09: Vev. Mehr geht nicht.

Ich kann es kaum glauben, aber es ist passiert. Nach schier endlosen Stunden in schlechtem Webdesign dürfte mir heute, am letzten Tag dieses Jahres, der Durchbruch gelungen sein. Vev kann nämlich alles, wirklich alles. Aber zurück zum Anfang.

Über Vev

Vev ist ein eher neueres Tool, das 2017 gegründet wurde und vorallem für interaktive Webseiten und “creatives” gedacht ist. Obwohl “Scrollytelling” nicht das Hauptaugenmerk von Vev ist, so beinhaltet der Baukasten dennoch viele extra darauf abgestimmte Features, auf die ich später genauer eingehen werde. Vev ist zwar bei weitem nicht das intuitivste Tool, das ich bisher getestet habe, bietet aber mit Abstand den größten Funktionsumfang. Da gratis keine Veröffentlichung zur Verfügung steht, habe ich unten ein kurzes Video von der Page hinzugefügt.

Vorteile von Vev

Grundsätzlich ist Vev genauso wie alle anderen Tools ein No-Code Website-Baukasten, jedoch in massiv aufgwerteter Form. Das Layout erinnert an Programme von Adobe und ist voll von Einstellungsmöglichkeiten, die einen am Anfang fast erschlagen. Von Scrollytelling Features wie Bildern, Videos und Text, über Animationen und Parallax-Effekte bis hin zur Möglichkeit wirklich alles einzubetten was das Herz begehrt bietet Vev wirklich einen unfassbaren Funktionsumfang, sodass dann doch das ein oder andere Tutorial benötigt wird. Genau das ist aber der größte Pluspunkt von Vev: es kann alles, sogar Grafiken. Einerseits bringt Vev ein ganz eigenes Tool mit, mit dem man im Website-Builder Daten importieren und native, interaktive Grafiken erstellen kann. Dies ist gerade für einfache Barcharts sehr praktisch und lässt diese wunderbar aussehen. Der größte Vorteil ist aber, dass ähnlich wie zwischen Pageflow und Datawrapper, eine Art Partnerschaft zu Flourish besteht, meinem liebgewonnen Visualisierungstool. Damit lassen sich Grafiken von Flourish noch besser integrieren und behalten volle Funktionalität. Sogar alle Effekte und Einstellungsmöglichkeiten können auf die Grafiken angewandt werden, mehr geht nicht.

Neben dem riesigen Funktionsumfang halten sich auch die Kosten von Vev im Rahmen. Mit einem Einzelabo werden nur 7 Dollar monatlich pro Webseite fällig, für den persönlichen Anwendungsfall kommt dies um einiges günstiger als die Konkurrenz. Will man unbegrenzt viel veröffentlichen ist der Preis gleich wie bei anderen Tools bei rund 40 Dollar im Monat.

Nachteile von Vev

Grundsätzlich ist Vev genial, es kann alles, ist kostengünstig und kommt dennoch ohne Code aus. Gerade als Anfänger kann Vev aber überwältigend sein. Ich habe mir unzählige Tutorials angeschaut und gesehen was mit Vev alles möglich ist, dennoch sieht die von mir erstellte Seite nicht zwingend besser aus, als jene die ich etwa mit Exposure gemacht habe. Für die von Exposure brauchte ich aber vielleicht 30 Minuten, in Vev mehrere Stunden. Das liegt aber nicht am Programm sondern einfach an mir. Vev kann einfach mehr, mehr als ich, um genau zu sein. Das führt natürlich dazu, dass nicht alles so intuitiv abläuft wie bei den anderen Baukasten-Tools.

Den einzigen echten Nachteil den ich bei Vev soweit gefunden habe ist aber die fehlende Möglichkeit, die erstellte Seite automatisch für verschiedene Endgeräte anzupassen. So muss man in Vev sowohl für Laptop, Tablet und Mobil Schrift- und Bildgrößen anpassen, damit sie auf jedem Design gut aussehen. Bei allen anderen Tools geschah dies automatisch und hat auch immer einwandfrei funktioniert.

Fazit

Trotz dessen, dass Vev sicherlich das zeitintesivste Tool aller vorgestellten ist, hat es mich mit seinen Funktionen und dem nativen einbetten von Flourish-Grafiken überzeugt. Ich werde mich weiterhin mit verschiedenen Designs spielen und Vev erkunden, weil es einerseits Spaß macht und andererseits auch funktioniert. Ich glaube ich habe mit Vev das gefunden wonach ich gesucht habe, auch wenn es mir lieber gewesen wäre eines der “klassischeren” Tools wie Shorthand oder Pageflow, die primär für Journalisten gedacht sind und nicht für Designer, hätte alle diese Funktionen gehabt, da diese für Anfänger natürlich deutlich schneller gute Ergebnisse liefern.

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