1. IMPULS: Klanglicht 2025

Zwischen Klang, Raum und Wahrnehmung

Das Klanglicht-Festival 2025 stellte für mich einen zentralen Erfahrungsraum dar, in dem sich theoretische Fragestellungen meines Studiums mit praktischen Anwendungen verbanden. Ich war auf mehreren Ebenen in das Festival eingebunden, wodurch ich ein umfassendes Verständnis für kuratorische, organisatorische und künstlerische Prozesse entwickeln konnte.

Im Rahmen meiner Tätigkeit bei den Bühnengrads betreute ich den Social-Media-Kanal des Festivals. Diese Aufgabe ermöglichte mir einen tiefen Einblick in die mediale Vermittlung von Kunst und deren Rezeption. Das Erstellen und Publizieren von Beiträgen über Künstler:innen und Installationen erforderte eine strategische Auseinandersetzung mit Fragen der visuellen Kommunikation, Narration und Öffentlichkeitsarbeit. Durch den direkten Austausch mit Kurator:innen und Produktionsmitarbeitenden konnte ich nachvollziehen, wie kommunikative Entscheidungen ästhetische Wahrnehmung und Besucher:innenführung beeinflussen (Instagram Klanglicht 2025).

Parallel dazu war ich als Sound- und Mediendesigner an der Installation Amo in der Antoniuskirche beteiligt. Das Werk thematisierte rauschhafte Zustände und emotionale Grenzerfahrungen, die durch eine vielschichtige Klangarchitektur und visuelle Projektionen inszeniert wurden. Musikalisch oszillierte die Komposition zwischen atonalen Jazz-Fragmenten, elektronischen Rhythmen und Walzer-Elementen. Besonders relevant war für mich die Beobachtung, wie akustische Strukturen im sakralen Raum. Die kollaborative Arbeit stellte zugleich eine soziale Herausforderung dar, in der sich ästhetische Entscheidungen mit gruppendynamischen Prozessen verschränkten. (IDK FH Joanneum)

Ein weiterer Impuls ergab sich aus der Mitarbeit an Olafur Eliassons „Eye See You“, für die ich gemeinsam mit zwei Kolleg:innen an der akustischen Gestaltung beteiligt war. Diese Erfahrung verdeutlichte, in welchem Maße Raumwahrnehmung, Materialität und Klanggestaltung als zusammenhängendes System zu begreifen sind (Klanglicht.at).

Im Zentrum meiner persönlichen Entwicklung stand jedoch die Teilnahme am Young Masters-Programm mit meiner Installation The Dragon’s Cave im Schlossbergstollen. Das Werk verband Hologramm-Projektionen und Sounddesign zu einer audiovisuellen Erzählung über Transformation, Vergänglichkeit und Wiedergeburt. Ausgangspunkt war eine narrative Idee, inspiriert durch eine Geschichte, die ich meinem Neffen eines Tages erzählt hatte, die in der künstlerischen Umsetzung als Metapher für zyklische Prozesse in Natur und Leben diente. Durch organische Formen  (Pilzgeflechte, Wurzeln, Drachenfiguren) wurde die Verbindung zwischen Naturmythos und digitaler Ästhetik erfahrbar (Klanglicht YoungMasters 2025).

Eine wesentliche Erkenntnis, die ich aus dieser Arbeit gewonnen habe, betrifft die räumlich-proportionale Planung von Installationen. Im Nachhinein wurde mir bewusst, dass die Größe des projizierten Objekts, in meinem Fall des holographischen Netzes, in enger Beziehung zur Dimension des Ausstellungsraumes stehen muss. Das Netz meiner Dracheninstallation hätte deutlich größer sein können, um den gewünschten immersiven Effekt zu erzielen. Diese Einsicht bestätigte sich insbesondere beim Vergleich mit der Installation Mantra Modulation von MO:YA. Daraus resultierte für mich die zentrale Lehre, dass präzise räumliche Analyse und frühzeitige Tests (etwa durch provisorische Tuchhängungen) unabdingbar sind, um das Verhältnis von Projektion, Raumtiefe und Betrachterposition besser einzuschätzen. 

Das Festival wurde insgesamt zu einem Ort des Austauschs und der Netzwerkbildung. Die Begegnungen mit internationalen Künstler:innen, insbesondere dem Kollektiv Onionlab (Barcelona), gaben entscheidende Impulse für die zukünftige Ausrichtung meiner Arbeit. Im Hinblick auf meine Masterarbeit plane ich, diese Erfahrungen in einer eigenständigen Ausstellung weiterzuführen, in der verschiedene Projektionsformen, Hologramm, Videomapping und Nebelprojektion, miteinander kombiniert werden, um Fragen nach Raum, Wahrnehmung und Transzendenz zu untersuchen.

Insgesamt ermöglichte mir das Klanglicht-Festival 2025 eine tiefgehende Reflexion über das Verhältnis von Kunst, Technologie und Wahrnehmung. Es verdeutlichte, dass Medienkunst nicht nur als ästhetische Praxis, sondern auch als Forschungsprozess zu begreifen ist: ein Prozess, in dem Experiment, Zusammenarbeit und Beobachtung gleichwertige Erkenntnisquellen darstellen.


Literaturverzeichnis (Chicago Author–Date)

Eliasson, Olafur. 2025. Eye See You. Graz: Orangerie Graz.

Accessed November 2025. https://klanglicht.buehnen-graz.com/installation/8-eye-see-you/

FH Joanneum – Institut Design und Kommunikation (IDK). 2025. Vertigo.

Accessed November 2025. https://klanglicht.buehnen-graz.com/installation/4-vertigo/

Klanglicht Festival. 2025. Official Instagram Account.

Accessed November 2025. https://www.instagram.com/klanglichtgraz/

Klanglicht Festival. 2025. Young Masters Exhibition 2025.

Accessed November 2025. https://klanglicht.buehnen-graz.com/installation/16-young-masters-exhibition/


Hinweis zur Verwendung von KI-Tools

Zur sprachlichen Optimierung und für Verbesserungsvorschläge hinsichtlich Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck wurde ein KI-gestütztes Schreibwerkzeug (ChatGPT, OpenAI, 2025) verwendet.

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