Tiel: Zufall und Design
Autor: Martin Naumann
Veröffentlichung: 2023
Universität: Hochschule Anhalt
Studiengang: Intermediales Design
Die Masterarbeit “Zufall und Design” untersucht das Phänomen des Zufalls und seine Bedeutung für Design. Im theoretischen Teil setzt sich der Autor mit wissenschaftlichen Bereichen auseinander in denen Zufall ein Teil der Forschung ist. Für das Werkstück arbeitet der Autor mit Zufallsgeneratoren, generativer Software sowie künstlicher Intelligenz. Die daraus entstandenen Werke werden in einer Ausstellung gezeigt. Die Werke umfassen interaktive Installationen, literarische Werke sowie Produkt-Prototypen. Ziel der Arbeit ist es, ein besseres Verständnis für Zufall zu entwickeln und wie es im Design eingesetzt werden kann.
Gesamtqualität der Präsentation
Die Arbeit ist sehr umfangreich, detailliert und sorgfältig gestaltet. Die klare Gliederung ermöglicht eine gute Orientierung. Das Thema Zufall wurde auch direkt in dem Design der Arbeit aufgegriffen, was natürlich einerseits die Arbeit unterstreicht, aber an manchen Stellen zu Schwierigkeiten der Lesbarkeit führt.
Grad der Innovation
Die Arbeit zeichnet sich durch einen hohen Grad an Originalität aus, insbesondere durch die Untersuchung von Zufall aus naturwissenschaftlichen, psychologischen und philosophischen Kontexten und deren Verbindung mit kreativen Designprozessen. Die Ausstellung umfasst außerdem diverse Exponate, bei denen mit verschiedenen Medien gearbeitet wurde, um das Thema Zufall hier nochmal aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Selbstständigkeit
Die Arbeit zeigt eine hohe Selbstständigkeit. Die umfangreiche Literaturrecherche zu Beginn verbindet verschiedene Disziplinen und werden eigenständig interpretiert. Die praktische Umsetzung zeigt eigenständige konzeptionelle Entscheidungen und Ideen. Die eigene Vorgehensweise wird mit Grafiken und Reflektionen gut dokumentiert.
Organisation und Struktur
Die Gliederung ist logisch und nachvollziehbar: Einleitung, theoretische Grundlagen, Erkenntnisse, Methoden, Designprozess, Designlösung und Reflexion. Man kann als Leser einen klaren roten Faden verfolgen es wird klar dargestellt, wie die theoretische Grundlage im praktischen Teil angewendet wird.
Kommunikation
Der Text ist klar formuliert mit einem wissenschaftlichen, aber gut zugänglichen Stil. Fachbegriffe werden verständlich erklärt, und komplexe Inhalte mit klaren und einfachen Grafiken dargestellt.
Umfang
Die Arbeit ist sehr umfangreich. Es wird sowohl theoretisch als auch praktisch tiefgehend auf das Thema Zufall eingegangen.
Genauigkeit und Aufmerksamkeit zum Detail
Sprachlich und formell ist der Arbeit sehr sorgfältig verfasst. Der Autor verwendet in der Arbeit Fußnoten, aber die Kurzbelege auf den jeweiligen Seiten fehlen. Er verweist lediglich im Literaturverzeichnis auf die verwendete Quelle.
Literatur
Grundsätzlich ist es gut, dass Quellen aus verschiedenen Disziplinen wie Wissenschaft, Philosophie und Design verwendet wurden, jedoch sind eine hohe Anzahl an Quellen Wikipedia, was im wissenschaftlichen Arbeiten eher umstritten ist.
Das Werkstück
Das Werkstück ist sehr umfassend in den Kapiteln Methoden, Design Prozess und Design Lösung dokumentiert. Das Kapitel Methoden beinhaltet die Umfrage, die Organisation mit Mindmaps und dem Zeitplan, sowie die Experimente mit Zufall. Er arbeitete dabei mit Zufallsgeneratoren, generativer Software z.B. Touchdesigner und Blender und Künstlicher Intelligenz. Er zeigt in diesem Kapitel auch immer den Prozess mittels Screenshots. Im Design Prozess schreibt er über die fünf Konzepte der Exponate. Die Design Lösung umfasst einen detaillierten Entstehungsprozess der Exponate sowie die Entwicklung der Ausstellung. Die Arbeit umfasst eine umfassende und klare Dokumentation der Exponate, diese existieren jedoch auch als physische Prototypen.
Die praktische Umsetzung ist eng mit der theoretischen Grundlage verknüpft. Jedes der Exponate beschäftigt sich mit einer Problemstellung, welche sich aus der theoretischen Auseinandersetzung ergeben haben. Das umfassende Werkstück zeigt eine professionelle Qualität und gestalterisches Können, da das Thema Zufall mit unterschiedlichen Medien aufgearbeitet wurde.
Allgemeine Bewertung
Insgesamt handelt es sich um eine sehr gut gelungene und innovative Masterarbeit, die das Thema Zufall sowohl aus wissenschaftlicher als auch kreativer Perspektive beleuchtet und innovative Gestaltungslösungen vorstellt. Der Schwachpunkt der Arbeit ist die fehlerhafte Zitierung sowie die eher wenig wissenschaftliche Literatur.