Die Klanglichkeit des Sterbens – Untersuchung zur Anwendung und Wahrnehmung klanglicher Todessymbolik und –stereotypen im Sound Design am Beispiel ausgewählter Filmszenen
Hochschule der Medien Stuttgart – Studiengang Elektronische Medien
Erstprüfer: Prof. Oliver Curdt
Zweitprüfer: Prof. Thomas Görne
28. Februar 2011
Die forliegende Masterarbeit von Stefanie Nina Steinbichl beschäftigt sich mit der klanglichen Dimension des Todes im Medium Film und untersucht, wie sich Todessymbole und -stereotype im Sound Design manifestieren und auf die Wahrnehmung des Publikums auswirken. Aufbauend auf theoretischen Grundlagen aus Film-, Medien- und Musikforschung entwickelt die Stefanie Steinbichl eine eigenständige Analyse klanglicher Ausdrucksformen und verknüpft diese mit einem Hörversuch, der die emotionale Wirkung spezifischer Klänge überprüft.
Die Gestaltungshöhe dieser Arbeit ist auf einem hohen ästhetischen Niveau. Die Autorin analysiert zahlreiche filmische und klangliche Gestaltungselemente mit großer Sorgfalt und zeigt ein gutes Verständnis für die komplexe Wechselwirkung zwischen Ton, Emotion und Narration. Die Darstellung der Beispiele und die Einbindung des empirischen Materials sind formal wie inhaltlich gut gelungen. Hervorzuheben ist auch die Gestaltung des eingereichten Textes. Das Format ist ungewöhnlich, überzeugt aber durch ein ansprechende und gut lesbare Erscheinung.
Die Beschäftigung mit Todessymbolik ist an sich soweit ich das beurteilen kann bereits unzählige Male erfolgt. Der Innovationsgrad der Arbeit liegt hier eher in der Verknüpfung verschiedenster Blickwinkel. Die Untersuchung verbindet unter anderem Ansätze aus der filmwissenschaftliche Theorie, Sound Studies und Wahrnehmungspsychologie. Der empirische Hörversuch stellt eine wertvolle Erweiterung des theoretischen Ansatzes dar.
Hinsichtlich der Selbstständigkeit zeigt die Arbeit ein hohes Maß an Eigeninitiative und Reflexionsvermögen. Konzept, Methodik und empirische Umsetzung sind klar eigenständig entwickelt, und die Quellenarbeit ist sorgfältig dokumentiert. Besonders positiv fällt auf, dass im Anschluss auch eine Reflexion der eigenen Forschungsmethodik efolgt.
Die Gliederung und Struktur der Arbeit sind logisch aufgebaut. Der Übergang von der theoretischen Fundierung über die analytische Untersuchung bis hin zum empirischen Teil ist nachvollziehbar und gut balanciert. Die Kapitel bauen sinnvoll aufeinander auf und führen die Leser*innen Stück für Stück zu den Ergebnissen.
Auch der Kommunikationsgrad der Arbeit ist hoch. Trotz der vielen Ansätze gelingt es der Autorin, ihre Argumentation klar verständlich zu formulieren. Wissenschaftliche Terminologie wird häufig eingesetzt, ohne aber dabei die Lesbarkeit einzuschränken.
Der Umfang der Arbeit ist sehr groß. Der Text enthält eine detaillierte Analyse, umfangreiche empirische Auswertungen sowie ergänzende Materialien in Form von Diagrammen, Fotografien und einer beigelegten DVD (die mir leider nicht vorlegt).
Bezüglich Orthografie, Sorgfalt und Genauigkeit zeigt die Arbeit eine hohe sprachliche und formale Qualität. Zitierweise, Layout und Quellenangaben sind korrekt umgesetzt und die Darstellung der Forschungsergebnisse ist präzise. Der Zitierstil ist jedoch ein anderer als der an unserem Institut präferierte.
Das Literaturverzeichnis bzw. Filmverzeichnis könnte evtl. ein klein wenig umfangreicher sein aber ist insgesamt sauber aufgebaut und spiegelt eine sorgfältige, interdisziplinäre Recherche wider.










