In den letzten Monaten, vorallem aber der letzten Woche, habe ich experimentiert was das Zeug hält. Ich habe nach Tools gesucht, sie ausprobiert, bin oft gescheitert, verzweifelt, habe publiziert und wieder runtergenommen, aber am Ende immer noch das gefunden, was ich gesucht habe. Und dafür war dieser Blog da. Mit Flourish und Vev habe ich, soweit ich das heute beurteilen kann, zwei kostengünstige und unfassbar gut funktionierende Tools gefunden, mit denen ich alles und mehr machen kann als ich eigentlich je wollte. Damit endet dieses Kapitel, aber das nächste steht schon vor den Toren.
Wo bleibt After Effects?
Gute Frage, bessere Antwort: Ich habe bewusst auf andere Varianten zur Datenvisualiserung verzichtet – eigentlich sollten neben Plug and Play-Lösungen ja nicht nur AE sondern auch Coding zum Einsatz kommen – da sich im Verlauf des Semesters meine Ansichten etwas geändert haben. Einerseits war der Processing Kurs leider nicht darauf ausgelegt wirklich sinnhafte Visualisierungen herzustellen, sondern einfach nur randomisierte Zeichnungen zu coden. Das mag schön und nett sein, hilft mir in meinem weiteren Arbeitsleben nur leider nicht weiter. Da ich aber nicht einmal die randomisierten Zeichnungen verstanden habe, bin ich zum Entschluss gekommen gänzlich auf Coding als Visualisierungsmöglichkeit zu verzichten. Nicht nur Processing sondern auch R, die Programmiersprache mit der wir im Bachelor gearbeitet haben, liefert mit gleichem Aufwand einfach nie derart gute Ergebnisse wie die von mir ausprobierten Tools.
Die Entscheidung auch auf After Effects zu verzichten, kam mit der Entdeckung von Flourish. Bis dahin war mir nämlich nicht bewusst, dass es ein derart starkes Tool einfach kostenlos im Internet gibt. Es gibt nichts was Flourish nicht kann, nichts was sich nicht bearbeiten ließe und nichts was sich nicht visualieren ließe – und das innerhalb von Minuten. Deshalb macht es für mich einfach keinen Sinn Stunden in Datenvisualisierungen in After Effects zu stecken, die gerade bei meinem Können, nie so gut aussehen werden wie jene von Flourish. Für mich, der sich eigentlich mit dem schreiben von Geschichten beschäftigt und nicht mit dem Design, ist Flourish einfach genial.
Wie gehts jetzt weiter?
Jetzt wo die technische Komponente soweit geklärt ist, geht es an die Theorie. Wann machen Datenvisualisierungen Sinn? Wieviel kann man mit Text erklären, wofür braucht man Grafik? Was kann welches Diagramm? Welche Prinzipien gelten für Diagramme? Und so weiter. Alle diese Fragen brauchen handfeste Antworten auf Basis von Fachliteratur, wenn sie in meiner künftigen Masterarbeit beantwortet werden wollen. Sollte dieser Blog also im zweiten oder gar auch dritten Semester fortgeführt werden, so ist das der nächste Schritt: Die Theorie hinter der Praxis zu erkunden.
Bis dahin fließt aber noch viel Wasser die Mur hinunter und auch ich habe noch viel Zeit mich noch genauer mit Vev und Flourish auseinander zu setzen, denn Daten sind meine Leidenschaft. Nichts kann Geschichten so genau erzählen wie Daten und nichts kann so außergewöhnliche Geschichten erzählen wie Daten. Außer vielleicht Video. Das kann das auch.