicht wirklich Film und Animation, aber bereits seit dem 16.Jh ist diese Technik in der Malerei bekannt. Die Malerei funktioniert indem zwei Bilder auf einer gewellten Oberfläche dargestellt werden und dadurch jeweils nur aus einem bestimmten Winkel sichtbar sind. Ein primitiver Morphing-Effekt tritt dann auf, wenn man zwischen beiden Bildern steht (vgl. Wikipedia 2024).
- Mechanische Transformationen: Nach der Malerei wurden Morphings auch im Schattenspiel verwendet. Händisch wie auch mechanisch, beispielsweise um 1790 vom französische Schattenspieler François Dominique Séraphin (Gesicht einer jungen Frau in das einer Hexe) (vgl. Wikipedia 2024).
- Matched Dissolves: Im 19. Jahrhundert gab es Techniken, bei denen zwei Bilder miteinander verschmolzen wurden, beispielsweise indem sie die Landschaften von Tag zu Nacht oder von Sommer zu Winter verwandelten. (vgl. Wikipedia 2024).
Aber wann kam das alles so wirklich in die Gänge?
Die ersten digitalen Morphing-Effekte tauchten in den 1980er Jahren auf, als Computergraphiktechniken genutzt werden konnten.
- Frühe digitale Beispiele: 1986 entwickelte die Firma Omnibus einen digitalen Morphing-Effekt für einen Werbespot, in dem sie eine Flasche Waschmittel in die Form der Vereinigten Staaten verwandelten. (vgl. Wikipedia 2024).
- Bekannte Anwendungsbeispiele kamen dann wenig später, wie Musikvideo-Clipx zu Michael Jacksons “Black or White” oder Filme wie Terminator 2: Judgment Day (vgl. Wikipedia 2024).
- Software und kommerzielle Nutzung: In den 1990er Jahren erschienen Programme wie “Elastic Reality”, die es ermöglichten, Morphing-Effekte in Filmen und Musikvideos zu erzeugen. Diese Technologie gewann 1996 zwei Oscars für ihre technischen Verdienste.
(vgl. Wikipedia 2024).
Gegenwart und moderne Anwendungen:
Heute gibt es schon jedemenge Morphing-Algorithmen, die sich immernoch weiter entwickeln und besonders seit dem Aufkommen von AI in der Bild- und Videogestaltung können nun schon einige Programme automatisch morphen, wenn die ausreichend ähnlich sind. Oft sind die Morphings in Filmen und Videos für das ungeschulte Auge garnicht mehr sichtbar. (vgl. Wikipedia 2024).
Morphings werden genutzt um Zeitlupeneffekte zu erzeugen (bsp Bullet Time) und auch als standardisierte Übergangstechnik zwischen verschiedenen Szenen in Fernsehshows werden Morphings eingesetzt, auch wenn die Inhalte der beiden Bilder völlig unterschiedlich sind. Das funktioniert indem der Algorithmus, korrespondierende Punkte zwischen den Bildern sucht und das eine in den anderen verzerrt, während sie sich überblenden. (vgl. Wikipedia 2024)
Ein noch extra zu erwähnender Einsatzbereich von Morphing-Effekten ist die Gestaltung von Fonts, denn durch Morphing-Technologie, die als Interpolation oder Multiple-Master-Technik bezeichnet wird. So können Designer:innen eine Zwischenform zwischen zwei Schriftschnitten entwickeln lassen, indem beispielsweise eine halbfette Schrift durch das morphen einer fetten und einer normalen Schrift entsteht. (vgl. Wikipedia 2024).
Morphing vs. Tweening vs. …
Wer Morphing kennt hat manchmal auch schon von Tweening gehört – ist das das selbe? Die Begriffe werden oft austauschbar verwendet, beschreiben aber unterschiedliche Prozesse. Während es beim Tweening mehr um Animation und das Hinzufügen von Bewegung geht, ist Morphing eine Technik der Filmindustrie zur Erstellung von Special Effects. (Vgl Adobe o.D.)
Morphing: Eine VFX-Technik zur nahtlosen Transformation eines Objektes in ein anderes
Tweening: Ein Animationseffekt, bei dem – automatisch – Bilder zwischen Keyframes eingefügt werden, um den Eindruck von Bewegung zu erwecken. Beispielsweise zwischen Key-Posen.
Reißschwenk: Reißschwenkt ist eine Übergangsart, mit der zwei Aufnahmen zu einer zusammengeführt werden indem sie schnell bewegt werden, was auch einer Art Morph gleichen könnte.
(Vgl Adobe o.D.)
Morphing-Arten:
– Morphing mit maximaler Geschwindigkeit:
Hier macht man sich im Morph eine kleine Hilfe – die Verzerrung – zu nutze. Diese Art von Morphing sieht man oft in Kinofilmen, denn Objekte werden gemorpht, während sie in einer schnellen Bewegung sind. Durch die Verzerrung der Geschwindigkeit fallen kleinere Inkonsistenzen weniger auf. (Vgl. Adobe o.D.) Ein beispiel aus Motion Graphics wäre es auch, dass ein Objekt zum Beispiel rotiert, während es morphed (z.B. ein Quadrat in einen Kreis)
– Direktes Morphing: Bei einfacheren Morphings kann über die Form gemorphed werden, z. B. um eine handgezeichnete Form in eine andere Form umzuwandeln. Mithilfe von Form-Tweens kann man dann Frame für Frame (oder mithilfe der Funktion) ein Quadrat in einen animierten Kreis verformen. (Vgl. Adobe o.D.)
– 3D-Morphing: In 3D-Programmen wird Morphing genutzt um Verformungen zwischen verschiedenen Bewegungen zu modellieren. Die verschiedenen Bewegungen oder Posen werden durch ein „Ziel“, eine Key Pose, definiert und der rest wird durch die Algorithmen gemorphed. (Vgl. Adobe o.D.)
Was steckt dahinter – Die Technik
Beim Morphing geht ein Bild in ein anderes über
Im ersten Schritt ist ein Ausgangs- und Zielbild zu wählen und so das Konzept festzulegen.
Im zweiten Schritt 2. werden die wichtigsten Merkmale definieren. Es muss beispielsweise die Form des Originalobjekts muss exakt vermessen und abgebildet werden, um dann auf Basis dieser Werte ein möglichst gutes Morphing-Ziel zu finden – also ein entsprechende Modelle erstellen oder eine Aufnahmen suchen. Im letzten Schritt werden dann die genauen Punkte zugeordnet. Mithilfe von Spezial-Software werden wie relevantesten Punkte im Original- und im Zielobjekt analysiert und in weiterer Folge lassen sich so die wichtigen Bereiche aufeinander abstimmen – z. B. die Augen. Im letzten Schritt werden die Pixel des Originalobjekts durch Einfügen von Zwischenbildern zu den Pixel des neuen Objekts umgeformt. (Vgl. Adobe o.D.)
Zur genauen Anwendung gibt es unzählige Tutorials online 🙂
Quelle
Nuke o.D.
Nuke (o.D.): Morphing. In: Foundry,https://learn.foundry.com/nuke/content/comp_environment/warping/morphing.html#:~:text=An%20example%20of%20a%20noticeable,a%20much%20more%20subtle%20morph.
Wikipedia 2024
Wikipedia. Die freie Enzyklopädie (18.11.2024), s.v. Morphing, https://en.wikipedia.org/wiki/Morphing (zuletzt aufgerufen am 06.01.2025)
Adobe o.D.
Adobe (o.D): Morphing: Was ist das und wie funktioniert der Effekt?. In: Adobe/Animation/Discover, https://www.adobe.com/de/creativecloud/animation/discover/morphing-in-animation.html (zuletzt aufgerufen am 06.01.2025)
Disclaimer:
This text was proofread for punctuation, grammar and spelling errors with the help of ChatGPT 4o. The content of the text remains unaffected.