Wiederentdeckung eines künstlerischen Ursprungs
Die Ars Electronica 2025 in Linz markierte für mich ein bedeutendes persönliches und künstlerisches Erlebnis. Das Festival gilt als eines der größten und renommiertesten Medienkunstfestivals Europas und stellt einen internationalen Treffpunkt für Künstler:innen, Forscher:innen und Technolog:innen dar (Ars Electronica 2025). Für mich war es der erste Besuch und zugleich eine Rückkehr zu den Wurzeln meiner eigenen künstlerischen Entwicklung.
Eingeladen beziehungsweise ermutigt wurde ich von einer Kuratorin eines Lichtfestivals aus Bremen, die ich im Rahmen meiner Arbeit an Projektionen und Installationen kennengelernt hatte. Bemerkenswert ist, dass sich unsere Wege bereits vor zwei Jahren hätten kreuzen sollen, während meines ersten Videomappings für das X-Mass Lights Festival in Münster. Dieses Projekt war mein damaliger Einstieg in die Welt der Projektion, noch ohne tiefgehende technische Erfahrung, eher als experimenteller Versuch. Rückblickend betrachte ich diese Arbeit als ersten Lernmoment, der den Grundstein für mein heutiges Verständnis von audiovisueller Raumgestaltung legte.
Der Besuch der Ars Electronica, insbesondere der Ausstellungsbereiche im Bunker und in der ehemaligen Postgarage am Linzer Bahnhof, stellte für mich eine intensive Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Medienkunst dar. Die gezeigten Arbeiten verbanden Technologie, Raum und Wahrnehmung auf vielschichtige Weise und erinnerten mich stark an mein erstes Studium in den Niederlanden, das ich zwischen 2007 und 2011 mit Schwerpunkt Medienkunst absolvierte. Damals begegnete ich ähnlichen künstlerischen Ansätzen im Rahmen des Festivals GOGBOT, einer Plattform für experimentelle Klang- und Medienkunst (GOGBOT 2025).
Diese Begegnung mit der Ars Electronica wurde für mich daher zu einem Reflexionsraum über Kontinuität und Wiederkehr. Nach über einem Jahrzehnt in anderen gestalterischen Feldern spürte ich deutlich, wie sich frühere Interessen und Erfahrungen nun mit meinen aktuellen Forschungsschwerpunkten verbinden ließen. Der Besuch machte mir bewusst, dass künstlerische Identität nicht linear verläuft, sondern zirkulär: Themen, die man einst zurückgelassen glaubte, kehren in neuer Form wieder, erweitert durch technische, ästhetische und persönliche Entwicklungen.
Eine zentrale Erkenntnis der Ars Electronica 2025 war für mich die Einsicht, dass künstlerische Praxis und ökonomische Realität kein Widerspruch sein müssen. Viele der ausstellenden Künstler:innen zeigten, dass es möglich ist, Medienkunst als ernsthafte berufliche und forschende Tätigkeit zu etablieren, sei es durch interdisziplinäre Kooperationen, institutionelle Förderungen oder hybride Arbeitsmodelle zwischen Kunst und Design. Diese Beobachtung stärkte in mir das Bewusstsein, dass künstlerisches Arbeiten auch im Rahmen einer professionellen Laufbahn tragfähig sein kann.
Rückblickend war die Ars Electronica 2025 somit weniger ein einmaliges Ereignis als vielmehr ein Impuls zur Selbstverortung. Sie führte mir vor Augen, wie sich meine bisherigen gestalterischen Erfahrungen, von Projektion und Sounddesign bis zur kuratorischen Zusammenarbeit, in eine übergreifende künstlerische Forschung integrieren lassen. Diese Erkenntnis prägt nun auch meine Herangehensweise an die Masterarbeit: die Verbindung von reflexiver Medienkunst, technologischer Exploration und persönlicher Narration.
Literaturverzeichnis (Chicago Author–Date)
Ars Electronica. 2025. Festival for Art, Technology and Society 2025. Linz: Ars Electronica Center.
GOGBOT. 2025. https://www.gogbot.nl/
X-Mass Lights Festival. 2023. Allwetterzoo Münster
Hinweis zur Verwendung von KI-Tools
Zur sprachlichen Optimierung und für Verbesserungsvorschläge hinsichtlich Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck wurde ein KI-gestütztes Schreibwerkzeug (ChatGPT, OpenAI, 2025) verwendet.