Testphase: Visuelle und animierte Elemente mit KI gestalten
Um herauszufinden, wie präzise und leistungsfähig aktuelle KI-Tools im kreativen Gestaltungsprozess sind, habe ich zwei vielversprechende Anwendungen getestet: das Adobe Firefly Video Model sowie Sora von OpenAI. Beide kamen im Rahmen der Entwicklung eines Plakats für eine Veranstaltungsreihe zum Einsatz – mit dem Ziel, sowohl ein visuell ansprechendes Grundmotiv als auch eine subtile, animierte Variante zu erzeugen.
Ausgangslage
Für das statische Design des Plakats wurde zunächst die generative KI in Adobe Photoshop genutzt. Ziel war es, ein Hintergrundmuster zu erstellen, das sich stilistisch harmonisch in die Serie der bereits bestehenden Plakate einfügt. Dabei war wichtig, dass das visuelle Erscheinungsbild – insbesondere die Farbwelt und grafische Struktur – konsistent bleibt, aber dennoch ein eigenständiges Muster aufweist.
Der verwendete Prompt in Photoshop lautete:
„blaue Farben, feine Linien, Stil ähnlich, aber anderes Muster“
Nach einigen Variationen und Anpassungen wurde ein Ergebnis generiert, das sowohl ästhetisch als auch kontextuell gut zum bestehenden Designkonzept passt.
Im nächsten Schritt ging es darum, das statische Motiv dezent zu animieren, um für Social Media eine lebendige, aber nicht aufdringliche Version zu erzeugen. Der Fokus lag auf einer subtilen Bewegung der Linienstruktur, die dem Plakat eine zusätzliche visuelle Tiefe verleihen sollte, ohne den Charakter der Gestaltung zu verändern.
Zur Umsetzung dieser Animation wurden zwei KI-Video-Tools getestet:
- Adobe Firefly Video Model
- Sora von OpenAI
In den folgenden Abschnitten werden die jeweilige Vorgehensweise, die generierten Ergebnisse sowie der direkte Vergleich der Tools erläutert.
Adobe Firefly Video Model:
Hier kam das „Bild-zu-Video“-Tool zum Einsatz. Das Hintergrund Bild wurde als Frame hochgeladen, das Videoformat auch Hochformat 9:16 gestellt. Bei Kamera und Kamerabewegung wurde keine Auswahl getroffen.
Der Prompt lautete: very slow movement; flowy liquid; lines glow in the dark; move very slow; slimy; flowy, liquid close up
Das erste generierte Ergebnis:
- An sich tolles Ergebnis
- Linien bewegen sich relativ schnell aber kontinuierlich
- Lichtpunkte in den Linien nicht ganz optimal
- Fällt zum Schluss in der rechten unteren Ecke sehr ab
Da ich noch nicht zu 100% happy war, generierte ich mit den gleichen Einstellungen und dem identen Prompt eine weitere Version, die schlussendlich die finale Fassung des Plakats wurde:
- Dynamisches Movement, ohne dass ein Teil „wegfällt“
- Linien leuchten in sich und nicht nur an gewissen punkten
- Sehr zufrieden mit dem Ergebnis
An sich war ich an diesem Punkt sehr zufrieden, aber dennoch wäre es aus Sicht der Designer:in gut gewesen, noch eine Version, auch eventuell in einem anderen Stil und anderem Movement auszuprobieren. Doch nach dem zweiten Video war leider die Obergrenze der gratis Videos erreicht.
Pro:
+ schönes Movement
+ auf Anhieb gute Versionen, die dem Visuellen Anspruch gerecht wurden
+ sehr einfach Anwendung
Con:
– auf 5 Sekunden limitiert, stellt schon eine große Schwierigkeit in der Verwendung des Videos dar
– die Qualität war nicht zu 100% überzeugend
– leider nach 2 Versionen gratis Versuche aus, keine Möglichkeit außer eines Abo-Abschlusses
Sora by OpenAI
Aufgrund meines ChatGPTs Abos war es mir möglich als zweite Version ein KI-Video von Sora generieren zu lassen. Ebenfalls kam das “Bild-zu-Video”-Tool zum Einsatz. Das Hintergrund Bild wurde als Frame hochgeladen, das Videoformat auf 1:1, 480p, auf 5 Sekunden und auf eine Version gestellt. Hier wäre es an sich möglich, die Dauer des Clips auf 10 Sekunden zu erhöhen, um aber vor allem bei den ersten Versuchen nicht zu viele Credits zu verbrauchen, wählte ich hier ebenfalls die 5 Sekunden. Ebenfalls gibt es in Sora die Möglichkeit ein Storyboard hochzuladen. Generell sind die Möglichkeiten bei diesem Tool großer als bei Adobe Firefly.
Der Prompt lautete gleich wie bei Adobe FireFly: very slow movement; flowy liquid; lines glow in the dark; move very slow; slimy; flowy, liquid close up
Das Ergebnis:
An auch ein sehr großartiges Ergebnis, mit vielen Möglichkeiten, um nachzuschärfen und genau das zu erreichen, das man möchte. Dieses Video „kostete“ 20 Credits.
Pro:
+ länger als 5 Sekunden möglich
+ viele Möglichkeiten der Bearbeitung wie z.B. Remix, Blend oder Loop (siehe Bild)

Con:
– optisch nicht ganz so akkurat wie Adobe Firefly, wirkt so als würde Sora ein eigenes Muster erschaffen und nicht direkt mit dem Bild, das hochgeladen wurde arbeiten (würde sich aber auf jeden Fall durch weiter Prompts und Schleifen ändern und präzisieren lassen)
Fazit:
Sowohl Adobe Firefly als auch Sora von OpenAI haben in meinen Tests visuell beeindruckende Ergebnisse geliefert. Die generierten Inhalte überzeugen durch eine bemerkenswerte Bildqualität, kreative Umsetzung und überraschend hohe Präzision in der Darstellung der Texteingaben.
Wie bereits zuvor erwähnt, bringen beide Tools jeweils ihre individuellen Stärken und Schwächen mit. Insgesamt bieten beide Plattformen spannende Möglichkeiten im Bereich der KI-gestützten Visualisierung. Eine endgültige Bewertung hängt daher stark vom jeweiligen Anwendungsfall und den individuellen Anforderungen ab. In diesem Fall fiel die Wahl auf das Video von Adobe Firefly weil das Ergebnis besser zur Stimmung und Anwendungsfall passt. Dennoch war ich sehr positiv von Sora begeistert und würde für die nächsten KI-Videos definitiv darauf zurückgreifen.