Definition
Chronologisches Storytelling auf Web-Plattformen bedeutet, dass eine Geschichte oder Ereignisse auf einer Webseite in der Reihenfolge erzählt werden, in der sie tatsächlich passiert sind. Digitale Werkzeuge wie Bilder, Videos oder interaktive Elemente machen die Inhalte dabei lebendiger und spannender. Ein bekanntes Beispiel ist „Scrollytelling“. Hier wird der Inhalt so präsentiert, dass sich die Geschichte beim Scrollen nach und nach entfaltet. Das ist besonders bei längeren Artikeln oder Reportagen beliebt, weil es die Leser*innen stärker einbindet und den Text weniger statisch wirken lässt.
Quelle: https://www.vev.design/blog/scrollytelling-tools/
Zweck
In meiner Arbeit soll es um die Repräsentation von Minderheiten in der Kunst gehen. Darum wurde auch Chronologisches Storytelling gewählt, um mit einer öffentlich zugänglichen Methode auf kreative Weise einen emotionalen Zugang zu schaffen.
Ein gutes Buch zu diesem Thema ist „Digital Storytelling: Form and Content“, das erklärt, wie digitale Plattformen genutzt werden können, um spannende Geschichten zu erzählen.
Quelle: https://link.springer.com/book/10.1057/978-1-137-59152-4
Fallbeispiele
ÖBB History
Als erstes fällt mir bei dem Thema direkt die ÖBB History page von der Agentur wild in Wien ein.
Die Website bietet eine interaktive Zeitreise durch die Geschichte und Zukunft der Österreichischen Bundesbahnen. Im Fokus stehen die wichtigsten Ereignisse der letzten 100 Jahre, bedeutende Errungenschaften sowie die weniger bekannten, dunkleren Kapitel ihrer Geschichte.
https://wild.as/work/oebb-history

Interaktion erhält man zum Beispiel durch Scrolling in einer Timeline, es gibt aber noch zusätzlich unkonventionellere Aktionen wie z.B. ein Ticket ziehen oder Datepicker betätigen um in der Zeit zu springen und verschiedene Arten von Slider.

Es wurde aus meiner Sicht nicht zuuu viel an Effekten hinzugefügt, was die Website auch überladen kann, aber einzelne, sehr ausgeklügelte Animationen die super abgestimmt sind auf den Anwendungsfall gewählt. Meiner Meinung nacht ist das schon eine der coolsten kommerziellen Webseiten, die ich bisher gesehen habe.
Leider ist sie aktuell nicht mehr online: https://oebb-history.at/en.
Aus dem Grund hab ich dem Entwickler Team geschrieben, ob es die wieder geben wird oder ob ich anderwertig nochmal darauf zugreifen kann. Da ich schon einmal Kontakt mir der Agentur hatte, kann ich gegebenenfalls auch technisch Nachfragen, wie die Umsetzung genau gelaufen ist und wo es vielleicht Challenges bzw. Tipps für mich gab/gibt.
Ukrain War Non Profit
Diese Website ist ein non profit Projekt von “The First The Last” Agentur in USA. Sie macht das geschehen in der Ukraine auf eine weise erlebbar und sorgt somit auf eine emotionale Weise für Support durch User, die am Ende zur Hilfe aufgerufen werden.
https://theothersideoftruth.tftl.agency


Fachlich gesehen wird auch hier über verschiedene Interaktionsmöglichkeiten ein immersives Erlebnis geschaffen.
Besonders spannende Idee: über einen switch button kann man zwischen “World truth” und “russian truth” die Ansichten wechseln.

Mein take-away davon: Ich finde es besonders spannend, wenn Webseiten sich komplett in ihrer art der Interaktion und im Design auf den erlebbaren Content fokussieren. Auf diese Weise bekommt eine Webseite, mit deren Funktionen so vieles möglich gemacht werden kann, eine viel tiefere Bedeutung.