Das zweite Online-Tool, das ich mir in Hinblick auf meine Masterarbeit genauer angesehen habe ist Knight Lab. Soviel vorweg: Es war nicht gut.
Über Knight Lab
Knight Lab ist eine Initiative der amerikanischen Northwestern University und stellt einfach nutzbare Baukästen für digitales Storytelling zur Verfügung. Derzeit werden sechs verschieden Baukästen unterstützt. Diese sind: Juxtapose (bei dem man mithilfe eines Sliders Fotos vergleichen kann), Scene (das eine Geschichte im Google-Street-View Stil ermöglicht), Soundcite (das die Integration von Audio in Textabschnitten ermöglicht), Storyline (mit dem man Graphen interaktiv beschriften kann), StoryMap (mit dem man Punkte auf Karten mit Text versehen kann) und TimeLine (das wie man vermuten würde Geschichten mit einer zugrundeliegenden Timeline als Navigationsmöglichkeit anbietet). Wie auch schon in Datawrapper können alle Ergebnisse dann entweder als Fotos oder Embed-Code exportiert werden. Da für mein Thema, die Datenvisualisierung, im Grunde nur zwei der Baukästen Sinn machen (StoryLine und StoryMap) habe ich mir diese beiden genauer angesehen und ausprobiert. Die Ergebnisse waren erstaunlich schlecht.
StoryMap: Geschichten in Karten erzählen
StoryMap war von beiden Baukästen noch jener, der eher ein ansehnliches Ergebnis liefern konnte. Dabei kann man, ähnlich wie in Microsoft Powerpoint Slides bauen, die aus Bild, Titel und Text bestehen und diese dann über eine Adresse lokalisieren. Das Tool baut daraus dann eine interaktive Karte, mit der man entweder geführt von einer Slide auf die nächste kommt und auf der Karte sehen kann wo man sich gerade befindet, oder direkt auf der Karte an eine Stelle springen kann. Auch wenn das Ergebnis recht ansehnlich ist, Gestaltungsspielraum bleibt kaum. Weder die Farben, noch das Layout lassen sich groß verändern. Das Standard-Design ist klassisch, aber ist gerade in den Farben fad.
Als Topic habe ich mich für Fußball entschieden und versucht die teuersten Fußballer der Welt auf der Karte mit ihren Geburtsorten darzustellen. Das Ergebnis ist okay, gerade das Layout der Karte ist aber einfallslos und lässt sich nur in noch schlechtere Designs ändern. Da sich WordPress, wie auch schon bei Datawrapper, weigert die jeweiligen Embed-Codes schön darzstellen, habe ich die folgende Bildschirmaufnahme gemacht um die StoryMap zu zeigen.
Storyline: Beschriftungen eines Graphen
Das zweite Tool von Knight Lab, Storyline, soll Storytelling und Liniendiagramme vereinen, macht dies aber äußerst rustikal. Konnte man bei der StoryMap als eine der wenigen Einstellungen zumindest noch die Schriftart verändern bleiben individuelle Einstellungen hier komplett auf der Strecke, was schade ist, da das Standarddesign kaum unansprechender sein könnte. Auch die Funktionsweise ist eher unorthodox. Als Daten zugrunde liegt der Storyline ein Google Sheet, das man öffentlich freigeben und verlinken muss. In vier Spalten (Datum, Daten, Titel der Anmerkungen, Anmerkungen) gestaltet man dann die Storyline. Im Tool muss man dann nur noch zuweisen welche Spalten was beinhalten, mehr geht aber leider auch nicht. Alles in allem enttäuschend.
Als Thema habe ich hier die Preisentwicklung des Bitcoin recycled, da ich diese Daten sowieso schon vom Datawrapper Versuch hatte und ein Preis sich einfach gut visualisieren lässt. Für neue Datensätze, die ich in meinen zukünftigen Programmen verwenden kann, bin ich natürlich immer offen^^ Da sich diese Grafik in WordPress gleich gar nicht (und nicht nur schlecht) einbetten lässt, auch hier wieder ein Video.
Fazit
So gut und professionell Knight Lab auch scheint – angeblich würden die größten US-Medienhäuser es für ihre Geschichten nutzen – so schlecht und absolut unbrauchbar ist es in der Realität. Nicht nur Individualisierungsmöglichkeiten sind quasi kaum vorhanden, auch das Standard-Design ist unansprechend. Für mich ein klares No-Go in Hinblick auf meine weitere Arbeit.