Bewertet wird im folgenden die Masterarbeit „Der Einfluss von Charakteren im visuellen Storytelling auf das Social Media Engagement auf Instagram am Beispiel der Kosmetikbranche“ von Alexandra Golser aus dem Jahr 2024.
Link zu der Arbeit: https://opus.campus02.at/frontdoor/deliver/index/docId/1072/file/AC17379605.pdf (aufgerufen am 20.10.2025).
(1) Gestaltungshöhe
Die Arbeit verbindet drei Konzepte der modernen Kommunikation: visuelles Storytelling, das narrative Element Charakter und das messbare Ergebnis Social Media Engagement. Anstatt sich auf eine reine Literaturanalyse zu beschränken, entwickelt die Autorin auf Basis bestehender Modelle ein eigenes Forschungskonzept und validiert dieses empirisch. Der Fokus auf Instagram und die Kosmetikbranche stellt eine präzise Eingrenzung dar. Daher hat die Arbeit meiner Meinung nach eine gute Gestaltungshöhe.
(2) Innovationsgrad
Ich würde auch den Innovationsgrad als hoch beschreiben. Denn die Autorin identifiziert eine Forschungslücke: Während die positiven Effekte von Storytelling und Charakteren auf Markenwahrnehmung bereits erforscht sind, fehlt es an empirischen Ergebnissen zur direkten Auswirkung von Charakteren im visuellen Storytelling auf das Social Media Engagement (Likes, Kommentare etc.). Die Arbeit schließt diese Lücke durch eine quantitative Studie, die Werbeinhalte mit Storytelling-Inhalten mit Charakteren vergleicht. Die Ergebnisse zeigen höhere Engagement-Raten für narrative Inhalte, was eine klare Innovation in der empirischen Bestätigung darstellt.
(3) Selbstständigkeit
Durch…
- Ein individuelles Forschungsmodell aus drei existierenden Konstrukten
- Eine quantitative Online-Befragung mit standardisiertem Fragebogen
- Eigene visuelle Stimuli
- Zusätzlich zur Befragung eine ergänzende Posting-Analyse
Ist diese Masterarbeit überdurchschnittlich an Eigenleistung geprägt.
(4) Gliederung und Struktur
Die Gliederung ist klar und akademisch exakt. Der Aufbau folgt einem klassischen Masterarbeits-Schema (Theoretische Fundierung, Empirische Studie, Ergebnisse und Diskussion), das eine sehr gute Nachvollziehbarkeit gewährleistet.
(5) Kommunikationsgrad
Die Sprache ist präzise und größtenteils wissenschaftlich fundiert. Gerade die Zusammenfassung und die Diskussion der Ergebnisse sind so aufbereitet, dass die Implikationen sofort ersichtlich sind (Storytelling-Inhalte führen zu mehr Engagement und einer positiveren Markenwahrnehmung als rationale Fakten).
(6) Umfang der Arbeit
Der Umfang der Arbeit ist mit 88 Seiten (ohne Anhang und Verzeichnisse) ausreichend. Er ermöglicht eine umfangreiche Literaturrecherche und die Darstellung der Methodik sowie einer statistischen Auswertung.
(7) Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit
Die Arbeit verwendet statistische Tests zur Überprüfung der Hypothesen und thematisiert die Limitationen der Studie (z. B. ungleiche Geschlechterverteilung, Fokus nur auf Kosmetik). Daher würde ich die Arbeit als sehr sorgfältig einstufen.
(8) Literatur
Das Literaturverzeichnis ist umfangreich und aktuell (sehr Themenabhängig, hier wegen des digitalen Marketings). Es deckt nicht nur Marketing- und Social-Media-Quellen ab, sondern zieht auch psychologische Grundlagen heran, um die emotionalen und kognitiven Effekte von Storytelling zu erklären.