#6 Prototype

Reflection

At the start of this semester, I was uncertain whether to stay with my original concept or move on to something new. Now, having decided to base my project on the book Beklaute Frauen, I feel much more confident in my direction.

Engaging in conversations with others, especially conducting that first interview, was very important. It revealed to me that I might have been focusing the wrong medium for my story, which in turn led me to rethink my approach.

With these insights, I arrived at the idea of an interactive installation and was inspired by the work of audio-visual artist Philipp Artus. His translation of user input into abstract visual forms helped me see new possibilities for my own prototype.

Through the prototyping process I learned that I need to bind the narratives of these women more deeply to the visitor’s interactions, perhaps even making this connection into an auditory dimension.

Of course, all of this is based on finding an exhibition venue willing to host my work. I still need to determine whether I can secure a official exhibition spot or whether I should explore alternative ways to present the installation without one.

#5 Exponat-Konzept

Die Frage “wen und wieso soll die Webseite jemanden interessieren” aufgekommen ist, tendiere ich etwas dazu, aus dem Projekt ein interaktives Exponat zu machen. Es wäre super, wenn das Teil einer Ausstellung sein könnte, in der feministische Themen einen Platz haben. Wie auch immer ich eine Ausstellung in Graz so ca im Juli-September 2026 finde, die genau meine Arbeit mit ausstellen wollen würden. Ich denke, dass Menschen die zu solchen Ausstellungen kommen, ohnehin schon ein Interesse an einer Arbeit für dieses Thema mitbringen und daher auch motiviert sind, Informationen zu den Künstlerinnen zu erhalten.

Ich finde zum Beispiel die Arbeiten von Phillipp Artus immer ziemlich beeindruckend. Er ist ein audio-visueller Künstler aus Berlin. Das erste mal habe ich vor 2 Jahren seine Arbeit Aquatics in Berlin gesehen und letztes Jahr bei Klanglicht habe ich die Arbeit Flora gesehen. Hier mehr zu seinen Arbeiten: https://philippartus.com/work

Ich finde Phillipp Artus schafft es immer sehr elegant, einen User Input über ein Interface zu abstrahieren und in eine abstrakte Weise in Form von Kunst wiederzugeben.

So könnte das Exponat aussehen

  • Intro
    ein Vogel­schwarm aus etwas Partikel ähnlichen (aber vielleicht keine Partikel weil schon so viel gesehen) formt sich langsam zu dem Schriftzug „Beklaute Frauen“, der Autorin des Buches und mich als Visualisiererin – begleitet von einem sanften, atmosphärischen Sound­scape.
  • Touch-Stele: Auswahl einer Biografie
    Auf der Stele erscheinen Porträts ausgewählter Frauen aus dem Buch als kleine Karten (wie so Spielkarten oder tarot karten? Blöde idee?).
    Ein Antippen lässt:
    • Titel und Kurz-Anekdote (1–2 Sätze) aufklappen
    • Eine generative Illustration daneben auf der Wand animieren
  • Generatives Storytelling an der Wand
    Jede Frau bekommt ein eigenes “Key Visual” – mit Infos zu:
    • ihren Lebensdaten (Jahr, Ort, Beruf)
    • einem charakteristischen Zitat
    • Durch Streichen auf der Stele kann man Parameter verändern:
      • Farbe (z. B. Pastelltöne für Schrift­stellerinnen, dunkle Töne für Wissenschaftlerinnen)
      • Bewegungsgeschwindigkeit (ruhige vs. dynamische Animationen)
  • Interaktive Timeline
    Unten an der Wand läuft automatisch eine Zeit­linie aller Protagonistinnen ab. Beim Drüberfahren hält der Zeitstrahl für die jeweilige Person an und spielt ein 15-Sekunden-Audio­snippet (Voice-Over oder O-Ton), in dem ein kurzer Lebens­abschnitt erzählt wird.

Das waren jetzt meine ersten Gedanken zur Ausstellung, es ist aber noch sehr roh und ich muss da noch viel drüber nachdenken. Bzw. wäre ich auch dankbar für die Info, ob das überhaupt realisierbar wäre. Ob es denn eine potentielle Ausstellung dafür gäbe. Klanglicht wär natürlich fetzig, aber kann mir nicht vorstellen, dass die da eine Studentin eine so große Installation machen lassen.

Hier noch ein Foto von mir mit dem Buch:

#4 Erste User-Research-Insights

Kontext & Ziel

In Vorbereitung auf meinen Prototypen habe ich ein erstes Interview mit einer Testperson durchgeführt, um ein besseres Gespür für Bedürfnisse, Vorbehalte und Erwartungen an ein digitales Format zur Präsentation unterrepräsentierter Künstlerinnen zu bekommen. Mein Interviewpartner ist 27 Jahre alt, interessiert sich gelegentlich für Kunst, sieht sich selbst aber eher als „casual enjoyer“.

Methodik

Format: Halbstrukturiertes Leitfaden-Interview (auf Englisch)
Dauer: ca. 20 Minuten
Kernfragen:

  • Interesse an Kunst und Vorerfahrungen
  • Einstellung zu Feminismus
  • Wissen über Frauen in der Kunstgeschichte
  • Wahrnehmung von Repräsentationslücken
  • Potenzial digitaler Formate
  • Einstellung zu Biopics und interaktiven Webseiten als Biografie-Form

Transcript vom Interview

Hi – my name is Tanja.
My interview today is part of the research for my Master’s thesis, which focuses on an art-related topic. Thank you in advance for taking your time. I would like to start with some questions:

Are you interested in art? And if so, what is your experience with art?

Yes, I’d say I’m definitely interested in art, especially in digital forms and also when visiting art museums. I wouldn’t call myself an expert or anything like that, more of a general enthusiast. I enjoy art and find it inspiring, but I’d describe myself more as a “basic enjoyer”, someone who appreciates it without diving too deeply into theory. I tend to be drawn to 20th-century art, and I really like artists like Monet.

Do you consider yourself a feminist?

Yes, I would consider myself a feminist. Over time, I’ve realized that many of the thoughts or assumptions I have are shaped by the way I was raised and educated. Sometimes I even catch myself being surprised when women do something that breaks those expectations, which shows me how deeply ingrained some of these patterns are. So I’d say I’m quite aware of these things and try to reflect on them.

How advanced is your knowledge about women in art history?

To be honest, not very advanced. I know that around 90% of the artists commonly talked about in art history are men, so my knowledge is mostly limited to those male-dominated narratives. I know a few women artists, like Marina Abramović, but overall, I’d say I haven’t been exposed to a lot of female artists or their stories.

Do you think there is a lack of representation of women in art history?

Yes, absolutely. There’s a significant underrepresentation of women in art history. I think many women artists have been overlooked or neglected entirely. The art world has long focused on male figures. From what I’ve seen, the ratio of male to female artists being talked about might be something like six to one — which really says a lot.

How do you think representation of women in art could look like in a digital context?

I think it’s important to create platforms that highlight the stories of women who’ve been forgotten or never recognized. Something like a digital archive, a website, or even a game could work — maybe something where you try to guess if a painting was done by a man or a woman. The key, I think, is not to focus only on some unknown names. People often lose interest if they don’t recognize someone. So instead, you could tell personal stories or present artworks in a way that makes the person behind them relatable or focus on their work.

Do you like movie biographies, such as biopics? And if yes, what do you enjoy about them — or why not?

Yes, I enjoy biopics. I think they’re a great way to learn about people’s lives and creative journeys. But I do sometimes wonder how accurate they are. For me, it’s important that there’s a level of scientific or historical accuracy — otherwise it can feel a bit misleading. Still, when done well, they can be both inspiring and informative.

Could you imagine a website functioning as a kind of biopic?

I think it could work, especially if it’s tailored to a specific target group. A more interactive or visual format, like videos or animations, could make the content appealing to a wider audience. A well-designed information website could definitely serve as a kind of digital biopic.

Thats all. Thank you so much for taking the time to speak with me – I really appreciate your thoughts! Goodbye!

Zusammenfassung

Er sagte, er interessiere sich grundsätzlich für Kunst, besonders für digitale Kunst und Museumsbesuche, sehe sich selbst aber eher als „casual enjoyer“. Er bezeichnet sich als Feminist und erwähnte, dass ihm bewusst sei, wie bestimmte Gedankengänge oder Reaktionen durch Erziehung und gesellschaftliche Normen geprägt sind – etwa, dass man überrascht ist, wenn Frauen Dinge tun, die den üblichen Erwartungen widersprechen. Sein Wissen über Frauen in der Kunstgeschichte sei eher begrenzt, und er habe erkannt, dass das meiste, was wir lernen, sich auf männliche Künstler konzentriert. Er ist jedoch überzeugt, dass Frauen in der Kunst klar unterrepräsentiert sind, und schlägt vor, dass digitale Plattformen wie Websites, Spiele oder Dokumentationen dazu beitragen könnten, weniger bekannte Künstlerinnen ins Rampenlicht zu rücken – vorausgesetzt, sie werden so präsentiert, dass die Menschen eine Verbindung herstellen und sich wirklich dafür interessieren können. Dort sieht er auch die Problematik bei dem Projekt: Warum sollte man sich dafür interessieren. Eine Frage, die sich sicher lohnt nachzugehen.

Learnings für die Gestaltung

  1. Interesse wecken: Wichtig ist, dass sich Leute auch wirklich für mein Projekt interessieren. Warum sollte man die Webseite besuchen? Wer besucht sie? Zielgruppenanalyse. Vielleicht ist es eher als Exponat geeignet für eine interaktive Ausstellung. Auf welche Art und Weise? Möglicherweise auch beides zugänglich machen. Welche Aspekte funktionieren wo und wie besser?
  2. Narrative Verankerung: Kleine biografische Geschichten („mini-Anekdoten“) als emotionaler Aufhänger.
  3. Interaktive Elemente im Web: Quiz- und Gamification-Module, um Neugierde zu wecken und aktives Erkunden zu fördern.
  4. Medienmix: Kombination aus Text, Bild, kurzen Videos und Animationen – für unterschiedliche Lern- und Rezeptionsstile.
  5. Transparenz & Korrektheit: Quellenhinweise und weiterführende Links, um wissenschaftliche Genauigkeit sicherzustellen.

Forschungspunkte

Best Practices im Digital Storytelling

  • Analyse von preisgekrönten Web-Dokumentationen
  • Welche Micro-Interactions und Narration-Patterns (Voice-Over, Progress-Markers) funktionieren besonders gut?

Visuelle Empathie & Emotional Design

  • Theorien zu „Emotional Engagement“ (z. B. Don Norman’s Emotional Design).
  • Wie Farbe, Typografie und Bildsprache Empathie für marginalisierte Biografien können fördern.

#3 Nächste Schritte

Warum?
Ich gehe im nächsten Schritt mal mit der Forschungsfrage:
“Welche visuellen und narrativen Gestaltungsmuster eignen sich besonders, um marginalisierte Biografien in einem digitalen Medium überzeugend und respektvoll zu vermitteln?”

Mir gefällt die Frage, weil ich mich hier um die Dinge kümmern kann, um denen es mir eigentlich im designen geht: wie gestalte ich das am besten, dass es zu dem passt, was ich sagen will. Oftmals geht es bei den Forschungsfragen so um “viel Aufmerksamkeit generieren” usw, oder Leute davon zu überzeugen, dass mein Medium das beste ist und lesen keiner mehr tut. Ich bin der Ansicht, dass es gern Leute geben darf, die lieber ein Buch lesen und auch welche, die sich lieber eine interaktive, digitale Darstellung ansehen.

Vorgehensweise

  • Laufende User Testings bzw. Insights von Testpersonen machen und einarbeiten in meine Arbeit.
  • Erst mal eingehende Einarbeitung in Literatur zu Digital Storytelling, narrativen Strukturen und Visualisierungsmethoden
  • Analyse bestehender Projekte um wiederkehrende Gestaltungsmuster zu identifizieren
  • Auflisten visueller Elemente (Parallax-Scrolling, interaktive Zeitleisten) und narrativer Techniken (First-Person-Voice-Over oder ähnliches)
  • Prototypische Umsetzung: Auswahl von ein paar Mustern, Implementierung in Web-Prototypen (React & D3.js) mit Biografien aus „Beklaute Frauen“
  • Evaluation mittels leitfadengestützter Interviews und kurzen Fragebögen, um Glaubwürdigkeit, Respekt und Empathie zu erfassen
  • Kombinierte Auswertung: Qualitative und quantitative Analyse zur Bewertung vom Nutzererlebnis

Originalität

  • Bislang eher wenig erforschten Schnittstelle zwischen Gender Studies, Digital Humanities und UX-Design
  • Fokus auf die Wahrnehmung respektvoller und authentischer Gestaltungsansätze, nicht nur auf technische Umsetzung
  • Übertragbarkeit der Muster auf weitere Medienformate als digitales Exponat z.B. auf Ausstellungen

#2 New Idea!

Oke ich hatte eben eine neue Idee.
Darum erst nochmal kurz zusammengefasst, was mein bisheriges Thema was (Blogpost #1 diesen Semesters kann man vergessen):

Recap
Die Arbeit handelt über die mangelnden Sichtbarkeit unterrepräsentierter Künstlerinnen – insbesondere Frauen und queerer Personen – in der Kunstgeschichte. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie kann man die Geschichten dieser Künstlerinnen digital zugänglich und emotional erfahrbar machen? Ziel ist es, durch digitales Storytelling und interaktive Gestaltung ihre Werke und Biografien in einem zeitgemäßen Format zu präsentieren.

Herausforderung/Problem
Eine Challenge, die bei der aktuellen Projektidee besteht, ist für mich das auffinden und recherchieren von qualitativ hochwertigen Informationen zu unterrepräsentierten Kunstler:innen, die auch damit an die Öffentlichkeit gehen wollen. Das würde ev. sogar in den investigativen Journalismus fallen und damit nicht meiner Expertise entsprechen.

Lösungsvorschlag
Um dieses Thema zu umgehen, wäre aktuell meine Idee, sich mit der Visualisierung auf ein bereits bestehendes literarisches Werk zu beziehen. Aktuell lese ist das Buch “Beklaute Frauen. Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschicht” und finde es suuper spannend und ehrlich viel besser aufbereitet, als ich mir das selber zutrauen würde. Naja logisch, die Autorin Leonie Schöler (nicht viel älter als ich) ist auch deutsche Journalistin, Historikerin und Literaturwissenschaftlerin. In ihrem Buch schreibt sie zwar nicht nur über bildende Künstlerinnen sondern auch über Wissenschaftlerinnen und Autorinnen usw., aber die finde ich auch nicht weniger relevant.

Das heißt meine aktuelle Idee wäre das Buch “Beklaute Frauen” digital erlebbar zu machen.
Ziel wäre zu erforschen, wie digitale Storytelling-Formate (immersive Webseite) die Wahrnehmung und das Erinnern von marginalisierten Biografien verändern.

Ideen für Forschungsfrage dazu:

  • Welche visuellen und narrativen Gestaltungsmuster eignen sich besonders, um marginalisierte Biografien in einem digitalen Medium überzeugend und respektvoll zu vermitteln?
  • Wie beeinflusst ein interaktives, multimediales Storytelling-Format die emotionale Bindung der Nutzer*innen an die Biografien unterrepräsentierter Frauen im Vergleich zu einem klassischen Textformat?

Was halten wir davon?

Infos zur Authorin: https://de.wikipedia.org/wiki/Leonie_Sch%C3%B6ler

NIME paper review

I read Participatory Design of a Collaborative Accessible Digital Musical Interface with Children with Autism Spectrum Condition by Balázs Iványi, Truls Tjemsland, Lloyd May, Matt Robidoux, and Stefania Serafin and would like to state my opinions, thoughts, feedback and critique in the following paragraphs.

I really like the core idea of creating a tool specifically for children with autism. I’ve always found neurodiversity fascinating—how differently people on the spectrum perceive the world and react to interventions. The brain is such a powerful thing, and seeing projects that try to meet neurodivergent individuals on their level is super cool. Giving kids a medium to explore social skills through music feels like a thoughtful and interesting approach.

What I really appreciate is that this project doesn’t just design for children with ASC but instead designs with them. The participatory design (PD) process is such a respectful and inclusive way to work—especially with a population that’s often overlooked in design and research processes. It’s great to see the researchers really leaning into methods like fictional inquiry and narrative-based workshops to engage the children on their terms.

At the same time, one thing that left me a bit puzzled was how quickly the team settled on the idea of a “music box” app. While music can be therapeutic and collaborative, the paper doesn’t fully explain how this specific medium connects with the needs or strengths of autistic children. Why music over other sensory or communication-based tools? That connection could’ve been explored more deeply, especially since kids on the spectrum can have such different sensory profiles—some love sound, others might be overwhelmed by it.

Another interesting point for me was recognizing the iterative prototyping process—it was like a flashback to what we’ve learned in our own courses. Start with simple experiments (like trying sounds on the phone), move on to lo-fi prototypes (like a cardboard box), and finally develop a more polished product. It’s encouraging to see this familiar design thinking structure being applied in a real research context and to such a meaningful user group.

Still, I would’ve liked more details about the final version of the prototype—what exactly can it do now? How do kids use it? Will it be made publicly available or used long-term in schools? The evaluation section gave some hints, but it stayed pretty vague. I also wonder how they plan to address the issue of physical proximity being uncomfortable for some kids—especially when the app is meant to be collaborative and used by multiple users on a single iPad. Would separating controls or even offering individual interfaces be a better fit?

One suggestion might have been to involve a music therapist earlier in the design process. Some teachers mentioned this toward the end, and I think it could’ve really helped bridge the gap between musical expression and social skill development in a structured way. Also, while the aesthetic design choices were touched on (like using retro-futuristic visuals), I wonder how much user testing went into determining if those visuals were actually appealing or helpful for the kids.

Overall, I think the project has great intentions, a solid foundation in participatory research, and shows sensitivity to working with children with ASC. I just wish there had been more insight into the real-life impact of the final product—and how the kids actually felt using it in the long run. But as a student myself, I find it really encouraging to see how others apply the methods we’ve learned in such a creative and inclusive way.

#1 Prototyping Session

Der erste Versuch einen Prototypen für die Vorlesung Des Res 2 ist tatsächlich nicht über mein potentielles Masterprojekt, denn ich habe die Aufgabe mehr als eine rapid Prototyping Übung verstanden. Also habe ich ein Problem genommen, das meinen Alltag prägt (eine sogenannte Alltagsunwürdigkeit) und versucht dafür eine Lösung zu finden. 

Das besagte Problem hier zu sehen: 

Und zwar besitze ich in meiner kleinen 50m2 Wohnung keine Speisekammer oder ähnliches, um muss den Großteil meiner Lebensmittel, die nicht in den Kühlschrank gehören, in zwei sehr tiefe Laden stopfen. Fast täglich gibt es die Situation, dass ich auch von hinten in der Lade etwas brauche und beim Versuch dorthin zu gelangen, schmeiße ich an der vordersten Front alles um.  

Darum muss hier eine Lösung her. Und dabei dachte ich an eine Drehscheibe mit Vertiefungen für die Lebensmittel. 


Die Drehfunktion

Im ersten Schritt wollte ich dazu zwei Teller nehmen und dazwischen Perlen, die ich bereits Zuhause habe. Quasi ein provisorisches Kugellager. Hat leider eher schlechter funktioniert und sich nicht wirklich gut gedreht. Wahrscheinlich waren die Perlen zu unrund oder nicht alle gleich groß.

Der Inhalt 

Als erstes wollte ich mich um die obere Lade kümmern. Dafür mussten die einzelnen Lebensmittel kategorisiert werden. Dabei ergaben sich diese 4 Kategorien:

  • Brot
  • Gewürze
  • Soßen
  • Tee

Diese 4 Kategorien nehmen ungefähr die selbe Menge an Platz ein.

Probleme

Während des Prototypings sind einige Probleme aufgetreten.
Zum Beispiel, dass der Marker nicht markiert auf dem Panzertape und dass es irgendwie ein Mittelding gebraucht hat, damit zwei Scheiben sich aufeinander drehen. Dafür wurde dann eine Schraube verwendet. Die erste war leider zu lange, mit der zweiten hat die Sache dann schon besser funktioniert.

„Finaler“ sehr Lofi Prototype

Im Endeffekt hatte ich dann eine ganz gut drehbare Scheibe mit Kennzeichnung der einzelnen Bereiche. Meine Kollegen hatten anhand der Beschriftung halbwegs erkannt, was das Objekt machen soll, der Kontext zu meinem Storage konnte aber ohne Erklärung (irgendwie auch logisch)  nicht erkannt werden. 

Fazit

Es hat sehr Spaß gemacht zu tüfteln und kontinuierlich kleine Probleme zu beseitigen. Auch das Speed-Dating war sehr cool. Bin mir nicht sicher, ob ich doch schon an meiner Masterarbeitsidee hätte arbeiten sollen, damit da etwas schneller weiter geht, aber es war auch befreiend, sich mit einem weniger „geladenen“ Thema zu beschäftigen. 

Startpunkte zur kunsthistorischen Forschung

Kernfrage: Wie finde ich eine unterrepräsentierte Persönlichkeit als Protagonist:in für meine Webseite?

Die Auswahl einer Protagonistin oder eines Protagonisten, die unterrepräsentiert ist und dennoch eine interessante Geschichte erzählt, ist eine Herausforderung. In diesem Blogpost untersuche ich Ansätze und Ressourcen, die helfen können, eine geeignete Persönlichkeit zu finden.

1. Recherche in spezialisierten Kunstarchiven und Datenbanken

Viele Kunstarchive und Datenbanken widmen sich bewusst der Aufgabe, unterrepräsentierte Künstler:innen sichtbar zu machen. Hier einige Quellen, die bei der Recherche hilfreich sein können:

AWARE: Archives of Women Artists, Research and Exhibitions:

Diese Plattform hat sich auf Künstlerinnen spezialisiert, die im Laufe der Kunstgeschichte wenig Beachtung gefunden haben. AWARE bietet Artikel, Biografien und Forschungsergebnisse über Frauen in der Kunst.

Lost Women Art:

Diese deutsche Initiative beleuchtet Künstlerinnen, deren Werke und Geschichten zu Unrecht in den Hintergrund gerückt sind. Da diese (ca. 10) Persönlichkeiten aber schon eine Plattform haben, dient die Seite eher als Inspiration, bzw. kann ich denen möglicherweise Schreiben, um weitere Hinweise zu bekommen.

Getty Research Institute:

Das Institut bietet umfangreiche Sammlungen und Forschungsdokumente zur Kunstgeschichte, darunter auch Themen zu marginalisierten Gruppen.

Google Arts & Culture:

Digitale Sammlungen, die oft auch weniger bekannte Künstler:innen oder Projekte thematisieren.

2. Suche nach Experten und Netzwerken in der Kunstforschung

Kunsthistoriker:innen und Forscher:innen, die sich auf Diversität und Inklusion spezialisiert haben, könnten wertvolle Kontakte und Tipps geben. Hier einige Möglichkeiten:

Universitätsfakultäten für Kunstgeschichte

Webseiten von Kunstgeschichtsinstituten, um Professor:innen oder Forschende zu finden, die über Minderheiten in der Kunst forschen. Themen wie feministische Kunstgeschichte, queere Kunst oder Postkolonialismus wären spannend. Möglicherweise jemand an der Grazer Hauptuni anschreiben?

Bekannte Forscher:innen

Linda Nochlin: Eine Pionierin der feministischen Kunstgeschichte (z. B. mit ihrem Essay “Why Have There Been No Great Women Artists?”). Leider verstorben, aber vielleicht trotzdem inspirierend.

Griselda Pollock: Ihre Arbeiten über feministische und queere Kunstgeschichte könnten relevante Ansätze bieten.

Netzwerke:

ICOM (International Council of Museums): Vernetzung mit Museumsforscher:innen, die oft Zugang zu wenig bekannten Werken und Biografien haben.

College Art Association (CAA): Ein Netzwerk, das sich auch mit Themen der Diversität und Inklusion in der Kunst beschäftigt.

3. Durchforsten von wissenschaftlichen Publikationen

Datenbanken wie JSTOR, Google Scholar oder ResearchGate bieten wissenschaftliche Paper, die speziell unterrepräsentierte Künstler:innen beleuchten. Suche mit Stichwörtern wie:

“Feminist art history”

“Queer art representation”

“Postcolonial art studies”

“Forgotten women artists”

Herausfinden, welche Forschenden immer wieder zu diesem Thema publizieren. Diese Expert:innen könnte ich eventuell kontaktieren.

4. Museen und Ausstellungen besuchen

Museen und Ausstellungen, die sich auf Diversität und Inklusion konzentrieren, könnten Inspiration liefern:

Victoria & Albert Museum (London): Das V&A arbeitet oft an Projekten, die sich mit Minderheiten und neuen Perspektiven in der Kunst beschäftigen.

• Ich bin im September in Japan auf der Weltausstellung, vielleicht gibt es hier auch noch andere inspirierende Inputs.

5. Kontaktaufnahme mit Expert:innen und Institutionen

Aktiv auf Fachleute oder Organisationen zugehen:

Kunsthistoriker:innen anschreiben: Hoffentlich antworten Wissenschaftler:innen auf spezifische Anfragen, wenn sie mein Forschungsvorhaben spannend finden.

Netzwerke nutzen: Plattformen wie LinkedIn könnten helfen, Expert:innen zu identifizieren und zu kontaktieren.

Kunst- und Kulturinstitute: Vielleicht gibt es feministische Initiativen der Stadt Graz, die spannende Kontakte haben.

6. Inspiration durch Literatur und Filme

Manchmal finden sich interessante Persönlichkeiten in Büchern, Biografien oder Filmen. Jedoch würde ich ungern etwas über eine Person machen, zu der es bereits einen Blockbuster gibt.

Fazit

Die Suche nach einer unterrepräsentierten Persönlichkeit erfordert Geduld, kann aber hoffentlich durch Recherche, Netzwerke und den Austausch mit Expert:innen gelingen.

Nachhaltigkeit und digitale Kunstprojekte

Die Integration von Nachhaltigkeit in digitale Kunstprojekte gewinnt zunehmend an Bedeutung, da der ökologische Fußabdruck digitaler Medien nicht zu unterschätzen ist. Insbesondere ressourcenintensive Technologien wie WebGL und Three.js, die für interaktive 3D-Grafiken im Web eingesetzt werden, können erhebliche Energiemengen verbrauchen. Es ist daher wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, wie digitale Kunst umweltfreundlicher gestaltet werden kann.

Meine Motivation

Mir ist es ein persönliches Anliegen, ressourcenschonend mit meiner Umwelt umzugehen und auch im Großen und Ganzen mit meiner Arbeit mehr positiven als negativen Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft zu haben. Tatsächlich finde ich, sollte es aber kein persönliches Anliegen mehr sein, sondern im Internet besonders an Großkonzernen (Meta, ChatGPT, usw.) Regulierungen geben, die einerseits Transparenz fordern und auch einen verantwortungsvollen Umgang mit den benötigten Energiemengen.

Energieverbrauch von WebGL und Three.js

WebGL ist eine JavaScript-API, die es ermöglicht, 3D-Grafiken direkt im Browser darzustellen, indem sie die GPU des Nutzers nutzt. Three.js hingegen ist eine auf WebGL aufbauende Bibliothek, die die Erstellung von 3D-Inhalten vereinfacht. Obwohl Three.js die Entwicklung erleichtert, kann die Abstraktionsebene zu zusätzlichem Ressourcenverbrauch führen. Ein Vergleich zwischen WebGL und WebGPU zeigt, dass die Wahl der Technologie Einfluss auf die Performance und somit auf den Energieverbrauch hat.

Strategien zur Reduzierung des Energieverbrauchs

1. Optimierung der Performance: Durch Techniken wie Frustum Culling, Instancing und Level of Detail (LOD) kann die Anzahl der zu rendernden Objekte reduziert werden, was die Effizienz steigert.

2. Code-Minimierung: Schlanker und effizienter Code kann die Ladezeiten verkürzen und den Energieverbrauch senken.

3. Nutzung effizienter Bibliotheken: Der bewusste Einsatz von Bibliotheken, die für ihre Performance bekannt sind, kann den Ressourcenverbrauch minimieren.

Nachhaltige Hosting-Lösungen

Die Wahl des Hosting-Anbieters beeinflusst ebenfalls die Umweltbilanz digitaler Kunstprojekte. Anbieter, die erneuerbare Energien nutzen oder CO₂-Kompensationsprogramme anbieten, tragen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei.

Bewusstsein und Bildung

Künstler und Entwickler sollten für die ökologischen Auswirkungen ihrer digitalen Werke sensibilisiert werden. Initiativen wie “Zero – Klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte” ermutigen dazu, klimaneutrale Produktionen zu realisieren und nachhaltige Praktiken zu etablieren.

Fazit

Nachhaltigkeit in digitalen Kunstprojekten erfordert ein Bewusstsein für den Energieverbrauch verwendeter Technologien und die Implementierung gezielter Optimierungsstrategien. Durch Performance-Optimierungen, bewusste Technologieauswahl und nachhaltige Hosting-Lösungen kann man einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, ohne die kreative Freiheit einzuschränken.

Technische Untersuchung: ÖBB History

Im vorherigen Artikel “Fallbeispiel: Öbb History” habe ich die Seite auf inhaltliche und Design Aspekte analysiert. In diesem Blogpost schau ich mir an, ob und wieviel ich über die technische Umsetzung dieser Seite herausfinden kann.

Das sind jedenfalls mal die Personen, die diese Webseite kreiert haben:

Und die Seite war mal auf AWWWARDS Website of the Day:

Technische Analyse

Als erstes sehe ich beim Untersuchen, dass die Seite mit dem Framework Next gebaut wurde:


Next.js ist ein beliebtes React-Framework, das serverseitiges Rendering (SSR), statische Seitengenerierung (SSG) und API-Routen in einer Umgebung kombiniert. 

Canvas

Die Hauptanimationen befinden sich in einem canvas tag mit dem parameter data-engine=”three.js”. Daher ist davon auszugehen, dass für die großen Animationen Three.js verwendet wurde.

Styled Components

https://styled-components.com

Diese Library habe ich auch noch nie verwendet, damit soll angeblich CSS leichter zuzuweisen sein auf React Componenten.

Tailwind

Tailwind mag ich nicht so, ich finde es macht das ganze voll unübersichtlich wenn die tags so lange werden.

Imgix

Imgix wird verwendet, um Bilder effizient zu komprimieren, zu transformieren (z. B. Größenänderung, Zuschnitt) und über ein Content Delivery Network (CDN) schnell auszuliefern. Das reduziert Ladezeiten und verbessert die Benutzererfahrung, insbesondere bei Medien-intensiven Websites. Das weißt auch darauf hin, dass sie ein CDN verwenden.

SEO

Da gibt es bissl viele h1.

Barrierefreiheit

Die Seite ist trotz der vielen Animationen großteils mit tab bedienbar. Es wurden auch Aria live tags benutzt.

Manchmal Kontrast Probleme.


Fazit

Nach der Analyse überlege ich doch, wieder React mit Next.js zu nutzen, weil ich mich trotz meines letzten Projekts immer noch nicht super fit darin fühle. Ich werde noch ein paar vergleichbare Websites untersuchen und wenn sich das als State-of-the-Art Framework für interaktive Webseiten herauskristallisiert, dann geht fast kein Weg drum herum. Three.js stand bereits auf meiner To-Do Liste, das will ich unbedingt auch nutzen. Gegen Tailwind wehre ich mich. Imgix und Styled-Components sehe ich mir gern mal an.