James Turrell. Räume des Lichts, Räume der Wahrnehmung

“My desire is to set up a situation to which I take you and let you see. It becomes your experience.” – James Turrell

Installation view with James Turrell
All Clear (2024), from the series
Ganzfeld (1976-)
Artwork @ James Turrell. Photo: Thomas Lannes
https://gagosian.com/exhibitions/2024/james-turrell-at-one/

James Turrell gehört zu den bedeutendsten Lichtkünstlern der Gegenwart. Sein Werk umfasst über fünf Jahrzehnte und bewegt sich an der Schwelle zwischen Kunst, Architektur, Wahrnehmungspsychologie und spirituellen Räumen. Turrells Arbeiten sind keine Objekte im klassischen Sinne, sondern Rahmenbedingungen, in denen Licht selbst zur Erfahrung wird.

1. Licht als Material und als Ort

Aus dem Art21-Interview wird deutlich, wie radikal Turrell Licht versteht. Er sagt:

“Generally, we use light. We don’t really pay much attention to the light itself. That’s my interest. This fascination with light and how we come to light.”

Turrell wendet den Blick weg vom „Beleuchteten“ hin zum „Licht selbst“. In einer Zeit, in der Licht meist als funktionales Werkzeug erscheint, zur Illumination, zur Orientierung oder zur Inszenierung, schafft er Situationen, in denen Licht als stoffliche Präsenz erfahrbar wird.

Turrell ist in der Quäker-Tradition aufgewachsen, wo Licht eine spirituelle Metapher darstellt („inner light“). Die Stille, das Sitzen, das Schauen und das Hinwenden zum Licht sind in dieser Tradition zentrale Praktiken.

Die Verbindung zu seinen Skyspaces und Meeting Houses wird hier deutlich: Die Räume erinnern an Andachtsräume, ohne sakral zu sein. Sie aktivieren die Aufmerksamkeit, die innere Ruhe und die Wahrnehmung des Materials Licht, als etwas, das den Raum formt, aber auch die eigene innere Wahrnehmung.

2. Roden Crater – Architektur des Himmels

Eines seiner monumentalsten Projekte ist Roden Crater, ein erloschener Vulkan im US-Bundesstaat Arizona, den Turrell seit den 1970er Jahren zu einem Gesamtkunstwerk transformiert.

Turrell beschreibt den Krater als einen Ort, an dem „der Kosmos herabgeholt“ wird:

  • Licht der Sonne, acht Minuten alt,
  • Sternenlicht, älter als das Sonnensystem,
  • Mondphasen und kosmische Ereignisse wie der 18,6-Jahres-Zyklus des lunaren Stillstands.

Durch Öffnungen, Tunnel, Kammern und geologische Eingriffe wird Licht in hochpräziser Form in die Architektur gelenkt. So entsteht eine Situation, in der die Besucher:innen nicht mehr auf den Himmel schauen, sondern sich im Himmel wiederfinden.

„You realize its closeness… you discover that you’re in the atmosphere, not separated from the sky at night… you feel one with the universe.”

Diese Wahrnehmungsverschiebung ist zentral für Turrells Werk:
Der Betrachter soll nicht „sehen“, sondern erfahren, wie Licht Raum erzeugt und wie Raum Wahrnehmung verändert.

3. Das Berliner Skyspace – Licht als sakrale Präsenz

Turrells Installation im Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin ist ein weiteres Beispiel dafür, wie er Licht als architektonische Kraft einsetzt. Die Kapelle, 2015 eröffnet, arbeitet mit wechselnden Lichtprogrammen, die die weiße Innenarchitektur transformieren.

Der Raum wird nicht beleuchtet, er atmet.
Farbtöne gleiten über Wände, schärfen und verwischen Konturen, öffnen und schließen den Raum. Die Besucher:innen nehmen nicht einen „Lichteffekt“ wahr, sondern eine Atmosphäre, die sie selbst einschließt und verändert.

Diese Arbeit knüpft direkt an Turrells Skyspaces an, die u. a. in Lech am Arlberg und weltweit installiert sind. Die Skyspaces sind halboffene architektonische Räume, in denen ein quadratischer oder elliptischer Deckenausschnitt den Himmel als „lebendige Leinwand“ zeigt.

Turrells Grundidee:
Nicht der Himmel verändert sich, wir verändern uns, indem wir ihn bewusst betrachten.

4. Wahrnehmung statt Abbildung: Das Betreten des Kunstwerks

“A lot of people come to art and they look at it… They don’t actually enter the realm that the artist was involved in.”

Turrell fordert, dass Wahrnehmung nicht passiv bleibt. Seine Kunst muss nicht „interpretiert“ werden, sie muss betreten werden.
Das Publikum wird Teil der Arbeit, indem es im Licht sitzt, die Dauer erfährt, sich öffnet für minimale Veränderungen, die in ihrer Langsamkeit fast meditativen Charakter besitzen.

Das steht im starken Gegensatz zu einer Kunstrezeption, die von schnellen Impulsen, Fotografie und digitaler Reproduzierbarkeit geprägt ist.
Bei Turrell hingegen braucht Licht Zeit.
Raum braucht Zeit.
Wahrnehmung braucht Zeit.

Diese Haltung erinnert an die Tradition sakraler Architektur:
Kirchen, Moscheen, Tempel und Höhlen sind Räume der Langsamkeit, der Lichtsensibilisierung, des Übergangs vom Außen ins Innen.

Turrell greift diese Idee auf, entfernt aber narrative und religiöse Inhalte, und legt den Fokus auf die reine Erfahrung des Lichtes.

5. Relevanz für meine eigene künstlerische Forschung

Turrells Werk ist für meine Masterarbeit aus mehreren Gründen hochrelevant:

1. Licht als primäres Material

Auch meine Arbeit befasst sich mit Lichtprojektionen und Mapping-Techniken, die nicht als dekorative Effekte verstanden werden sollen, sondern als räumliche Eingriffe.

2. Architektur & Wahrnehmung

Wie Turrell testen auch Videomapping, Hologramme und immersive Installationen die Frage:
Wie verändert Licht den Raum, und wie verändert Raum die Wahrnehmung des Lichtes?

3. Sakrale Räume & Transzendenz

Turrells Werk operiert häufig zwischen Spiritualität und Wahrnehmung, ohne religiös zu sein, ein Modell, das sich gut mit meinen Überlegungen zur Nutzung sakraler Orte (Kirchen, Kapellen) für Lichtkunst verknüpfen lässt.

4. Atmosphärenbildung

Die Art, wie Turrell Licht als „Atmosphäre“ versteht, ist für meine Projektplanung (z. B. Hologramm, Nebelprojektion, sakrale Lichtinterventionen) äußerst inspirierend.

5. Das Eintauchen in das Werk

Turrell fordert nicht das „Anschauen“, sondern das Erleben des Kunstwerks.
Dieser Ansatz deckt sich mit meiner eigenen Ambition, nicht nur visuelle Bilder, sondern immersive Momente zu schaffen.

Schlussgedanke

James Turrell erschafft keine Bilder, sondern Situationen, in denen wir uns selbst im Licht begegnen.
Seine Räume sind zugleich archaisch und futuristisch, wissenschaftlich und spirituell, minimalistisch.

Literaturverzeichnis (Chicago Author–Date)

Art21. 2001. Exploring James Turrell’s Roden Crater and Quaker Meeting House. Video, 13:35. PBS / Art21.
https://www.youtube.com/watch?v=6TGzvDamBZQ

Champ Magazine. 2023. “Roden Crater – James Turrell’s Sky Observatory.” Champ Magazine.
https://champ-magazine.com/art/roden-crater/

Häusler Contemporary. 2015. “James Turrell – Kapelle Dorotheenstädtischer Friedhof.” Häusler Contemporary Gallery.
https://haeusler-contemporary.com/james-turrell-dorotheenstaedtischer-friedhof

Skyspace Lech. 2023. “James Turrell – Biography and Skyspace Lech.” Skyspace Lech Official Site.
https://www.skyspacelech.com/about/james-turell/


Hinweis zur Verwendung von KI-Tools

Zur sprachlichen Optimierung und Strukturierung wurde ein KI-gestütztes Schreibwerkzeug (ChatGPT, OpenAI, 2025) verwendet. Inhaltliche Reflexion basiert auf eigener Analyse.

5. IMPULS: Diablo IV – Licht, Schatten und moderne Mythologie

Während meiner spielerischen Beschäftigung mit Diablo IV fiel mir auf, wie stark dieses Werk nicht nur narrativ, sondern insbesondere ästhetisch und atmosphärisch mit Licht, Schatten, sakralen Räumen und mythologischen Motiven arbeitet. Viele dieser Themen überschneiden sich mit jenen, die ich im Rahmen meiner Masterarbeit untersuche: Licht als Träger von Bedeutung, Atmosphäre als räumliche Qualität, sowie die Transformation von Räumen durch visuelle Interventionen.

Diese Nähe zwischen digitaler Spielwelt und realen Licht-/Rauminstallationen war Anlass für diesen Impulse-Blog.

1. Mythologische Grundstruktur – stark gekürzt, aber thematisch relevant

Der Kern von Diablo beruht nicht auf bildgetreuen religiösen Übernahmen, sondern auf einer ästhetischen und dramaturgischen Transformation christlich-jüdischer Mythen. Blizzard entlehnt Namen und Archetypen – Engel, Dämonen, Lilith, apokalyptische Motive –, formt daraus aber ein eigene mythologische Welt, in der Licht und Dunkelheit keine moralischen Gegensätze, sondern atmosphärische Kräfte darstellen.

Für meine Forschung ist genau dieser Aspekt relevant:

Licht wird nicht moralisch gelesen, sondern räumlich, emotional und symbolisch wirksam.

Damit teilt Diablo ein Konzept, das auch in sakralen Räumen zentral ist: Licht erzeugt Bedeutung.

2. Atmosphärenbildung: Licht, Schatten & sakrale Ästhetik

Besonders faszinierend ist die Lichtdramaturgie in Diablo IV. Das Spiel verwendet:

  • volumetrisches Licht in nebeligen Räumen,
  • harte Spotlight-Akzente in Kathedralen,
  • gedämpfte Leuchtflächen in Ruinen,
  • extrem starke Hell-Dunkel-Kontraste,
  • farbpsychologisch aufgeladene Räume (Rot = Verderben, Blau = Magie, Gold = Heiligkeit).

Blizzard hat bewusst eine “European Dark Art Direction” gewählt (Art Director: John Mueller), die sich an barocken, gotischen und romantischen Malereitraditionen orientiert. Die offizielle Entwicklerpublikation Unter dem Lack: Die Grafik von Diablo IV (Blizzard 2023) beschreibt detailliert, wie volumetrisches Licht gezielt eingesetzt wird, um Raumtiefen, Materialitäten und Stimmung zu formen.Damit zeigt Diablo, wie digitale Räume über Lichtführung emotional und narrativ aufgeladen werden – ein Prinzip, das unmittelbar in meine eigene Praxis der Projektionen und Lichtinstallationen übertragbar ist.

3. Concept Art und Leveldesign: Die visuelle Grundlage der Welt

Im Zuge meiner Recherche stieß ich auf eine Reihe von Referenzen, die den Herstellungsprozess der Diablo-Ästhetik sehr gut dokumentieren. Diese sind nicht nur für Game Studies interessant, sondern auch für meine visuelle Forschung zu Licht, Raum und Atmosphäre.

Relevante Quellen:

The Art of Diablo(Gerli 2019)
Ein umfassendes Artbook mit Concept Art zu Architektur, Landschaft, Kultstätten und Lichtstimmungen.

• Blizzard-Artikel: „The real-life inspiration for Diablo IV art“
Hier erklären die Entwickler, wie klassische Malerei (Géricault, Caravaggio, mittelalterliche Ikonografie) in das Leveldesign eingeflossen ist.

Unter dem Lack: Die Grafik von Diablo IV(Blizzard 2023)
Technische Analyse zu Rendering, volumetrischem Licht, Oberflächen und Shadern.

• Room8 Studio – „Artwork for Diablo IV“ (2023)
Making-of zu Environment Art, Konzeptentwicklung, Lichtsetzung und Materialoberflächen.

• ArtStation-Galerien
Hier veröffentlichen Blizzard Artists ihre frühen Skizzen, Lichtstudien und atmosphärischen Farbtests.

Diablo IV – Erkenntnisse

A. Licht als emotionales Narrativ

Sowohl in sakralen Räumen als auch im digitalen Raum ist Licht ein dramaturgisches Werkzeug, kein neutraler Beleuchtungsfaktor.

B. Transformation durch atmosphärische Kontraste

Was Diablo übertrieben inszeniert (Nebel, Spotlights, Farbdramaturgie), geschieht in Kirchen subtiler – aber folgt oft denselben Prinzipien:

  • Fokussierung,
  • Bedeutungsschichtung,
  • räumliche Öffnung oder Kompression.

C. Räume erzählen durch Schatten genauso wie durch Licht

Schatten wird zum aktiven gestalterischen Element.

D. Digitale Mythologien & sakrale Wahrnehmungsräume

Diablo zeigt, dass moderne Medien nicht nur unterhalten, sondern religiöse Bilderwelten transformieren.
Diese Transformation ist ein wertvoller gedanklicher Hintergrund für meine Arbeit an Sakralprojektionen und an der Erforschung künstlichen Lichts in heiligen Räumen.


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4. IMPULS: Begegnung mit Onionlab

Das Klanglicht-Festival 2025 war für mich auch ein Raum der Begegnungen. Eine der wichtige Begegnungen fand mit dem Künstlerstudio Onionlab statt, das international für seine Arbeiten im Bereich immersiver Installationen, Lichtkunst und generativer Räume bekannt ist.

Im Rahmen der Young Masters-Ausstellung hatte ich die Möglichkeit, zwei der Künstler, die hinter dem Kollektiv Onionlab stehen, persönlich kennenzulernen.

Die Installation in der Stadtpfarrkirche: Spiegel, Licht und generative Komposition

Onionlab präsentierte beim Klanglicht 2025 eine Installation, die in der Stadtpfarrkirche Graz aufgebaut war. Die Arbeit bestand aus einer Vielzahl von hängenden Spiegeln, die in unterschiedlichen Höhen und Winkeln im Kirchenschiff angeordnet waren. Diese Spiegel wurden durch ein fein abgestimmtes System aus programmierbaren Lichtquellen, rotierenden LED-Spots und gerichteten Farbakzenten angestrahlt.

Die Besonderheit lag dabei nicht nur in der technischen Präzision, sondern vor allem in der Choreografie des Lichts:

  • Das Licht bewegte sich harmonisch entlang einer vorprogrammierten Sequenz,
  • die Spiegel warfen verzerrte Fragmente, Streifen und Lichtflächen in den Raum,
  • die Reflexionen lösten die Grenzen der Architektur stellenweise auf und erzeugten schwebende Lichtkörper im Kirchenschiff,
  • begleitet wurde das Ganze von einer Komposition eines japanischen Soundkünstlers, die die Installation atmosphärisch in ein poetisch-futuristisches Licht rückte.

Onionlab gelang es, den sakralen Raum weder zu überlagern noch zu dominieren, sondern ihn durch subtile Eingriffe so zu transformieren, dass die Besucher:innen eine völlig neue Perspektive auf das Kirchenschiff erhielten.

Die Spiegel fungierten als visuelle Vermittler zwischen Architektur und Lichtquelle, und das Mapping war nicht plakativ inszeniert, sondern diente der Verfeinerung der räumlichen Wahrnehmung.

Perspektive: Masterarbeit in Kooperation mit Onionlab

Das Gespräch mit Onionlab hat in mir die Überlegung ausgelöst, meine Masterarbeit entweder in Kooperation mit dem Studio oder sogar direkt in Barcelona zu schreiben. Onionlab arbeitet in genau dem Bereich, der für meine Forschung essenziell ist:

  • Licht als architektonische Intervention,
  • generative Systeme,
  • audiovisuelle Transformation von Räumen,
  • Projektion im sakralen und urbanen Umfeld,
  • Einsatz von Spiegeln, volumetrischem Licht und immersiven Medien.

Eine Kooperation könnte folgende Vorteile haben:

  1. Professioneller Einblick in ein internationales Medienkunststudio
    – mit realen Workflows, Projektplanung, technischen Herausforderungen.
  2. Direkte Anwendung meiner Forschungsfragen
    – Lichtwirkung, Raumtransformation, sakrale Wahrnehmung, Mapping als atmosphärische Praxis.
  3. Betreuung oder mentorship durch erfahrene Künstler*innen
    – was den theoretischen und praktischen Teil meiner Masterarbeit stärken würde.
  4. Konkrete Projektmöglichkeiten
    – z. B. Teilnahme an einem Ausstellungsvorhaben, bei dem ich ein eigenes Modul beisteuern könnte.

Langfristige Perspektive nach dem Studium
– etwa ein “postgraduate internship” oder eine projektbezogene Mitarbeit.


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3. IMPULS: Francis Bacon

FLESH//MACHINE – A Sensorial Anatomy of Fear and Flesh

Die Begegnung mit den Werken von Francis Bacon war für mich ein prägender Moment in meiner künstlerischen Entwicklung. Bacon gilt als einer der bedeutendsten gegenständlichen Maler des 20. Jahrhunderts. Zwischen Expressionismus, Surrealismus und Kubismus zeichnen sich seine Werke durch eine radikale Darstellung des deformierten menschlichen Körpers aus. 

Ich erinnere mich noch genau an meinen Besuch im Museo Nacional del Prado in Madrid, die ich 2009 im Rahmen einer Exkursion während meines ersten Studiums in den Niederlanden besuchte. Die Darstellungen Bacons wirkten gleichzeitig verstörend und faszinierend, sie erzeugten eine Atmosphäre aus Nähe und Abstoßung, Verletzlichkeit und Gewalt. 

Diese Erfahrung gab mir den entscheidenden Impuls, als wir im Rahmen der Project Work „Gamification“ an der FH Joanneum ein Ausstellungskonzept für die Generation Z entwickeln sollten. Ziel war es, neue Wege zu finden, wie junge Besucher:innen durch spielerische und immersive Strategien an Kunst herangeführt werden können. In dieser Situation entstand die Idee einer immersiven Ausstellung zu Francis Bacon, die nicht nur seine Gemälde zeigt, sondern seine Themen – Angst, Körperlichkeit, Identität und Auflösung – sensorisch erlebbar macht. Auch wenn wir uns dann für ein anderes Thema entschieden hatten, ging mir diese Idee nicht mehr aus dem Kopf.

Konzeptidee: Flesh Machine – A Sensorial Anatomy of Fear and Flesh

Das Konzept sah vor, dass KI-gesteuerte Roboter durch den Raum wandern – bekleidet mit LED-Gewändern, die wie digitale Häute wirken. Diese Gewänder sollten aus flexiblen LED-Meshes bestehen, also netzartigen Materialien aus Glasfaser, Silikon oder Polyester, die mit Micro-LEDs bestückt sind. Durch ihre Transparenz und Biegsamkeit könnten sie Licht und Bewegung auf fast organische Weise vereinen. Die Gewänder sollten über DMX-, Art-Net- oder Video-Input-Schnittstellen ansteuerbar sein und die Malereien Bacons oder eigene, von KI generierte Körperbilder zeigen.

Der Besucher würde so in ein lebendiges, atmendes Gemälde eintreten – ein Raum zwischen Kunstwerk und künstlicher Intelligenz, zwischen Körper und Maschine. Die Roboter würden nicht als futuristische Entitäten erscheinen, sondern als fragile Wesen zwischen Fleisch und Mechanik. Dieses Setting wäre eine Anatomie der Angst: Bewegung, Präsenz, Instabilität, Identität und Entfremdung würden physisch spürbar.

Da real bewegliche Roboter mit LED-Textilien technisch und finanziell kaum umsetzbar sind, entwickelte ich die Idee weiter: Statt echter Maschinen könnten digitale Projektionen oder Displays diese Rolle übernehmen. Denkbar wären A3- bis A1-große „Digital-Poster-Screens“, auf denen animierte Figuren erscheinen, deren LED-Gewänder sich bewegen, flackern, atmen. Die Bewegung könnte durch KI-Simulationen generiert werden, die das Verhalten organischer Strukturen nachahmen. So entstünde eine metaphorische Fleischmaschine, die den Körper als Projektionsfläche für Angst, Wahrnehmung und Transformation versteht.

Verbindung zu meiner Masterarbeit

Während The Dragon’s Cave im sakral-mystischen Raum operierte, würde Flesh Machine den urban-technologischen Raum ansprechen – einen Raum, in dem das Verhältnis von Körper, Technik und Wahrnehmung erfahrbar wird.

Diese Idee könnte einen Teil meiner geplanten Dreifaltigkeit der Räume bilden:

  • der sakrale Raum (Spiritualität und Transzendenz),
  • der industrielle Raum (Technologie und Entfremdung),
  • der natürliche Raum (Vergänglichkeit und Zyklus).

Im industriellen Segment wäre Flesh Machine die konzeptionelle Umsetzung: eine audiovisuelle Reflexion über den menschlichen Körper als Projektionsfläche, über die Schnittstelle von Angst und Faszination, von Leben und Simulation.


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7 Chapels Designed by Artists

Der Artikel „7 Chapels Designed by Artists Including James Turrell, Louise Nevelson, and Mark Rothko“ von Elizabeth Fazzare (Architectural Digest, 2018) bietet einen Überblick über sieben Räume, die nicht nur sakrale Architektur neu interpretieren, sondern in vielen Fällen selbst zu künstlerischen Gesamterfahrungen werden.

Der Artikel eröffnet mit einer Beobachtung von Dr. Aaron Rosen, einem Spezialisten für Kunst und Religion: Viele künstlerisch gestaltete Kapellen entstehen als späte Werke, wenn Künstler:innen bereits etabliert sind und ihr Vermächtnis bewusst formen. Eeine Reflexion über die eigene Position im kulturellen Gedächtnis.

Kapelle im Dorotheenstädtischen Friedhof | Innenansicht
Berlin, 2015 | © James Turrell, Foto: Florian Holzherr

Es entstehen Gesamtkunstwerke, in denen Künstler:innen Architektur, Lichtführung, Ausstattung, Farbgestaltung und Skulptur genau aufeinander abstimmen. Die Kapelle bleibt ein Ort der Kontemplation, wirkt aber zugleich wie ein immersives Kunstwerk, das Besucher:innen aktiv in eine Atmosphäre hineinnimmt.

1. Mark Rothko – Die Rothko Chapel in Houston (1971)

Sie wurde 1971 eröffnet und enthält 14 großformatige Gemälde in tiefen Purpur- und Schwarztönen. Ursprünglich als christliches Kommissionswerk geplant, wurde sie später nicht-konsekriert und als interreligiöser Raum genutzt.

Für Besucher entsteht eine Art „schwarzes Heiligtum“, in dem Rothkos Gemälde zu atmosphärisch-meditativen Oberflächen werden.

Für meinen Forschungsansatz – Licht als Raumträger, Reduktion statt Überladung – ist die Rothko Chapel ein historisch bedeutendes Beispiel.

2. Louise Nevelson – Chapel of the Good Shepherd (1977)

Louise Nevelson gestaltete 1977 die Chapel of the Good Shepherd vollständig aus geschnitzten, bemalten und vergoldeten Holzelementen.

Die Intervention wirkt wie eine räumliche Skulptur: Wände, Altar und Ausstattung sind monochrom, meist weiß-gold, und schaffen eine ruhige, fast spirituelle Atmosphäre.

Materialität und Form sind hier nicht nur bildliche Inhalte, sondern können sakrale Wirkung erzeugen. 

3. Stefan Strumbel – Graffiti-Kapelle in Goldscheuer, Deutschland

Eine zeitgenössische Kirchengestaltung des deutschen Street-Art-Künstlers Stefan Strumbel.
Sein Werk umfasst:

  • Spray-Paint-Grafiken
  • LED-Beleuchtung
  • pink leuchtende Kreuzikonografie
  • großflächige Madonna-und-Kind-Darstellungen im Pop-Art-Stil.

Eine Verbindung von Popkultur und Tradition, die unterstreicht, wie offen der Kirchenraum für experimentelle Medien sein kann, wenn er dafür geöffnet wird.

4. Tobi Kahn – EMET Meditation Chapel (2002)

Der US-amerikanische Künstler Tobi Kahn gestaltete 2002 eine nicht-denominationelle Kapelle für das HealthCare Chaplaincy in New York. Sie besteht aus:

  • neun großformatigen Sky-and-Water-Gemälden
  • eigens entworfenen Möbeln
  • einer dreifachen Lichtarchitektur

Die Kombination aus sanfter Lichtführung, Horizontlandschaften und ruhiger Farbpalette zeigt, wie Licht und Raum therapeutisch wirken können.

5. James Turrell – Kapelle am Dorotheenstädtischen Friedhof, Berlin (2015)

Der US-amerikanische Lichtkünstler James Turrell, den ich im nächsten Blogpost näher studieren und untersuchen  möchte, schuf in der Kapelle des Dorotheenstädtischen Friedhofs in Berlin eine permanente Lichtinstallation, die zu Sonnenuntergang Farbverläufe erzeugt.

Die gesamte Innenarchitektur wurde auf Licht ausgerichtet: klare Linien, reduziertes Mobiliar, gezielte Lichtprogramme. Diese Arbeit zeigt, wie künstliches Licht eine sakrale Raumwahrnehmung erzeugen kann.

6. Louis Comfort Tiffany – Willard Memorial Chapel (1890er Jahre)

Die Kapelle ist die einzige vollständig erhaltene sakrale Innenarchitektur, die Louis C. Tiffany (Sohn des Juweliers & Leiter der Tiffany Glass Company) gestaltet hat.

Sie umfasst:

  • 14 opaleszente Fenster
  • eine Rosette
  • neun Glaslampen
  • Mosaikmöbel
  • goldverzierte Decken

Diese Kapelle zeigt, wie Licht durch Glas, Farbe und Ornament im sakralen Raum bereits im 19. Jahrhundert als atmosphärischer Träger eingesetzt wurde.

7. Ellsworth Kelly – Austin Chapel (2018)

Photo: Courtesy of Blanton Museum of Art, The University of Texas at Austin

Kelly entwarf die vollständige Architektur: ein kreuzförmiges Gebäude mit farbigen geometrischen Fenstern, die das Licht im Innenraum brechen.

Die Austin Chapel verbindet Minimalismus, Farbtheorie und sakrale Architektur und zeigt wiederum, wie Künstler:innen Licht bewusst als transzendente Erfahrung einsetzen.

Reflexion

Der Artikel verdeutlicht, dass:

  • Räume der Kontemplation und Wahrnehmung sind,
  • Licht als wesentliches Medium der Sakralität nutzen,
  • Architektur, Materialität und Atmosphäre als Einheit denken,
  • religiöse Räume transformieren können, ohne ihre Funktion zu verlieren.

Quellenangabe

Fazzare, Elizabeth. 2018. “7 Chapels Designed by Artists Including James Turrell, Louise Nevelson, and Mark Rothko.” Architectural Digest, May 18, 2018.

Accessed February 2025.

https://archive.is/20210709174407/https://www.architecturaldigest.com/gallery/artist-chapels


Holzherr, Florian. 2015. Kapelle im Dorotheenstädtischen Friedhof, Berlin – Innenansicht.
Fotografie. © James Turrell. Accessed February 2025.


Blanton Museum of Art. 2018. Austin Chapel – Interior View.
The University of Texas at Austin. Courtesy Photo. Accessed February 2025.


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Die Rolle des Lichts im Sakralraum

Gespräch mit D. Bauer

Im Rahmen des Kurses Design and Research 3 fand ein gemeinsames Reflexionsgespräch mit D. Bauer statt. Bauer verfügt über umfassende Erfahrung im Bereich medialer Gestaltung und Produktionsprozesse. Während einer intensiven halbstündigen Sitzung bot er uns die Gelegenheit, die eigenen Masterarbeitskonzepte kritisch zu beleuchten und inhaltliche Schwerpunkte zu präzisieren.

Für mich war dieses Gespräch besonders wertvoll, da ich mich bis dahin schwer tat, den theoretischen Kern meiner Masterarbeit klar zu fassen. Mein ursprünglicher Ansatz beschäftigte sich mit der Frage, wie der kulturelle oder religiöse Raum die Wahrnehmung eines Videomappings beeinflusst, insbesondere in Kirchen oder Kapellen. Obwohl mich das Thema von Beginn an faszinierte, war es in seiner formulierten Form noch relativ breit und theoretisch schwer greifbar.

Licht als zentrales Medium im sakralen Raum

D. Bauer reagierte positiv auf meinen Ansatz und riet mir, ihn nicht aufzugeben, sondern konzeptionell zu schärfen. Seine wichtigste Empfehlung bestand darin, das Thema stärker auf den Begriff Licht zu fokussieren. Dieser Hinweis eröffnete eine neue Perspektive:

  • Kirchen sind seit Jahrhunderten lichttheologisch und lichtarchitektonisch aufgeladen.
  • Licht besitzt in sakralen Kontexten eine symbolische, atmosphärische und spirituelle Funktion.
  • Architektur und Lichtführung sind in Kirchen untrennbar miteinander verbunden.
  • Videomapping ist letztlich geformtes und gelenktes Licht, das eine räumliche Bedeutung erzeugt.

Damit ergibt sich eine klarere Forschungsfrage:

Welche Rolle spielte und spielt Licht im sakralen Raum – und wie verhält sich künstliches Licht (Videomapping, Projektion) im Vergleich zu historischem, natürlichem oder spirituellem Licht?

Bauer betonte, dass diese Fragestellung sowohl kulturgeschichtlich anschlussfähig sei als auch eine solide Verbindung zum praktischen Teil meiner Arbeit ermögliche.

Überfrachtung vs. Reduktion

Im Gespräch schilderte ich Bauer eine persönliche Erfahrung: Bei einer Videomapping-Ausstellung in Wien empfand ich die Inszenierung in einer katholischen Kirche als ästhetisch überladen. Kirchen besitzen bereits eine sehr dichte visuelle Struktur – Skulpturen, Fresken, Altäre, Ornamente. Das Hinzufügen intensiver Farben und schnell wechselnder Bilder wirkte künstlich und störend.

Sakrale Räume sind keine neutralen Projektionsflächen. Vielmehr besitzen sie eine jahrhundertelange ikonografische und atmosphärische Tradition.

Daraus ergab sich für mich eine wichtige Erkenntnis:

Videomapping im sakralen Raum muss nicht laut und farbintensiv sein. Es kann auch als reduziertes Lichtmapping funktionieren – etwa mit weißem Licht, das architektonische Elemente subtil hervorhebt.

Damit wird Projektion zu einer Art zeitgenössischer Lichtliturgie, die bestehende Architektur kommentiert statt überlagert.

Die Andräkirche Graz – ein potenzieller Ausstellungsort

© dibk.at

Besonders wichtig war Bauers Hinweis auf die Andräkirche in Graz. Diese Kirche ist bekannt für ihre experimentelle Offenheit gegenüber zeitgenössischer Kunst. Über Jahre hinweg war Hermann Glettler, heute Bischof von Tirol, dort tätig. Er prägte die Andräkirche maßgeblich, indem er sie ab 1999 zu einem Ort machte, an dem moderne Kunst, performative Formate, mediale Installationen und liturgischer Raum miteinander in Dialog treten.

Glettler vertritt die Auffassung, dass Kirchenräume nicht museal erstarren dürfen, sondern als lebendige kulturelle Räume fungieren sollen. Er öffnete St. Andrä bewusst für Projekte, die Grenzen verschieben – darunter Lichtkunst, politische Kunst, interdisziplinäre Performances und mediale Interventionen.

Für meine Masterarbeit eröffnet dies eine äußerst spannende Möglichkeit:

Warum die Andräkirche ideal wäre

  • Sie verbindet sakrale Tradition mit zeitgenössischer Experimentierfreude.
  • Sie ist architektonisch reich und atmosphärisch intensiv.
  • Es existiert dort eine bereits etablierte künstlerische Infrastruktur.
  • Der Raum ist kulturgeschichtlich bedeutungsvoll und zugleich medienkunstfreundlich.
  • Sie wäre ein realer Kontext, um die Rolle von künstlichem Licht im religiösen Raum zu untersuchen.

Die Andräkirche könnte damit ein Ort für meinen praktischen Masterarbeits-Teil werden.

Literaturrecherche und theoretische Grundlage

Seit dem Gespräch habe ich begonnen, systematisch Literatur zum Thema Licht im sakralen Kontext, Atmosphäre, architektonische Lichtführung und Wahrnehmung zu sammeln. Dabei sind mehrere Quellen besonders relevant für die theoretische Fundierung meiner Masterarbeit.

Folgende Bücher habe ich während meiner bisherigen Recherche gefunden und sie könnten einen wesentlichen Beitrag zum theoretischen Teil meiner Arbeit liefern:

Baukunst aus Raum und Licht: Sakrale Räume in der Architektur der Moderne (Zahner 2012).
Diese Publikation untersucht, wie moderne sakrale Architektur Licht als konstitutives Gestaltungselement einsetzt. Besonders relevant ist die Verbindung zwischen spiritueller Bedeutung und architektonischer Lichtdramaturgie.

Architektur und Atmosphäre von Gernot Böhme (2013).
Böhmes Konzept der Atmosphäre bietet eine theoretische Grundlage, um zu analysieren, wie Licht Stimmung, Raumwirkung und Wahrnehmung erzeugt. Für die Untersuchung sakraler Räume ist dieses Werk theoretisch zentral und methodisch richtungsweisend.

The Design of Lighting von Peter Tregenza und David Loe (1998).
Dieses Buch liefert einen technisch fundierten, gestalterischen und wahrnehmungspsychologischen Überblick über Lichtgestaltung. Besonders wertvoll ist seine praxisorientierte Herangehensweise, die sich gut auf Projektionstechnik, Videomapping und architektonische Lichtführung übertragen lässt.

Licht–Räume: Die Kunst architektonischer Beleuchtung (Zumtobel Staff 1998).
Diese Publikation analysiert Lichtführung anhand realer Architekturprojekte und verbindet technische Erkenntnisse mit ästhetischen Überlegungen. Gerade für die Frage nach der Funktion künstlichen Lichts im sakralen Raum ist sie von großer Bedeutung.

Farbe und Licht: Symbolik bei Aleksandr Blok von Johanne Peters (1981).
Obwohl literaturwissenschaftlich orientiert, bietet dieses Werk eine tiefgehende Analyse der symbolischen Bedeutung von Licht. Es eignet sich daher für theoretische Querverweise und unterstützt die Untersuchung von Licht als kulturellem Bedeutungsträger.

Diese Literatur bildet gemeinsam ein solides Fundament, um die Rolle des Lichts sowohl historisch, ästhetisch als auch atmosphärisch zu verstehen – und um künstliches Licht (Mapping, Projektion, Weißlichtintervention) differenziert in den Kontext sakraler Räume einzuordnen.

Bildnachweise (Chicago Style)

Bild 1 – Herz-Installation im Altarraum

Bildquelle: Kath.ch. 2023. „Bischof Glettler zu Herz im Altarraum: Im Lärm ging eigentliches Thema fast unter.“
© Kath.ch / Diözese Innsbruck / Fotograf: unbekannt.
Accessed February 2025.
https://www.kath.ch/newsd/bischof-glettler-zu-herz-im-altarraum-im-laerm-ging-eigentliches-thema-fast-unter/

Literaturverzeichnis (Chicago Author–Date)

Stadt Graz. 2020. Kirche St. Andrä – Kunst am Bau.
Accessed February 2025. https://www.graz.at/cms/beitrag/10271682/7776088

Kath.ch. 2023. „Bischof Glettler zu Herz im Altarraum: Im Lärm ging eigentliches Thema fast unter.“
Accessed February 2025.
https://www.kath.ch/newsd/bischof-glettler-zu-herz-im-altarraum-im-laerm-ging-eigentliches-thema-fast-unter/

Böhme, Gernot. 2013. Architektur und Atmosphäre. München: Fink.

Peters, Johanne. 1981. Farbe und Licht: Symbolik bei Aleksandr Blok. Frankfurt am Main: PH02.
https://directory.doabooks.org

Tregenza, Peter, und David Loe. 1998. The Design of Lighting. London: Spon Press.

Zahner, Walter, Hrsg. 2012. Baukunst aus Raum und Licht: Sakrale Räume in der Architektur der Moderne. Lindenberg: Kunstverlag Fink.Zumtobel Staff. 1998. Licht–Räume: Die Kunst architektonischer Beleuchtung. Dornbirn: Zumtobel Staff.


Hinweis zur Verwendung von KI-Tools

Zur sprachlichen Optimierung und für Verbesserungsvorschläge hinsichtlich Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck wurde ein KI-gestütztes Schreibwerkzeug (ChatGPT, OpenAI, 2025) verwendet.

2. IMPULS: Ars Electronica 2025

Wiederentdeckung eines künstlerischen Ursprungs

Die Ars Electronica 2025 in Linz markierte für mich ein bedeutendes persönliches und künstlerisches Erlebnis. Das Festival gilt als eines der größten und renommiertesten Medienkunstfestivals Europas und stellt einen internationalen Treffpunkt für Künstler:innen, Forscher:innen und Technolog:innen dar (Ars Electronica 2025). Für mich war es der erste Besuch und zugleich eine Rückkehr zu den Wurzeln meiner eigenen künstlerischen Entwicklung.

Eingeladen beziehungsweise ermutigt wurde ich von einer Kuratorin eines Lichtfestivals aus Bremen, die ich im Rahmen meiner Arbeit an Projektionen und Installationen kennengelernt hatte. Bemerkenswert ist, dass sich unsere Wege bereits vor zwei Jahren hätten kreuzen sollen, während meines ersten Videomappings für das X-Mass Lights Festival in Münster. Dieses Projekt war mein damaliger Einstieg in die Welt der Projektion, noch ohne tiefgehende technische Erfahrung, eher als experimenteller Versuch. Rückblickend betrachte ich diese Arbeit als ersten Lernmoment, der den Grundstein für mein heutiges Verständnis von audiovisueller Raumgestaltung legte.

Der Besuch der Ars Electronica, insbesondere der Ausstellungsbereiche im Bunker und in der ehemaligen Postgarage am Linzer Bahnhof, stellte für mich eine intensive Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Medienkunst dar. Die gezeigten Arbeiten verbanden Technologie, Raum und Wahrnehmung auf vielschichtige Weise und erinnerten mich stark an mein erstes Studium in den Niederlanden, das ich zwischen 2007 und 2011 mit Schwerpunkt Medienkunst absolvierte. Damals begegnete ich ähnlichen künstlerischen Ansätzen im Rahmen des Festivals GOGBOT, einer Plattform für experimentelle Klang- und Medienkunst (GOGBOT 2025).

Diese Begegnung mit der Ars Electronica wurde für mich daher zu einem Reflexionsraum über Kontinuität und Wiederkehr. Nach über einem Jahrzehnt in anderen gestalterischen Feldern spürte ich deutlich, wie sich frühere Interessen und Erfahrungen nun mit meinen aktuellen Forschungsschwerpunkten verbinden ließen. Der Besuch machte mir bewusst, dass künstlerische Identität nicht linear verläuft, sondern zirkulär: Themen, die man einst zurückgelassen glaubte, kehren in neuer Form wieder, erweitert durch technische, ästhetische und persönliche Entwicklungen.

Eine zentrale Erkenntnis der Ars Electronica 2025 war für mich die Einsicht, dass künstlerische Praxis und ökonomische Realität kein Widerspruch sein müssen. Viele der ausstellenden Künstler:innen zeigten, dass es möglich ist, Medienkunst als ernsthafte berufliche und forschende Tätigkeit zu etablieren, sei es durch interdisziplinäre Kooperationen, institutionelle Förderungen oder hybride Arbeitsmodelle zwischen Kunst und Design. Diese Beobachtung stärkte in mir das Bewusstsein, dass künstlerisches Arbeiten auch im Rahmen einer professionellen Laufbahn tragfähig sein kann.

Rückblickend war die Ars Electronica 2025 somit weniger ein einmaliges Ereignis als vielmehr ein Impuls zur Selbstverortung. Sie führte mir vor Augen, wie sich meine bisherigen gestalterischen Erfahrungen, von Projektion und Sounddesign bis zur kuratorischen Zusammenarbeit, in eine übergreifende künstlerische Forschung integrieren lassen. Diese Erkenntnis prägt nun auch meine Herangehensweise an die Masterarbeit: die Verbindung von reflexiver Medienkunst, technologischer Exploration und persönlicher Narration.


Literaturverzeichnis (Chicago Author–Date)

Ars Electronica. 2025. Festival for Art, Technology and Society 2025. Linz: Ars Electronica Center.
GOGBOT. 2025. https://www.gogbot.nl/
X-Mass Lights Festival. 2023. Allwetterzoo Münster


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Projektionen, Räume und Wahrnehmung

Die Dreifaltigkeit

Ich schreibe meine Masterarbeit über das Thema Projektionen, Mappings und Hologramme an ungewöhnlichen Orten, etwa in Kirchen oder verlassenen Räumen und darüber, wie deren kultureller und architektonischer Kontext die Wahrnehmung und Bedeutung des Kunstwerks beeinflusst.

Meine Forschung untersucht, wie vertraute Orte durch Projektionen transformiert und neu kontextualisiert werden können, sodass sie zu immersiven, emotional aufgeladenen Räumen werden. Ich plane, verschiedene Projektionstechniken an unterschiedlichen Standorten zu erproben, um deren ästhetische, räumliche und atmosphärische Wirkung zu analysieren. Der praktische Teil der Arbeit wird die Erkenntnisse und Erfahrungen der letzten drei Semester zu einem kohärenten Showcase bzw. einer Ausstellung zusammenführen, in der Theorie und künstlerische Praxis miteinander verschmelzen.

Erweiterung der Idee: von der Kirche zur Trinität der Räume

Ursprünglich sollte sich die Masterarbeit ausschließlich auf sakrale Räume konzentrieren, also auf die Wirkung von Videomapping in Kirchen oder Kapellen. Doch durch die Erfahrungen beim Klanglicht Festival 2025, bei dem ich mit verschiedenen Formaten und Raumkontexten experimentieren konnte, hat sich mein Konzept weiterentwickelt.

Statt nur einen Raumtyp zu untersuchen, möchte ich nun eine Solo-Exhibition konzipieren, die aus drei unterschiedlichen Projektionsorten besteht. Diese Orte bilden eine Art Dreifaltigkeit oder „Holy Trinity“ der Wahrnehmung, drei Pole, die jeweils einen eigenen Charakter und Symbolwert haben:

  1. Der sakrale Raum: eine Kirche oder Kapelle, die Spiritualität, Transzendenz und kollektives Erleben repräsentiert.
  2. Der urbane, industrielle Raum: etwa ein verlassener Keller, ein altes Firmengelände oder das Hornig-Areal in Graz, das für Transformation, Vergänglichkeit und technische Überformung steht.
  3. Der natürliche Raum: die Landschaft oder ein Waldrand, vergleichbar mit den Arbeiten von Philipp Franke, der Projektionen in der Natur als poetische Erweiterung des Raumes versteht (Franke 2022).

Jeder dieser Orte soll eine eigene Geschichte erzählen, zugleich aber Teil eines übergeordneten Narrativs bleiben: einer Reflexion über Transformation, Wandel und Wahrnehmung.

Theoretische Grundlage – Raum, Wahrnehmung und Materialität

Die Auseinandersetzung mit Projektionen an ungewöhnlichen Orten ist eng verbunden mit Fragen der Wahrnehmungsästhetik. Maurice Merleau-Ponty beschreibt in seiner Phänomenologie der Wahrnehmung (1945), dass Raum nicht nur geometrisch, sondern leiblich erfahren wird. Diese Idee ist besonders relevant für immersive Medienkunst, da Projektionen hier nicht nur visuell wirken, sondern auch den Körper der Betrachter:innen in das Werk einbeziehen.

Auch der medientheoretische Ansatz von Giuliana Bruno (Surface: Matters of Aesthetics, Materiality, and Media, 2014) ist zentral: Sie versteht Projektion als „Haut“ oder „membrane“, die zwischen Bild, Raum und Emotion vermittelt. Diese Perspektive erlaubt es, Projektionen nicht nur als technische Lichtphänomene, sondern als räumliche Erzählungen zu begreifen, die kulturelle Bedeutungen neu verhandeln.

Auf Basis dieser theoretischen Ansätze möchte ich untersuchen, wie Materialität, etwa das projizierte Medium (Stein, Stoff, Nebel, Glas), die Atmosphäre und semantische Tiefe einer Installation beeinflusst.

Technische und ästhetische Ansätze

Für die drei Räume plane ich den Einsatz verschiedener Projektions- und Mapping-Stile:

  • Hologramm-Projektionen (z. B. mit Holonet oder Hologauze-Materialien) für transparente, schwebende Ebenen,
  • Fog-Projektionen auf Nebel oder Dunst, um ephemere, körperlose Formen zu erzeugen,
  • Klassische Fassaden- und Objektprojektionen für architektonische Strukturen.

Diese Techniken sollen nicht nur formal differenziert werden, sondern in ihrer räumlich-sensorischen Wirkung vergleichend untersucht werden. Ziel ist es, herauszufinden, wie unterschiedliche Medien die Wahrnehmung von Tiefe, Bewegung und Präsenz erzeugen – und inwiefern sich daraus neue Formen einer „expanded perception“ ableiten lassen.

Verbindung zu bisherigen Arbeiten

Die geplante Ausstellung knüpft an meine bisherigen Arbeiten an, die sich alle mit dem Thema Transformation auseinandersetzen:

  • die Partikelstrom-Animation für Markus Zimmermann,
  • die Fassadenprojektion für MO:YA Generate 25,
  • sowie meine Installation „The Dragon’s Cave“ im Schlossbergstollen, die beim Klanglicht 2025 gezeigt wurde (Klanglicht Festival 2025).

Diese drei Projekte bilden die Grundlage einer inhaltlichen Linie, die sich nun in einer forschend-künstlerischen Ausstellung fortsetzt. Sie markieren den Übergang von einzelnen Experimenten zu einem systematischen Vergleich audiovisueller Raumformate.

Persönliche Zielsetzung

Mein langfristiges Ziel ist es, den Schritt vom hauptberuflichen Mediendesigner hin zum freischaffenden Medienkünstler zu vollziehen, der audiovisuelle Installationen für öffentliche Räume realisiert. Dazu möchte ich ein starkes Portfolio aufbauen und eine klare künstlerische Argumentation entwickeln, die es mir ermöglicht, mit Städten, Sponsoren und Institutionen zusammenzuarbeiten.
Zugleich soll die Masterarbeit zeigen, dass ortsbezogene Medienkunst einen relevanten Beitrag zur kulturellen Wahrnehmung leisten kann, insbesondere, wenn sie in ungewöhnlichen Kontexten entsteht, die bestehende Bedeutungsstrukturen hinterfragen.

Schlussgedanke

Die geplante Trilogie aus Kirche, Industrie und Natur versteht sich als offenes Forschungslabor für Licht, Klang und Raum. Sie soll zeigen, wie Projektion als Medium sowohl sinnlich als auch erkenntnisfördernd wirkt: als ein Werkzeug, um über das Verhältnis von Technologie, Emotion und Spiritualität nachzudenken und letztlich über die Art und Weise, wie wir Räume erleben, erinnern und transformieren.

Literaturverzeichnis (Chicago Author–Date)

Bruno, Giuliana. 2014. Surface: Matters of Aesthetics, Materiality, and Media. Chicago: University of Chicago Press.
Frank, Philipp. 2025. Instagram – https://www.instagram.com/philipp.frank_/
Klanglicht Festival. 2025. Official Website. Accessed November 2025. https://www.klanglicht.at


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1. IMPULS: Klanglicht 2025

Zwischen Klang, Raum und Wahrnehmung

Das Klanglicht-Festival 2025 stellte für mich einen zentralen Erfahrungsraum dar, in dem sich theoretische Fragestellungen meines Studiums mit praktischen Anwendungen verbanden. Ich war auf mehreren Ebenen in das Festival eingebunden, wodurch ich ein umfassendes Verständnis für kuratorische, organisatorische und künstlerische Prozesse entwickeln konnte.

Im Rahmen meiner Tätigkeit bei den Bühnengrads betreute ich den Social-Media-Kanal des Festivals. Diese Aufgabe ermöglichte mir einen tiefen Einblick in die mediale Vermittlung von Kunst und deren Rezeption. Das Erstellen und Publizieren von Beiträgen über Künstler:innen und Installationen erforderte eine strategische Auseinandersetzung mit Fragen der visuellen Kommunikation, Narration und Öffentlichkeitsarbeit. Durch den direkten Austausch mit Kurator:innen und Produktionsmitarbeitenden konnte ich nachvollziehen, wie kommunikative Entscheidungen ästhetische Wahrnehmung und Besucher:innenführung beeinflussen (Instagram Klanglicht 2025).

Parallel dazu war ich als Sound- und Mediendesigner an der Installation Amo in der Antoniuskirche beteiligt. Das Werk thematisierte rauschhafte Zustände und emotionale Grenzerfahrungen, die durch eine vielschichtige Klangarchitektur und visuelle Projektionen inszeniert wurden. Musikalisch oszillierte die Komposition zwischen atonalen Jazz-Fragmenten, elektronischen Rhythmen und Walzer-Elementen. Besonders relevant war für mich die Beobachtung, wie akustische Strukturen im sakralen Raum. Die kollaborative Arbeit stellte zugleich eine soziale Herausforderung dar, in der sich ästhetische Entscheidungen mit gruppendynamischen Prozessen verschränkten. (IDK FH Joanneum)

Ein weiterer Impuls ergab sich aus der Mitarbeit an Olafur Eliassons „Eye See You“, für die ich gemeinsam mit zwei Kolleg:innen an der akustischen Gestaltung beteiligt war. Diese Erfahrung verdeutlichte, in welchem Maße Raumwahrnehmung, Materialität und Klanggestaltung als zusammenhängendes System zu begreifen sind (Klanglicht.at).

Im Zentrum meiner persönlichen Entwicklung stand jedoch die Teilnahme am Young Masters-Programm mit meiner Installation The Dragon’s Cave im Schlossbergstollen. Das Werk verband Hologramm-Projektionen und Sounddesign zu einer audiovisuellen Erzählung über Transformation, Vergänglichkeit und Wiedergeburt. Ausgangspunkt war eine narrative Idee, inspiriert durch eine Geschichte, die ich meinem Neffen eines Tages erzählt hatte, die in der künstlerischen Umsetzung als Metapher für zyklische Prozesse in Natur und Leben diente. Durch organische Formen  (Pilzgeflechte, Wurzeln, Drachenfiguren) wurde die Verbindung zwischen Naturmythos und digitaler Ästhetik erfahrbar (Klanglicht YoungMasters 2025).

Eine wesentliche Erkenntnis, die ich aus dieser Arbeit gewonnen habe, betrifft die räumlich-proportionale Planung von Installationen. Im Nachhinein wurde mir bewusst, dass die Größe des projizierten Objekts, in meinem Fall des holographischen Netzes, in enger Beziehung zur Dimension des Ausstellungsraumes stehen muss. Das Netz meiner Dracheninstallation hätte deutlich größer sein können, um den gewünschten immersiven Effekt zu erzielen. Diese Einsicht bestätigte sich insbesondere beim Vergleich mit der Installation Mantra Modulation von MO:YA. Daraus resultierte für mich die zentrale Lehre, dass präzise räumliche Analyse und frühzeitige Tests (etwa durch provisorische Tuchhängungen) unabdingbar sind, um das Verhältnis von Projektion, Raumtiefe und Betrachterposition besser einzuschätzen. 

Das Festival wurde insgesamt zu einem Ort des Austauschs und der Netzwerkbildung. Die Begegnungen mit internationalen Künstler:innen, insbesondere dem Kollektiv Onionlab (Barcelona), gaben entscheidende Impulse für die zukünftige Ausrichtung meiner Arbeit. Im Hinblick auf meine Masterarbeit plane ich, diese Erfahrungen in einer eigenständigen Ausstellung weiterzuführen, in der verschiedene Projektionsformen, Hologramm, Videomapping und Nebelprojektion, miteinander kombiniert werden, um Fragen nach Raum, Wahrnehmung und Transzendenz zu untersuchen.

Insgesamt ermöglichte mir das Klanglicht-Festival 2025 eine tiefgehende Reflexion über das Verhältnis von Kunst, Technologie und Wahrnehmung. Es verdeutlichte, dass Medienkunst nicht nur als ästhetische Praxis, sondern auch als Forschungsprozess zu begreifen ist: ein Prozess, in dem Experiment, Zusammenarbeit und Beobachtung gleichwertige Erkenntnisquellen darstellen.


Literaturverzeichnis (Chicago Author–Date)

Eliasson, Olafur. 2025. Eye See You. Graz: Orangerie Graz.

Accessed November 2025. https://klanglicht.buehnen-graz.com/installation/8-eye-see-you/

FH Joanneum – Institut Design und Kommunikation (IDK). 2025. Vertigo.

Accessed November 2025. https://klanglicht.buehnen-graz.com/installation/4-vertigo/

Klanglicht Festival. 2025. Official Instagram Account.

Accessed November 2025. https://www.instagram.com/klanglichtgraz/

Klanglicht Festival. 2025. Young Masters Exhibition 2025.

Accessed November 2025. https://klanglicht.buehnen-graz.com/installation/16-young-masters-exhibition/


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Analyse der Masterarbeit „L’enveloppe – Darstellung von Eindrücken“ von Anne Voss (2020)

Einleitung

Die Masterarbeit „L’enveloppe – Darstellung von Eindrücken“ von Anne Voss (Bauhaus-Universität Weimar, 2020) untersucht die Verbindung von Raum, Wahrnehmung und digitaler Kunst.
Ich habe diese Arbeit gewählt, weil sie, ähnlich wie mein eigenes Thema zu Videomapping, Lichtkunst und Sounddesign zeigt, wie Architektur und Licht in mediale Räume verwandelt werden können.
Ziel dieses Blogeintrags ist, die Arbeit nach den Kriterien des CMS-Studiengangs zu bewerten und zu prüfen, welche Erkenntnisse für meine eigene Masterarbeit nützlich sein könnten.

Beschreibung der Arbeit

Die Autorin beschreibt „L’enveloppe“ als eine Art Hülle, die den Raum umschließt und Eindrücke sichtbar macht. Sie untersucht, wie physische und digitale Räume durch Licht und Projektion miteinander verschmelzen.

Die Arbeit besteht aus zwei Teilen:

  1. Theorie: Analyse von Licht, Oberfläche und Raum in der Medienarchitektur. Es werden Beispiele aus Kunst und Architektur vorgestellt, etwa Fassadenprojektionen und Lichtinstallationen.
  2. Praxis: Ein eigenes Entwurfsprojekt mit digitalen Visualisierungen und Lichtsimulationen, das Atmosphäre und Bewegung statt feste Bilder betont.

Die Arbeit ist visuell sehr ansprechend gestaltet. Layout, Fonts und Farben sind sehr passend gewählt. Renderings und Diagramme dokumentieren den Entwurf klar. Das Projekt bleibt konzeptionell, wurde also nicht physisch umgesetzt.

Bewertung

Präsentation: Die Gestaltung ist professionell, mit klarer Typografie, gutem Layout und stimmigen Farben.
Innovation: Das Konzept der „enveloppe“ bietet eine neue Sicht auf Raum und Wahrnehmung.
Eigenständigkeit: Die Autorin entwickelt eine eigene künstlerische Haltung und nutzt Literatur reflektiert.
Struktur: Der Aufbau ist logisch und nachvollziehbar.
Sprache: Der Text ist verständlich und präzise, Bilder unterstützen das Verständnis.
Umfang: Etwa 100 Seiten mit gutem Verhältnis zwischen Theorie und Praxis.
Genauigkeit: Sehr sorgfältig formuliert, jedoch ohne technische Details zu Projektoren oder Lichtsteuerung.
Literatur: Vielfältige und aktuelle Quellen aus Architektur, Wahrnehmung und Medienkunst.

Artefakt und Praxisbezug

Das Projekt „L’enveloppe“ untersucht Licht, Bewegung und Atmosphäre im Raum.
Anstatt auf klassische Videomapping-Technik zu setzen, versteht es Licht als formendes Material.
Die Arbeit zeigt, dass Projektion nicht nur Bildübertragung, sondern Raumgestaltung ist.
Technische Aspekte wie Sound oder Materialeigenschaften werden jedoch kaum beschrieben.

Gesamtbewertung

Die Arbeit ist ästhetisch stark, gut strukturiert und theoretisch fundiert.
Sie vermittelt ein tiefes Verständnis dafür, wie Licht und Raum miteinander wirken.
Nur der technische Teil bleibt etwas oberflächlich.
Trotzdem ist „L’enveloppe“ ein hervorragendes Beispiel für forschende Medienkunst und liefert viele Anregungen für Projekte im Bereich Licht und Projektion.

Reflexion für meine Masterarbeit

Für meine eigene Installation nehme ich mit:

  • Raum ist nicht nur Projektionsfläche, sondern aktives Medium.
  • Atmosphäre entsteht durch feine Lichtveränderungen.
  • Theorie und Praxis können poetisch verbunden werden.
    Ich möchte diese Ideen mit Sounddesign und realer Projektion auf Materialien wie Nebel, Hologauze und Objekten erweitern.

Schluss

Anne Voss’ Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie Architektur, Wahrnehmung und digitale Projektion zusammenwirken.
Sie ist ein inspirierendes Beispiel für zeitgenössische Medienkunst und bietet wertvolle Impulse für meine eigene Forschung.

Quelle

Voss, Anne (2020). L’enveloppe – Darstellung von Eindrücken. Master Thesis, Bauhaus-Universität Weimar, Media Architecture.

Online verfügbar unter:

https://www.uni-weimar.de/uploads/tx_showcase/200519_Master_Thesis_MediaArchitecture_L_enveloppe_ANV.pdf


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