(Keine lange Einleitung, wir schließen hier direkt an den vorhergehenden Blogpost an ;))
Die visuelle Identität von Bonnie Callini soll – weit gespannt – zu den Worten „Groove, Heat, Feminin, Fire, Dance, Beat, Real” passen. Diese Eigenschaften spiegeln sich sowohl in ihrer Musik als auch in der geplanten Visual-Welt wider. Passende „Bewegungsqualitäten“ die mit diesen Begriffen in verbindug gebracht werden sind organisch, fließend, pulsierend und intuitiv – nichts wirkt starr oder mechanisch. Vielmehr entstehen Bewegungen aus Impulsen heraus, vergleichbar mit dem Tanze zu Beat oder der Bewegung von Rauch, Wellen oder Energieflüssen.
Das Set und der Auftritt rund um Bonnie Callini fühlt sich intuitiv an, Kontrolle und Kontrollverlust durchzogen von Rhythmen und Trance. Die Leute am Set fühlen sich gut, heiß – sie grinsen einander an, tanzen ausgelassen, lassen die Hüfte kreisen. “Positiv uplifting” & “Feeling hot an groovey” ist das Motto.
Die visuelle Welt soll das aufgreifen: Grainy, fließende Texturen und sanfte Farbverläufe die durch pulsierende Schwünge aufgebrochen werden. Metallisch glänzende Chrome-Elemente schweben schwerelos und pulsieren zu Bonnies Bass. Abstrakte, tänzerische Körperbewegungen (reduzierte Videos einer Tänzerin die wir aufnehmen lassen haben) unterstützen die Verbindung von Sound und Körpergefühl – der Fokus liegt auf Emotion, nicht auf Form. Sie Tanzt ausgelassen. Es ist Femininität und Intuition, Loslassen im Rhythmus
Passende Bewegungsprinzipien:
Weiche Verläufe von Farben;
Pulsieren, Flashen, Drehen mit Schwung im Rythmus – nicht zu grob sondern schwungvoll wie ein Tanz;Partikelverhalten, das „lebt“ – z. B. Pulsieren, Vibration, Grain(Körnung);
Chrome-Elemente als schwerelos rotierende Körper oder Impulsgeber (Reflektionen und Kontrastreich);
Ease-in/Ease-out statt linearer Bewegung;
Pulsierendes Blitzen und Invertieren im Beat;
Emotionale Tonalität
Daraus abgeleitet lässt sich die Emotionale Tonalität ihres Sets in Worte fassen.
Die emotionale Grundstimmung von Bonnie Callinis Sets ist eine Mischung aus:
Dynamisch: durch das hohe Tempo ihrer Musik (138–145 bpm), tribalartige Rhythmen und energetische Sets. Die Visuals dürfen pulsieren, vibrieren, sich „nach vorne schieben“.
Weich & fließend: trotz der Energie bleibt die Welt sinnlich, körperbetont, atmosphärisch – nicht hart oder technoid-industrial.
Verspielt & improvisiert: durch spontane Bewegungen, tänzerische Elemente und das experimentelle Spiel mit Form, Farbe und Material.
Sinnlich-abstrakt: keine plakative Darstellung, sondern emotionale Tiefe durch Licht, Textur, Formwandel, Körnung und Bewegung.
Tonalität = tanzend – träumerisch – tribal – technoid – transformierend
MOODBOARD & INSPO:

Gemeinsam mit Bonnie wurde ein Moodboard erarbeitet und der Look ihrer Visuals definiert:
Rote und warme Töne, als Kontrast dazu Komplementärfarben oder Schwarz-Weiß. Die Visuals sollen Grainy sein – also Körnung haben – “flowy sein”, sanft und es sollen auch Verläufe darin vorkommen.
Als Kontrast dazu hätte sie gern die Härte von Chrome Elementen, die sich aber locker und schwerelos bewegen oder sich flüssig verformen. Diese Elemente kommen vorallem aus dem Bereich von
“Hardgroove” und “Hardtechno”.
Wir suchen eine Mischung aus der Analogen Optik der Bilder/Videos und dem haptischen 3D-Gefühl der Chrome Elemente. Themen der Bilder sollten Pflanzen, sanfte Farbverläufe, Ästhetik, Women, Femininität, Freiheit und Leichtigkeit sein. Es kann abstrakt sein, muss nicht direkt sein und darf artistisch sein.
Animierte Inspo:
Die meisten Inspirationen waren selbst keine Videos. Ein paar ließen sich trotzdem finden:
https://at.pinterest.com/pin/787074472414466289/
Relevante Touchpoints für ein Festival-Setting
Die wichtigsten Touchpoints von Menschen mit der Motion Identity:
1. HAUPTFOKUS: Event-Visuals & Stage-Präsenz
– LED-Screens / VJ-Content, Visuals für Opening/Closing-Sets
– (Live-)Motion-Loops mit Tänzerin, Chrome-3D-Elementen und Blitzenden Beats
– Intro-Animation mit Logo;
– Heatmap-Körper, verformte Partikel, organische Lichtbahnen
– Beat-Reactive-Chrome und Textur-Elemente
2. Social Media & Promotion
– Instagram-Stories & Reels: kurze, loopfähige Motion Snippets mit Musik, Typo, Logo und vorzugsweise der Tänzerin
– Feed-Visuals mit animierten Teasern: Chrome-Typo, Grainy Hintergründe und Verläufe zum Beat
– Event-Ankündigungen als animierte Posts:Plakat-Designs mit subtilen Bewegungen (Grain, Light-Shifts)
3. Print-to-Motion (nicht für’s ELF, aber für spätere Nutzung ev. interessant)
– Digitale Plakate für Screens in Städten (z. B. U-Bahn, Festival Screens): Motion Ads mit pulsierenden Typo-Elementen
4. Website / Ticketing (Umsetzung aufgrund der Relevanz eher unwahrscheinlich)
– Motion-Banner oder Poster auf Landingpage: Chrome-Typo + Flow-Visuals zur Musik
– Interaktive Elemente (Cursorverhalten, Hover States): alles leicht vibrierend, dynamisch, fließend
WELL WELL – The struggles of following a Plan
Ich denke, um mir selbst gegenüber – wie auch gegenüber diesem Blog hier – ehrlich zu sein: All die Prinzipien die ich mir im Vorhinein überlegt habe, sämtliche Prozesse und Analyse-Schritte… wurden letztendendes viel weniger ernst genommen als gedacht. Das kann aber ziemlich weitgehend darauf bezogen werden dass einerseits NUR EIN ZEITRAUM VON 1,5 WOCHEN DAFÜR ZUR VERFÜGUNG STAND (und keine handfeste Info zu den technischen Anforderungen, dazu später mehr) aber auch darauf, dass die Herangehensweise die Bonnie sich gewünscht hat, eine sehr freie war. Ihr war auch wichtig dass wir das ganze nicht “designtechnisch nicht zu streng angehen” und sie wollte sich nicht wirklich durch ein Logo oder einen Design-Auftritt definieren. Letztenendes hat sich das dann zwar doch ergeben (Ein simpler Logo-Loop für die Bühne musste nämlich doch noch her) aber tiefergehende Corporate Design Guidelines wurden nicht aufgestellt. Dieser Prozess lies aber endlich Zeit um Dinge auszutesten, die sonst keinen Raum haben! Es konnte experimentiert werden und tatsächlich mit “Trial and Error” durch verschiedene Phasen gegangen werden – und beim Entwickeln von Motion Identitys geht es ganz viel darum zu experimentieren und so spannende Bewegungsmuster zu finden!